Dücher f0l., des Rathsherrn Hans Luther und seiner Gattin Margaretha
Lindemann 8. u. a. Dann stach Fritsch auch Blätter für Buchhändler,
theils kleine Bildnisse, Titelblätter und Vignetten. Auf mehreren
Stichen dieser Art stehen die Initialen des Namens.
27. Johann Gonrad Felsing, Kilpferstecher, geboren zu Giessen
1766, gest. zu Darmstadt 1819. Vater des berühmten
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gvrmt in Punlitirmanier aus, meistens Bildnisse, welche zart be-
handelt sind. Auf Blättern dieser Art zeichnete er wie oben gegeben.
28- Christian Friedrich a, Lapide, Maler und Kupferstccher,
C F a I so war zu Ende des 17. Jahrhunderts in Brixen thätig.
' 1' ' Blätter von seiner Hand, theils mit dem Namen,
theils mit den Initialen, findet man in einer 1686 gedruckten Predigt,
welche der Propst Carrara von Innichen bei Gelegenheit der Einsetzung
der Reliquien des hl. Victor in Brixen gehalten hatte. Sie ist mit 27
Blättern in kl. 4 geziert, welche mehr Verdienst in der Zeichnung, als
im Stiche haben. Im deutschen Münzrecht von Adam von Brandis,
Bozen 1693, findet man ein besseres Blatt, welches Christus vor den
Pharisäern mit dem Zinsgroschen in verzierter Einfassung zeigt, 8.
29- Unbekannter Meister, welcher in der ersten Hälfte des
16. Jahrhunderts lebte. lttlan findet einen Holzschnitt von
guter Zeichnung im Style der italienischen Schule der
früheren Zeit des 16. Jahrhunderts, welcher den Thurm
der Fortuna nach dem Motive der Engelsburg in Rom vor-
, , stellt. Die Göttin des Glückes steht auf der Erdkugel,
welche sich oben auf dem Gipfel des Thurmes über einem
Rade bewegt. Vor dem Erdball, auf dem Rade, sitzt der Papst in Begleitung
von weltlichen und geistlichen Mächten und Würden, theils sitzend, theils
stehend. Leute von jedem Alter und Stande suchen auf angelegten
Leitern von jeder Seite die Höhe des 'l'hurmes zu erreichen, viele
aber stürzen vom Gipfel, andere von den Leitern herab, während Tod
und Zeit, die zu beiden Seiten des Thurmes in der Luft schweben,
durch Geschosse und Drohungen Nachdruck gehen. Hin und wieder
erklären italienische Reime die einzelnen Situationen, die mit Laune
aufgefasst, und mannigfaltig abgeändert sind. Unten, etwas nach rechts,
steht das Monogramm. H. 23 Z. 7 L. Br. 18 Z. 9 L.
Auf diesen Holzschnitt, welcher in zwei Blättern besteht, macht
Brulliot I. N0. 818 kurz aufmerksam, eine genauere Beschreibung fin-
det man aber in der Geschichte der k. Kupferstichsammlung zu Copen-
hagen von B. von Rumohr und J. M. Thiele S. 28. Die Verfasser er-
kennen darin ein Werck von schönem cinquecentistischem Style, über
den Meister aber wagen sie keine Vermuthung. Diese Art der Alle-
gorisirung erinnert uns an ähnliche Erzeugnisse, welche von alten
holländischen Meistern ausgingen. Der Zeichner, und vielleicht auch
der Schneider der Platten könnte daher Gio. Battista Franco seyn,
nämlich jener Johannes Franck oder Franken von Antwerpen, welcher
um 1512 Schüler des Jakob von Utrecht war, und später nach Italien
sich begab. Er lebte längere Zeit in Rom, und um 1550 wählte er
Neapel zu seinem Aufenthalte. Dieser Franco malte historische Dar-
stellungen und Landschaften mit Staßage. In der Franziskanerkirche
zu Neapel befand sich eine Anbetung der Könige, welche in der Zeich-
mmg an F_'ranz Floris erinnerte, übrigens aber in der Färbung pastoser
war, als sie m den Gemälden des Floris erscheint. Die Anbetung der