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613
615.
Gonstantin Roth war von 1640 -1678 Münzmeister in Dresden.
Auf ihn beziehen sich wohl die ersten Buchstaben auf dem grossen
dreifachen Schauthaler des Churfürsten Johann Georg I. von Sachsen
von 1650, Tenzel tab. 49 N0. 5. Die Buchstaben CR stehen zu beiden
Seiten des Wappens.
Christoph Ritter, Goldschmied, Bossirer und Eisenschneider von
Nürnberg, wurde 1644 von Kaiser Ferdinand III. berufen. Mau soll
Schaumünzen mit C. R. von ihm finden.
Joseph Garl Roettiers, welcher in Paris, Nancy und Wien Stempel
zu Münzen und Medaillen schnitt, zeichnete ebenfalls mit (7.11. Er
lebte von 1691 1770. Köhler schreibt ihm ein aus CR. gebildetes
Monogramm zu, von welchem F. W. A. Schlickeysen nichts weiss.
Auf schwedischen und englischen Münzen aus der ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts bedeuten die Buchstaben C. R. weder einen
Künstler, noch einen Münzmeister. Auf schwedischen Münzen von
1604-1611 deuten sie Carl IX. an, und sind "Carolus Rex" zu lesen.
Dieselbe Bedeutung haben diese Buchstaben auch auf Münzen des
Königs Oarl I. von England 1625-1649.
613. Rafael Gustos, Kupferstecher von Augsburg, der Sohn des
Dominicus, ist durch zahlreiche Blätter bekannt, welche von
C H 1605-1645 datirt sind. Man findet diese Initialen auf Bild-
nissen, und auf Blättern mit Darstellungen aus dem alten
Testamente. Noch öfter kommen aber die Initialen B C folgerecht vor.
Die beiden ersten Buchstaben stehen auf dem achten Blatte einer
Folgeverschiedener Genrebilder. Es stellt einen am Tische sitzenden
König vor, wie er von drei Weibern angefallen wird. Diese sonder-
baren Damen deuten die Krankheiten an, an denen der hohe Herr
leidet. Im Grunde liegt er zu Bette, von Harpycn und andern fabel-
haften Thieren gequält. Unten sind lateinische und deutsche Verse:
Wer kan die Krankheiten allzehlen I So den Menschen tag und nacht
quele etc. Links ist die Ziffer VIII. H. 8 Z. 4 L. Br. 10 Z. 10 L.
Jedes der Blätter dieser Folge hat erklärende Verse im Rande. Auf
etlichen stehen die Buchstaben R. C. in richtiger Folge.
614. 0. A. Benesse fand oben unter dem Menogramme CAR
GR-ßy I. N0. 2251 eine, ausführliche Stelle, insofern nämlich
die dunklen Lebensverhältnisse des Künstlers es gestatten.
Hier handelt es sich um ein seltenes radirtes Blatt, welches einen im
Lehnstuhle sitzenden Geistlichen in halber Figur mit Oalotte vorstellt.
In 3)„ Ansicht nach links gewandt, halt er in der Rechten ein Buch,
und steckt die Linke in sein Gewand. Links unten sind die_ Buch-
staben C R eingestochen. Dieses Blatt ist in Rembrandfs Weise be-
handelt, doch hat beim Aetzen das Scheidewasser nicht genug an-
gegriffen. Im Oatalog des Decan Veith II. p. 22 N0. 455 ist es
beschrieben.
615. Christian Rothgiesser, Maler und Radirer von Huysum in
CIR Schleswig, war um die Mitte des 17. Jahrhunderts thätig.
'50 Blätter von seiner Hand, theils mit. C. R., theils C. Roth.
CR-f bezeichnet, findet man in der Orientalischen Reise von Olearius.
Schleswig 16'417. Das beste Blatt ist das Bildniss des Johann Albert
von Mandelsloh. Auch in Olearius" moskowitischer Reise sind Radir-
ungen und Stiche von ihm. Dieses Werk erschien 1656. Mit CRfec.
bezeichnet ist das Titelblatt zu dem Werke von Kirchmann: De Annulis
über. Slesvici 1657, 8.