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Geometrisch Instrument jedes Geschütz in't allein richten, sondern zu-
gleych auch 'messen sol an tag geben durch Leonltard Zubler, Burger
zu Zürich .MDCVIII. 4. Das Blatt mit dem dritten Zeichen stellt
zwei Artilleristcn vor, welche einen Mörser messen und richten. Links
im Mittelgrunde sieht man ein Zeltlager, und rechts 1st das Zeichen.
H. 3 Z. 10 L. Br. 4 Z.'9 L. Das vierte Zeichen steht auf einem
Blatte, welches einen Canonier vorstellt, wie er im landschaftlichen
Mittelgrunde das Geschütz nach einer aufgesteckten Scheibe richtet.
Im Vorgrunde rechts steht der Hellebardier neben einem sitzenden
Soldaten. H. 3 Z. 11 L. Br. 4 Z. 8 L.
Aehnlich geformt ist auch das Zeichen eines dritten Blattes in
Zubleüs Werk. In diesem sieht man den Büchsenmeister_mit dem
Instrumente vor der Mündung einer Cauone. Ein Artillerist leuchtet
ihm mit der Laterne, und ein anderer fasst den Ring der Lafette. In
der Ferne brennt eine Veste. Unten 1m dunklen Vorgrunde ist das
Monogramm zu suchen. H. 3 Z. IQ L, Br. 4 Z. 9 L. Die übrigen
Blätter des Werkchens sind ohne Zeichen," aber ebenfalls von Ringly
rajdirt. Dann findet man das Monogramm dieses Meisters auch auf
einem Blatte, welches zwei Fusssoldaten und einen Reiter vorstellt, qu. 8.
In derselben Grösse sind auch zwei noch nicht beschriebene Radir-
ungen: Der arme schlichte Tischler, und der ungerechte reiche Anwalt.
l
579. Gaspar Rutlinger, Schreibmeister, war zu Anfang des
17. Jahrhunderts in Zürich thätig. Man findet sehr schöne
ü, Vorschriften von ihm, welche verschiedene Capitalbuchstaben
mit Verzierungen enthalten. Sie sind gestochen und in Quarto
abgedruckt. Auch Zeichnungen kommen vor. Auf Blättern dieser Art
steht das Monogramm, und auch der Name: Casparus Rutlingerus
Tigurinus.
530. Unbekannter Formschneider, welcher in der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts in Böhmen arbeitete. Man findet sein
R Zeichen auf Blättern der Kronyka Czeskd. Prag 1541, 4. Dieses
Werk wurde vor einigen Jahren mit den alten Lettern und Holz-
schnitten neuerdings gedruckt.
581. Unbekannter Zeichner, welcher in der ersten. Hälfte des
17. Jahrhunderts lebte. Man iindet es auf dem Titelblatte einer
(i- Folge von 12 Blättern, welche die Monate vorstellen und von
Elias Holl in Augsburg gegen 1638 radirt wurden. Sie erschienen
unter einem eigenen Titelblatte, welches öfters fehlt. Das Zeichen
auf diesem deutete Christ auf Caspar Reverdino, welchem es aber viel
weniger angehöret, als dem Gottfried Ringli. Unter dem Monogramme
H IE, jenem des Elias Hell, kommen wir auf diese Folge zurück, da
unser Monogrammist vielleicht nur auf das Titelblatt Anspruch hat.
Wir haben von diesem Werke durchHrn. J. A. Börner Kunde.
582. Daniel Bamöß, Zeichner und Architekt zu Paris, gehört
zu den klassisch gebildeten Künstlern seines Landes. Als Zeich-
'Qä ner lernen wir ihn durch die schönen Vignetten folgenden Werkes
kennen; Livre lfl-Ieures ßomplet en latin et en frangais. Imprtmä
sous la direction de M. L'Abbe Alfre. Paris 1838, 8. Von ihm selbst
haben wir: Histoire de lyirchßiteeture en France depuis les Romaing
_ju;qu' au seizieme siäcle, par D. Ramäe. Illtastree de 71 Vignettes sur
(mit pam 134.6, 3. Ramee hat "auch Theil an dem schönen NVei-ke;
Le moyen Age pittoresque: Vues et Fragmens d'Architecture, Jlfveubles, Armes etc.
par Chapuy. Das Zeichen steht auf einer lithographirten Abbildung