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634.
Rechten hält er eine fliegende Fahne, auf welcher das gegebene
Zeichen steht. Unten am Gesimse ist die Jahrzahl 152-1. H. 3 Z.
10 L. Br. 2 Z. 7 L. Diese Vignette ist in der Weise des Ursus Graf
geschnitten, und könnte einzeln vorkommend die Veranlassung geben,
das Monogramm für jenes des Formschneiders oder Zeichners zu
nehmen. Wir fanden diese Vignette am Schlusse folgenden Werkes:
Usslegen und gründ der schlufzreden oder ArticklE durch Huldrychen
Zuingli Zürich 01T den 19 tag Jenners M.D.XXIII. jar Vssgangm. Ge-
trurkt durch Christophorum Frotchower in der loblichen statt Zürich, 4.
Froschaueüs berühmtestes Druckwerk ist aber die Holzschnittbibel,
unter dem Titel: Die gantze Bibel der ursprüngliche Ebraischen und
Griechischen waarheyt nach, auffs aller treuwlichest verteutschet. Zürich,
Ch. Froschower 1531 , fol. Die vielen Holzschnitte in qu. 8. gehören
der Holbeiifschen Schule an, und darunter sind auch Copien nach
Bildern des alten Testaments und der Apokalypse von Holbein. Einige
Blätter haben das Zeichen VS, welches jenem des V. Solis gleicht,
aber einem unbekannten Meister angehört. Die spätere Ausgabe hat
die Schlussschrift: Gedruckt zu Zürych in der Frosohauw bei Christoffel
Froschauer MDLVI. fol. Nachahmungen der Holbeinüscheu Bibel-
Illustrationeu sind auch in NoviTestamenti editio postrema, per Erasmum
Roterodamum. Omnia picturis illustrata. Tigvri in Officina Froschouiarza
Anno M.D.LXIII, 8.
633- Bemigius Oanta Gallina, der Schüler der Carracci, und
P Lehrer des Jacob Callot (1582-1630), dürfte der
"RGJN. (G. EX, Träger dieses Zeichens seyn. Man findet es, aber
nur halb so gross, und mit der Jahrzahl 1625, auf sechs radirten
Blättern, welche Landschaften mit Figuren, Thieren und Architektur
vorstellen. Die Platten sind achteckig, 4 Z. H L. hoch, und 7Z.3 L.
breit. Wir lesen das Zeichen: B. Cama Gallina, Invenit, Giulio Parigi
Ewcudit. Es ist aber zn bemerken, dass die Radirnng für Canta Gallina
nicht entschieden spricht. Die Blätter sind mehr im niederländischen
Charakter und breit behandelt.
634- Üürl Ruthart, der berühmte Thier- und Jagdenmaler, wird
bald zur deutschen, bald zur holländischen Schule ge-
w zählt. Gewiss ist, dass sich der Künstler 1664 in Regens-
l burg aufgehalten habe, und er ist wahrscheinlich ein
Gä , (R1 Bayer, da der Name Ruthart oder Rudhardt in Ober-
Franken familiär ist. Um 1672 scheint der Meister in Italien gelebt
zu haben, wie aus einer im Kiinstler-Lexicon XIV. S. 87 beigebrachten
Notiz über ein Stammbuch gefolgert werden könnte. Nach 1680 wird
Ruthart nicht lange mehr gelebt haben. Diese ist Alles, was man von
diesem berühmten Meister weiss. Die in den ersten Gallerien auf-
bewahrten Werke von seiner Hand legen aber ein glänzendes Zeugniss
seines Talentes ab. Auf einigen Bildern stehen die beiden ersten
Zeichen, und die anderen Monogrammen ündet man auf radirten
Blättern. Bartsch widmete ihm im Peintre -graveur keine Stelleyund
daher erfüllen wir diese Pflicht, da die Blätter desselben zu den
geistreichsten Produkten dieser Art gehören. Sie sind sehr selten
und kostbar.
i) Ein von zwei Tigern überfallener Hirsch, nach links gewandt.
Ein Tiger beisst ihn in den Hals, und der andere ist auf seinem
Rücken, so dass das Thier fast auf die Knie niedergedrückt wird.
Im Grunde rechts bemerkt man Gebüsch, und links eine Ebene. Das
Zeichen steht unten in der Mitte. H. 6 Z. 11 L. Br. 8 Z. 6 L.