Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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hinterliessauch eine bedeutende Anzahl von schönen, und theils sehr 
geistreich radirten Blättern, Bartsch widmete ihm aber im Peintre- 
graveur keine Stelle, obgleich er das volleRecht auf eine solche hat. 
Im Künstler-Lexicon XVI. S. 88 ff. haben wir viele Blätter dieses 
Meisters verzeichnet, das Verzeichniss genügt aber den Anforderungen 
der Kunstfreunde nur in geringem Grade, da uns damals (1846) die 
nöthigen Quellen nicht offen standen. Das folgende Verzeichniss ist 
genauer, enthält die schönsten und seltensten Radirungen des Meisters, 
und auch .jene Blätter, auf welchen die gegebenen Monogramme, sowie 
die Initialen des Namens vorkommen. Unter letzteren werden wir 
daher nur auf diesen Artikel verweisen. 
Nach der Angabe im Winklefschen Cataloge III. S. 974 besteht 
das Werk des C. Sehut aus 133 Blättern verschiedenen Formats. Die 
Verfasser, Huber und Stimmel, machen auf ein Titelblatt mit folgender 
Dedication aufmerksam: Has picturae ludentis deliuias Cornelius Schul 
Anwerpianus manu, mente, muntere D. C. Q.. giz-fol. Dieses Titelblatt 
haben wirTnicht gesehen, wir kennen aber ein anderes. Unten rechts 
ist die al egorische Figur der Malerei, links jene der Natur. Oben 
sind drei Genien, welche ein Tuch mit folgendem Titel halten: Comeli-i 
Schvt Antvcrpiensis picturae lvdentis Genius svis natvram seqvens lineis 
exp-rimens elementis adornans mysteriis in gvstvm artis, et vsvm eorvm 
omnivm qvi elegantias amant, tractant aestimant. Am Piedestale links 
steht: Natura, an jenem rechts: Pictvra. H. 9 Z. 8 L. Br. 7Z. 10 L. 
Darstellungen aus dein alten Testamente. 
1) David als Sieger über Goliath. Letzterer liegt in Mitte des 
Blattes auf dem Rücken nach rechts hin, und David erhebt das Schwert 
desselben. Im Grunde rechts und links ist die Schlacht vorgestellt. 
Sehr leicht radirt, ohne Namen und Zeichen. Höhe 2 Z. 7 L. 
Br. 3 Z. 6 L. 
2) Judith und Holofernes. Sie erscheint links mit dem Schwerte 
in Begleitung der Magd, welche eine Laterne tragt. Rechts ruht 
Holofernes auf denrBette, und oben ziehen zwei Engel die Gardine 
in die Höhe. Unten in der Mitte: C. Schüt f. H. 10 Z. Br, 7Z.'6L. 
Mit 4 L. Rand. 
3) Susanna im Bade von zwei Alten überrascht. Halbe Figuren. 
Fast von vorn gesehen, drückt sie mit beiden Händen das Gewand 
an die Brust, welches der eine der Männer wegziehen will, während 
der andere mit dem Finger droht. Im Grunde links sieht man eine 
Fontaine, in der Mitte einen grossen Baum, und rechts eine Säule. 
Unten im Rande: Cor. Schut trauen. cum privilegio. H. 45 Z. 4 L. 
Breite 5 Z. 
4) Susanna im Bade überrascht. Halbe Figuren. Sie kniet auf 
den Steinen eines Bassins bei der Fontaine, an welche sie die rechte 
Hand stützt. Rechts zieht ihr einer der Alten das Gewand weg, und 
den anderen bemerkt man hinter der Fontainc. Den Hintergrund 
bildet ein Garten, in welchem rechts ein Gebäude sich erhebt. Unten 
links im Rande: Corn. Schüt cum priuilegio. H. 4 Z. 11 L, und 4 L. 
Rand. Br. 4 Z. 9 L.  
Darstellungen aus dem heben de1' hl. Maria und der Kindheit Jesn, und der Ver- 
herrlichung derselben. 
5) Die Verkündigung Mariä. Sie sitzt links des Blattes bei einem 
kleinen Tische, und auf dem Pulte liegt das offene Buch. Rechts 
schwebt der Engel auf Wolken, und oben die Taube 111 einer Glorie.
	        
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