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658.
meistens in Rothstein behandelt sind. Schallhas hintcrliess auch eine
ziemliche Anzahl theils radirter, theils in Tuschmanier geätzter
Blätter. Zwei Folgen von Landschaften erschienen unter gestochenen
Titelblättern.
658- Christoph Schweytzer, Formschneider von Zürich, dürfte
der Träger dieser Zeichen seyn. Dass ein Künstler
C g dieses Namens gelebt hat, beweist folgendes Werk:
S l Äcm Ein ncuw Fundamentbuch darin allerley Tütsche Ge-
czzßecms schrifftö nach ihrer waren art, auch eigentlicher Punctur,
Buchstaben cnnd Alphabet [leissig fürgestelt werdend, also dass ein ieder
den rechten grunnd wol schreybens leichtlivh daraus erlernen mag. Erstlich
durch Vrbanum Weyss zu Strassburg aussgangen : yetzsonder aber durch
Christoßel Schweytzer Formsclmeider zu Zurych zu nutz aller Jugend
widerum zugericht und in Truck gebracht. 1562. Am Schlusse: In dem
Jar Als man zalt nach Christi Jesu vnnsers lieben Herren und seligqachers
geburt Thansent fünfhundert fünftzig vnd ser hab ich Vrban Wyss Rechen-
meyster dise geschrifftcn vollendet. Dieses Werk enthält 38 Blätter mit
Schriften, keines tragt aber eines der obigen Zeichen. Herr Inspektor
C. Becker (Deutsches Kunstblatt 1853 S. 318) glaubt aber, dass man
dieselben mit Sicherheit dem Ch. Schweytzer zuschreiben könne. Er
hält ihn für Eine Person mit dem Meister C. S. bei Bartsch IX. p.412,
welchen wir aber unter No. 669 Christoph Stimmer genannt haben.
Bartsch bringt die Initialen C. S. mit den beiden ersten der obigen
Monogrammen zusammen, beschreibt aber kein Blatt mit diesem Zeichen,
wenn dasselbe nicht allenfalls auf dem Bildnisse des Kaisers Carl V.
steht. Letzterer ist im Kniestück gegeben. Links oben ist der kaiser-
liche Adler, rechts das vereinigte Wappen von Böhmen und Ungarn.
E112 Z. Br. 8 Z. 5 L.
Die von Bartsch erwahnteirStädte-Ansichten in S. Münster's Cos-
mographey sind mit C. S. bezeichnet, wie die meisten Blätter nach
Jost Amman, und wohl auch jene nach Virgil Solis. Ch. Stimmer
arbeitete für Sigmund Feyerabend in Frankfurt a. M., unser Meister
für Andreas GGSSIIGY u. A. in Zürich. Nur ein einziges Blatt kennen
Wir, welches mit dem dritten Zeichen in einem Feyerabenwschen Druck-
werke vorkommt. Es stellt den Hauptmann von Capharnaum vor, in
den Icones novi Iestamentt. Francofurti ad Moenum 1571, qu. 4-
Vgl. C. Becker, J. Amman S. 223.
' Bildnisse mit dem Monogramme findet man in folgendem Werke:
Imperatorum Romanorum omnium Orientaliam et Occidentalium verissimae
Imagines ca: antiquis Numismatibus quam [idelissime delineatae. Addita
cuisque citae descrtptione ex Thesauro Jacobi Stradae et brevi elogio etc.
Tiguri ex Ofßctna Andreae Gesneri- Anno 1559, gr. fol. Die grossen
Portraite in Medaillons umgeben zwei Reihen Passepartouts nach
H. R. ltlanuel Deutsch. Ein Theil der Blätter ist mit dem Mono-
gramm C S bezeichnet, ein anderer mit dem Zeichen des
Rudolph Wyssenbach. Auch in einer lateinischen Ausgabe der Aeneide
des Virgilius kommen 16 Blätter mit dem Monogramme vor, zugleich
_mit einem aus IM. bestehenden Zeichen, wahrscheinlich jenes des
Josias Maurer. H. 3 Z. 9 L. Br. 2 Z. 9 L.
Herr Oberfinanzrath Sotzmann in Berlin vermuthet mit grösster
Wahrscheinlichkeit, dass Ch. Schweytzer auch der Verfertiger eines
grossen und iigurenreichen Formschnittwerkes sei, welches einen Atlas
von 16 Blättern bildet, und mit einer eigens gedruckten Beschreibung
ausgegeben wurde. Es ist diess eine französische Satyre auf das
Papstthum in Bild und Schrift, welche eine gänzliche, aber noch nicht