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B8) Die Dialektik, vorgestellt durch eine weibliche Figur mit dem
Halbmonde auf dem Kopfe, wie sie den rechten Arm auf ein Buch
stützt. Neben ihr sitzt ein alter Mann am Tische vor dem Buche,
und über ihm schwingt sich ein Papagey im Ringe. Rechts am Fnsse
des Tisches schreibt ein Mann, und links hält der eine der beiden
Genien ein offenes Buch.. In Mitte des Randes: Dialectica, links:
C. Schut inuent et fecit. H. 8 Z. 4 L. und 7 L. Rand. Br. 11 Z. 5 L.
89) Die Grammatik, als alte Frau, welche im Stuhle sitzend ein
Mädchen unterrichtet, während rechts und links mehrere Kinder mit
Lesen und Schreiben beschäftigt sind. Den Hintergrund bildet ein
Zimmer. In Mitte des Randes: Gramatica, links: C. Schut inuent
et fecit. H. 8 Z. 11 L. und 6 L. Rand. Br. 12 Z. 5 L.
90) Varie Caprici di Corneli Schur. Diess ist der Titel
einer Folge von Blättern mit Kinderspielen, deren Zahl wir nicht
genau kennen. Im Gatalog van Hulthem No. 2744 sind 32 Blätter als
in einenABand in kl. 4 gebunden angegeben, der Inhalt derselben ist
aber nicht verzeichnet. Wir wissen, dass diese Blätter verschiedene
Kinderspiele und Amoretten, die Jahreszeiten, ländliche Beschäftig-
ungen, Kriegsübungen u. dergl. vorstellen. Sie sind von ungleicher
Grösse, und überschreiten das Format des Titels nur um 2 bis 3 L.
Auf dem Titelblatte sitzt links Amor vor der Staffelei mit Pinsel und
Palette, wie er auf einen ovalen verzierten Uartouche deutet. In
diesem steht obiger Titel, und über der Staifelei liest man im zweiten
Drucke: Franciscus van Wyngacrdc excudit. H. 3 Z. 5 L. Br. 2Z. 5L.
Vollständig dürfte diese Sammlung sehr selten vorkommen. Es
ist wohl möglich, dass der obige Titel der ursprüngliche ist, und dass
der No. 91 beim zweiten Drucke beigefügt wurde. Wir beschreiben
daher von No. 92 ab Bestandtheile der Sammlung der Capricci und
des Livre (Penfans.
91) Liores (Penfuns posez en racovrcissanz inventä et
graue en eavw [orte pur Cornelivs Schult. Dieser Titel steht in
einem Cartouche, welcher rechts und links von zwei Genien um-
geben ist. Der eine zur Linken schreibt auf eine Tafel, und rechts
spielt ein solcher die Guitarre. Oben links steht: C. Schur innen. cum
priuilcgio. H. 2 Z. 5 L. Br. 8 Z._7 L2
Dieses Titelblatt, welches wohl nicht von Schut gestochen ist,
gehört zu einer Folge von Blättern in ungleicher Grösse, welche
Genien theils schwebend in Verkürzung, theils in verschiedenen Be-
schäftigungen auf landschaftlichem Grunde vorstellen. Die Zahl dieser
Blatter ist uns unbekannt, sie scheinen aber erst später zu einer
Folge vereinigt worden zu seyn. Derselbe Fall dürfte auch mit den
Varie capricci No. 90 vermuthet werden, da die Blätter keine Num-
mern tragen. Folgende Radirungen gehören zu der einen oder der
anderen Folge.
92) Ein Kind, welches Seifenblasen macht. Es sitzt in Mitte des
Blattes mit dem Röhrchen in der linken Hand. Links steht ein
Stundenglas, und aus dem umgeworfenen Becher fallen Geldstücke.
Unten links ist das dritte Zeichen mit dem BeiSatZe: cum priuilegio.
H. 2 Z. 8 L. Br. 2 Z.
93) Die Kinder mit der Schaukel. In Mitte des Blattes sitzt ein
Kind auf dem Seile, und wird von einem anderen geschaukelt. Rechts
sitzen zwei Kinder unter einer Laube. Unten links: Corn. Schur in.
cum priuilegio. H. 3 Z. 5 L. Br. 4 Z. 6 L.