Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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668. 
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erwähnte Bildniss in dem einen oder in dem anderen Werke zu 
finden ist. Ausser den zwölf Aposteln kommen auch noch andere 
biblische Blätter mit dem Zeichen dieses Meisters vor, anscheinlich 
solche aus dem neuen Testamente. Wenigstens ist ein Blatt mit der 
Verkündigung Mariä. in solcher Weise bezeichnet, 8. Diese Holzschnitte 
werden in einer-auf Kosten des Königs Sigmund August von Polen 
gedruckten Bibel vorkommen, wohl in jener, welche unter dem Namen 
der Biblia Leopoldi bekannt ist. 
_ Die Platten zu diesen Holzschnitten wurden vor mehreren Jahren 
in einer Rüstkammer der Universität in Crackau aufgefunden, und sie 
kamen vielleicht von Breslau dahin, wo Oruspin Scharifenberg eine 
Druckerei hatte. Der Universitäts-Bihliothekar Muczkowski liess die 
Platten 1849 mit vielen anderen abdrucken, und fügte eine Erklärung 
in französischer Sprache bei. Dieses Werk hatte aber eine sehr ge- 
ringe Auiiage, so dass es ausser Polen äusserst selten vorkommt. Wir 
haben es nicht gesehen, erhielten aber durch den Historienmaler Ale- 
xander Lesser in Warschau Kunde davon. Die neuen Abdrücke haben 
in dem Werke von Muczkowski die Nummern 825 (Verkündigung), 
1204 (Sigmund  und 351  361 (Apostel). 
666. Garl Schweich, Landschaftsmaler, war um 1846--1847 in 
München thätig, und brachte einige Gemälde zur Ausstellung, 
C S _ zu welchen er die Motive im bayerischen Hochlande wählte. 
' Er malte Ansichten von Seen mit grossartigen Gebirgsformen. 
Die Ansicht des IIechtsee's mit dem Kaisergebirge ist C S. bezeichnet. 
667- Unbekannter Formschneider, welcher zu Anfang des 16. Jahr- 
hunderts lebte, und des Metalles statt des Holzes sich 
bediente. Nach einer gefitlligen Mittheilung des Herrn 
Director Passavant findet man im Museum zu Gotha einen 
Metallschnitt mit dem gegebenen Zeichen, welches verkehrt eingravirt 
ist, so dass man S C oder S G lesen muss. Der erste Buchstabe ist 
höchst wahrscheinlich für G zu nehmen. Das sehr seltene Blatt mit 
diesem Zeichen stellt Christus am Kreuze zwischen den Schachern auf 
Golgatha vor. Rechts steigt ein Mann die Leiter hinauf, um dem Mör- 
der die Beine zu zerschlagen, links sinkt Maria dem Johannes und 
zweien Frauen in die Arme. Am Kreuze ist der Hauptmann zu Pferd, 
und rechts sieht man noch zwei andere Reiter. Magdalena betet am 
Fusse des Kreuzes. Unten in der Mitte bemerkt man das Zeichen, 
auf dem Exemplare, welches Herr Passavant vor sich hatte, ist aber 
der Spaten unten abgeschnitten. Die Figuren auf diesem Blatte sind 
etwas lang, im Style der Gewandung entwickelt aber der Künstler Sinn 
für Schönheit. Die Platte war rund, Durchmesser 7 Z. 8 L. 
668. Christoph Storer jlln , oder ein unbekannter Maler, welcher 
um 1672 in Bayern gelebt zu haben scheint. 
Nach Brulliot II. N0. 2818 ündet man das ge- 
gehene Zeichen mit der Jahrzahl 1672 auf 
C: einem Gemälde der Heimsuchung Maria , wel- 
ches aus einerzum Kloster Rothenbuch in Ober- 
bayern gehörigen Capelle stammt. Der wenig 
bekannte Christoph Storer jun., der Sohn des gleichnamigen, zu seiner 
Zeit berühmten Malers, welcher 167i starb, hielt sich mehrere Jahre 
in Bayern auf, war aber in München nicht zünftig. Um 1675 beschaf- 
tigte ihn der Abt Peter von Ottobayern. Die theils noch vorhandenen 
Gemälde seiner Hand beschreibt Feyerabend 1n den Jahrbüchern des 
Stiftes III. 504.
	        
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