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647- Christoph Schramm, Buchdrucker zu Wittenberg, bediente
sich als Adresse einer Vignette, welche in Holz oder Metall
geschnitten ist. Sie stellt in einem ovalen verzierten Rahmen
den hl. Christoph vor, welcher nach rechts durch das Wasser
schreitet, an welchem der Einsiedler mit der Laterne sich
zeigt. Die Vignette ist auf den Titeln, oder am Ende der
von ihm gedruckten Werke eingesetzt, und sie kommt auch als ein-
zelnes Blatt vor. Auf einem solchen steht oben: In imaginem divi Christo-
phori. quae est Symbolum Christophori Schmm civis Witebergensis. Unter
der Vignette steht in diesem Falle ein lateinisches Gedicht in 18 Zeilen.
648- Johann Garl Sohultz, Laudschafts- und Architekturmaler,
Direktor der Kunstschule in Danzig, wurde daselhst 1801 ge-
boren. An der k. Akademie in Berlin herangebildet, machte
er in kurzer Zeit durch seine landschaftlichen Bilder Aufsehen,
und von 1825 an gründete er seinen Ruf als Architekturmaler.
Ein mehrjähriger Aufenthalt in Italien bot ihm Gelegenheit
zu den interessantesten Studien, und daher gehören die italie-
nischen Ansichten zu den Hauptwerken des Künstlers. Auch
mehrere Ansichten von deutschen Domen, Kirchen und Schlössern
finden sich von Schultz, theils im Besitze des Königs von Preussen,
theils in Sammlungen von norddeutschen Kunstfretinden. Auf einigen
Gemälden findet man das gegebene Zeichen, auf anderen ist das Mono-
gramm aus den Buchstaben S CI gebildet. Im Künstler-Lexicon XVI.
S. 62 haben wir ausführlicher über ihn gehandelt.
549. Johann Friedrich Garl Gonstantin Schröder, Genremaler,
v" geb. zu Skeuditz in Sachsen 1794, gest. zu Berlin
1835. Als armer Junge in eine Tischlerwerkstatt
verbannt, konnte er nur unter Entbehrungen zu
jenem Ziele gelangen, welches .die Aufgabe seines
l Lebens war. Die Professoren Hans Veit Schnorr
in Leipzig, und Pochmann in Dresden waren seine Wohlthäter, und
hatten nach wenigen Jahren die Freude, den Hobelmann unter den
ersten Volksmalern damaliger Zeit genannt zu wissen. Eine Anzahl
seiner Werke, gewöhnlich humoristischen Inhalts und Charakterbilder,
ist durch die Lithographie bekannt. Die Blätter von Werner, C. Fischer,
Bormann, O. Hermann, Remy, Papin, Dieter, E. Schulz, Oldennann,
Bils, Sprick u. A. fanden in ganz Deutschland Beifall. Auf einigen
Gemälden des Künstlers findet man das Monogramm, auf anderen, be-
sonders aus der späteren Zeit, steht der Name. Auch auf Zeichnungen
und Skizzen bediente sich Schröder eines Monogramms. Das erste
Zeichen, mit der Jahrzahl 1'820, theilte uns Herr Börner mit. Es
steht auf einer schönen Zeichnung im italienischen Style. Dieses Blatt
stellt die Madonna mit dem Kinde und zwei anbetende Engel vor.
F. C. Schröder, auch Schröter genannt, widmete sich unter Leitung der
oben erwähnten Meister der Historienmalerei, ging aber dann vom
Portraite zur Genremalerei über, durch welche er in Berlin seinen
verdienten Ruf gründete. Man darf ihn nicht mit dem berühmten
Humoristen Carl Schröder von Braunschweig verwechseln. Constantin
Schröder lebte mehrere Jahre in Berlin, und starb daselbst.
650- Garl Schumacher, Hofmaler des Herzogs von Mecklenburg-
Schwerin, wurde 1801 geboren, und an der Akademie in Dresden
herangebildet. -Im Jahre 1820 begab er sich aber nach Rom,
wo er in einem Zeitraume von 7 Jahren mehrere historische
Bilder malte, welche zu den schönsten Erzeugnissen der neue-
ren deutschen Kunst gehören. Den Stoff wählte er theils aus