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718- Gaspar Theymaun oder Teyman, Kupferstecher, war um
1670 zu Frankfurt am Main thätig. Er stach grosse
Q Portraite von Ohurfüisten, welche mit dem lkionogramme"
l ' und auchemit dem Namen bezeichnet sind. Man ündet
sein Zeichen auch auf biblischen Vorstellungen in Gopien nach Merian.
Die Erzeugnisse dieses Künstlers sind mittelmässig.
719- Thomas Gockson, Zeichner und Kupfersteeher, war um
1620 1630 .in London thätig. Er stach Portraite in
T gjfe "einer zierlichen, aber trockenen Manier. Diese Blätter
l werden gesucht, da. sie zu den Seltenheiten gehören. Er
stach die Bildnisse der Könige Carl I. und Jakob I., des Königs
Ludwig XIII., des Grafen von Nottingham zu Pferde, des Prinzen von
Conde 8m, fel. Auf mehreren Blättern steht das Monogramm des
Künstlers. Der Knpferstecher Thomas Cross bediente sich eines ähn-
liehen Zeichens. Er stach viele Bildnisse für den Buchhandel, aber
in einer unangenehmen Manier.
72Ü. Theodor Grüger gehört zu denjenigen deutschen Kupfer-
stechern, deren Lebensverhältnisse nicht ganz im Klaren
g: sind. Nach Brulliotl. N0. 1483 wurde er 1576 zu München
I geboren, kam im reiferen Mannesalter nach Italien und
Ely starb zu Rom 1650. Wir wissen nicht, aus welcher Quelle
-x Brulliot diese "bestimmte Angabe geschöpft hat. Auf der
langen Liste der Münchner Künstler 1st dieser Th. Crüger nicht ein-_
getragen, wir finden aber in Nürnberg einen Dietrich Krüger, von
welchem sich Blätter mit der Jahrzahl 1614 finden. Darunter sind
solche nach Gabriel Weyer, und _dann zwei Stiche nach A. Dürer's
Zeichnungen oder Gemälden. Das eine Blatt stellt Christus als Gärtner
und die Magdalena vor: B. Caimozv ex. Ditrich Kruger sculpsit. das
andere den sitzenden Heiland mit der Dornenkrone und die hl. Jung-
frau; Theodorus Ifrüger Norimbergae Anno Christi CIOIOCXIV. Vgl.
Heller's Dürer N0. 2255 und 2260. Ein Meister dieses Namens hat
auch die vier- Evangelisten" nach A. Dürer in Einfassungen gestochen.
Auf dem Blatte mit St. Johannes steht: Theodor Kruger Hamburgen.
sculpebat 1615. War nun jener Dietrich Krüger, welcher in Nürnberg
für den Verlag des Balthasar Caimox arbeitete, ein Hamburger? Diese
Frage können wir nicht beantworten. Gewiss ist aber, dassrzwei Kupfer-
stecher dieses Namens gelebt haben, welche sich im Alter _nicht sehr
fern waren. Der eine verblieb in Deutschland, und scheint sich eben-
falls eines aus CT bestehenden Monogramms bedient zu haben. Von
ihm sind vielleicht jene Thesen, und einige andere Blätter, welche
nach Brulliot theils mit dem Monogramme, theils mit dem Namen be-
zeichnet sind, und nicht die Manier des Villamena verrathen. Von
diesem jüngeren Th. Krüger oder Crüger. ist wohl das Bildniss des
Pfalzgrafen bei Rhein und Ohurfürsten von Bayern Carl Ludwig, fol.
Es ist mit _dem Monogramme und der Sylbe fe bezeichnet, und nach
Overadüs Addresse zu urtheilen in Cöln erschienen. Peter Overadt
oder Oueradt war nämlich Buchdrucker und Kunsthändler in Cöln, und
er kann die Platte mit dem Bildnisse des Churfürsten nicht von zweltcr
Hand erhalten haben, da Carl Ludwig 1650 zur Churwürde gelangte.
Jedenfalls ist sie vor 1657 gestochen, also zu einer Zeit; 111 welcher
jener Theodor Krüger, der in Florenz gegen 1617 nach Andrea del
Sarto mehrere Platten lieferte, und 1650i, oder um diese Zeit in Rom
Starbfnicht mehr am Leben war. Von dem jüngeren Theodor Krüger,
welcher noch gegen 1720 in Florenz lebte, und für das herzogliche.