Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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fanden. Josi ahmte ihm mit grossem Glüeke nach, sowohl in Bild- 
nissen, als in historischen Darstellungen. Später vermählte er sich 
mit der Tochter des Kupferstechers Jan Chalon, welcher ebenfalls in 
London arbeitete. Josi liess sich aber mit seiner Gattin in Amsterdam 
nieder, wo er eine Kunsthandlung gründete, in welcher nicht nur seine 
eigenen Blätter, sondern auch solche von anderen von ihm beschäftig- 
ten Künstlern erschienen. Sein Lager war. an Kupferstichen, Zeich- 
nungen und Gemälden sehr reich, und man hatte die interessanteste 
Auswahl, da Josi zu den grössten Kunstkennern seiner Zeit gehörte. 
Zur Bezeichnung der verschiedenen Kunstprodnkte seines Magazins 
bediente er sich des gegebenen Stempels. Mit besonderem Beifall 
wurde auch sein Catalog der Blätter Rembrandts in der Sammlung 
des Ploos van Amstel aufgenommen: Bereneerde Catalogus, der Werken 
van Rembrandt van Rhyn, an van zyne leerlingen en navolgeren etc. 
Amsterdam 1810. Mit Rembrandts Bildniss, gr. 8. Noch grösseres 
Verdienst erwarb sich aber Josi durch die neue, reich vermehrte Aus- 
gabe des berühmten Werkes des C. Ploos van Amstel, welches unter 
folgendem-Titel erschien: Collectio-n cflmitations des rlessins d'apräs les 
principaux Jllaitres Hollandais et Flamands, commencäe par C. Ploos 
van Amstel, rontinuöe et portäe au nombre de cent Marcequx, avec des 
Renseignemens hist. et detailleis sur ces Maitrcs et sur ledrs Ouvrages. 
Precedäs d'un Discours sur Fetat ancien et moderne des arts dans les 
Pays-Bas, par C. Josi. Londres ehez C. Josi 1821, roy. fol. Die neue- 
ren meisterhaften Blätter dieses unvergleichlichen Werkes sind von 
C. Josi, G. Cootwyck, J. Körnleiu, B. Schreuder, J. de Bruin, F. Dietrich, 
C. C. Lewis, C. Brouwer u. A. Nach R. Weigel, Kunstkatalog N0. 12,230, 
wurden nur 100 Exemplare gedruckt, wovon 77 ä. 40 Guineen in die 
Hände der Subscribenten kamen. Der Ladenpreis der übrigen 23 Exem- 
plare war 50 Guineen. Das Werk enthält ausser dem erwähnten Titel- 
blntte ein Dedicationsblatt, die Subscribenten-Liste, eine Einleitung auf 
34 Seiten, das Verzeichniss der imitirten Zeichnungen und ihrer Meister 
auf 18 Seiten, und reiche alphabetische Namens-Verzeichnisse der 
Künstler, deren Werke beschrieben sind, oder deren Erwähnung ge- 
schieht. R. Weigel gibt ein ausführliches Verzeichniss der Blätter. 
Von Josi selbst sind nur drei Platten: Der Violinspieler von A. van 
Ostade N0. 17, der Zeitungleser desselben N0. 7, und der im Lehn- 
stuhle sitzende Mann, Portrait des Rembrandt van Rhyn. 
C. Josi gab 1818 in Amsterdam seine Kunsthandlung auf, und 
starb zu London um 1833. 
665. Grispin Scharfenberg, über welchen wir unter dem Mono- 
' J gramm C S N0. 653 ausführlich gehandelt haben, 
G: S  dürfte unter diesen Initialen seinen Namen ange- 
deutet haben. Man findet sie auf Hclzschnitten, 
welche die zwölf Apostel in verzierten Einfass- 
S ,C S ungen vorstellen. Die Zeichnung ist von einem 
Meister, welchem die Richtung; des Albrecht Dürer nicht fremd war, 
aber nicht zu den unmittelbaren Schülern desselben gehört. Er lebte 
wahrscheinlich in Polen, da sich dasselbe Zeichen, in der Form unse- 
res ersten, auch auf dem in Holz geschnittenen Brustbilde des Königs 
Sigmund I. von Polen findet. Er ist im Brustbild vorgestellt, und in 
Proül gesehen, gr. -8. Dieses Blatt findet man in einer polnischen 
Chronik, deren Titel uns unbekannt ist. Ein Bildniss dieses Königs, 
und jenes seines Sohnes Sigmund August, ist in der Chronik von 
Kromer, und auch in jener von Bielski, wir wissen aber nicht, ob das
	        
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