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714.
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711. Uhrlstian Siegmund Werner, Stempelschneiderin Dresden,
C S W 1735 1791. Er gehört zu den weniger bekannten Künstlern
' seines Namens, indem er meistens Münzstempel schnitt,
die mit den Initialen des Namens bezeichnet sind.
712. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1579 in Florenz
gelebt zu haben scheint. Das Monogramm besteht wahrscheinlich
aus den Buchstaben GT, obgleich die Form des G zu Jener
Zeit in Italien nicht mehr im Gebrauche war. Mit dem Eng-
länder Thomas Geminie ist der Träger des Zeichens nicht zu
verwechseln. Das Blatt mit demselben stellt Christus mit dem Kreuze
auf dem Wege nach Golgatha mit mehreren Figuren vor. Die Auf-
fassung ist alleäorisch, indem der Erdglobus den Raum bietet. Oben
sieht man ein s rahlendes Kreuz zwischen Sonne und Mond, und der
Grund, welcher die Vorstellung umgibt, ist mit horizontalen Strichen
überdeckt. Links unten steht: VERUS, rechts: ISACH. Im Rande
liest man: ET MUNDUS EUM NON COGNOVIT FLORENTIAE 1579.
Rechts unten bemerkt man das Zeichen. H. 13 Z. Br. 9 Z. 10 L.
713- Thomas Geminie, Kupferstecher von Leeds, auch Geminus
ä genannt, übte seine Kunst in London, und hatte hierin wohl
V V keinen englischen Vorgänger. Von ihm sind die Blätter in
folgendem sehr seltenen Werke: Compendiosa totius Anatomie delineatio
aere exarata, per Thomam Geminum. Londini. Am Schlüsse: Londini
in offiicina Joarmis Herfordiä Anno Domini 1545. Mensa Ovtobri, gr. fol.
Diess ist die erste englische Ausgabe der Anatomie des Vesalius. Die
berühmten Holzschnitte des Johannes Stephanus van Calcar sind auf
Kupfer copirt. Das Zeichen des Künstlers ündet man auf dem Blatte,
welches ein Skelett in Profil nach rechts vorstellt. Es stützt den linken
Arm auf ein Piedestal, und berührt mit der rechten Hand einen Schädel.
Im Ganzen enthält das Buch 40 anatomische Vorstellungen unter einem
reich verzierten, von Geminus gestochenen Titelblatte. Auf dieses folgt
die Dedication an König Heinrich VIII. Geminie illustrirte auch noch
andere Werke mit Kupfern, deren Titel wir aber nicht kennen. Man
nennt ein Buch über die Fortschritte der Zeit, und ein anderes über
Himmelserscheinungen.
714. Unbekannter Kupferstecher, dessen Zeichen wohl nicht aus
CT, sondern aus GT besteht. Wir folgen aber hier der
Ordnung bei Brulliot I. No. 1489, da dieser Schrift-
steller der erste ist, welcher auf Blätter mit diesem
Monogramme aufmerksam macht. Das Zeichen allein
, kommt bereits bei Marolles, Florcnt le Comte, Orlandi
un Christ vor, aber in einer ungenauen Nachbildung, so dass man
entschiedener CT lesen müsste, indem die Windung des im 15. und
zu Anfang des 16. Jahrhunderts gebräuchlichen G nicht ausgedrückt
ist. Christ versuchte eine Deutung auf Theodor Crüger, an welchen
nicht zu denken ist. Möglicher Weise handelt es sich um den Meister
No. 712. Man findet das Zeichen auf Copien nach A. Dürer._ Heller
kennt aber kein Blatt dieses Meisters, und gibt auffallender Weise auch
das Monogramm nicht, obgleich er es bei seinen Vorgängern vorge-
funden haben muss.
1) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Halbmonde stehend,
von Strahlen umgeben, B. No. 30. Mit dem zweiten Zeichen. Höhe
des Originals 3 Z. 11 L. Br. 2 Z. 9 L. Bartsch beschreibt 5 Copien
dieser Vorstellung, und darunter eine mit dem altgeformten Buchstaben
G in richtiger Windung, welchen er aber für S nimmt.