Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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das Kreuz von Lothringen  so dass man daraus auf das Vater- 
land des Künstlers schliessen kann. Auf einem Blatte ist angegeben, 
dass der Verfertiger 1645 in einem Alter von 53 Jahren gestanden sei, 
und somit wurde er 1592 geboren. Die Blätter dieses Meisters kom- 
men sehr selten vor. Wir schreiben ihm aber das gegebene Zeichen 
nur rnuthmasslich zn. Man findet es auf dem Titelblatte eines Werk- 
chens: XII. Monatbüchlein vor die Goltschmidt, jllahler, und dergleichen 
liebhaber. Nürnberg, Paulus Fürst Ewcudebat 1638. Unten links auf 
dem Titel sind Ruinen, rechts zwei Männer bei einem Steine vorge- 
stellt. Oben steht: Tout avec le temps, kl. 4. Diese Blätter könn- 
ten nach Claude Rivard copirt seyn, weil die Schriftzüge des Motto 
ganz den französischen nachgebildet sind. Auch auf einem Blatte, 
welches im Catalog Reynard II. N0. 375 beschrieben ist, steht oben: 
Dieu soit louä. Rivard pfiegte daher Motto's auf seine Blätter zu setzen. 
Schliesslich bemerken wir noch, dass letzterevin P. Marchanüs Weise 
behandelt sind. 
576. Christoph Richter, Maler und Goldschmied, scheint der 
 Träger dieses Zeichens zu seyn. Er malte Bildnisse 
sächsischer Herzoge, sowie anderer Notabilitäten, 
welche aber gewöhnlich dem Christian Richter zuge- 
schrieben werden. Auch historische und allegorische 
 Bilder malte Richter, worin weder die Zeichnung, 
ßä" noch die Färbung lobenswerth ist. Auf einigen Ge- 
76 1 8 mälden findet man das erste Zeichen, welches Brulliot 
I. No. 1438m einem unbekannten sächsischen Maler zuschreibt. Der 
genannte Schriftsteller gibt aber den oberen Schenkel _des Kreuzes 
nicht, welcher im Monogramme jenes Gemäldes ausgedrückt ist, wovon 
auch Brulliot handelt. Es stellt den Abraham vor, wie er die Hagar 
verstösst, jene Composition, welche Lucas van Leyden gestochen hat, 
B. No. 18. Dieses Bild ist fein auf Holz gemalt, im Ganzen aber von 
geringem Werthe. Im Jahre 1616 kam _es durch Geschenk eines 
sächsischen Herzogs in die v. Pelleüsche Sammlung nach Nürnberg, 
wo man das Gemälde nicht mehr voründet. Im Jahre 1626 ertheilte 
ihm der Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar den Auftrag, "des see- 
ligen Johann Ernst des Jüngern  abgeleibten Körpers Contrefay mit 
etlichen Ornamenten und Schriften in's Kupfer zu stechen," wie aus 
einem Documente in Herrmanms Nachlese zur Lebensgeschichte des 
Herzogs Johann Ernst S. 58 erhellt. Dieses Blatt beschreibt R. Weigel, 
Kunstkatalog N0. 12,582, es wird aber von Herrmann mit dem von 
Peter Iselburg gestochenen Leichenzuge des Herzogs verwechselt. In 
der Radirung des Christoph Richter liegt der entseelte Herzog auf 
dem Paradebette, und das Bild umgibt eine allegorische Einfassung. 
Der Künstler setzte seinen Namen auf die Platte (Chr. Richter), und 
nennt sich Sächsisch-Weimaüscher Hofmaler und Goldarbeiter. Der 
Zeichner geht aus folgender Beischrift hervor: Abraham Richter, Seere- 
tair Caatrensis pinmit. qu. fol. Der auf sechs Blättern gestochene 
Leichenzug hat die Schrift: C. Richter figurav. Pet. Iselburg Col. so. 
e: wo. Der Zeichner C. Richter soll der durch landschaftliche Radir- 
ungen bekannte Christian Richter seyn, was wir weder bejahen, noch 
verneinen wollen. Das Monogramm kommt auf den erwähnten Blät- 
tern nicht vor, wir finden es aber in der Form des zweiten Zeichens 
auf dem Titelblatte des Werkes von Newmayr von Ramsla: Von der 
Neutralität und Assistentz. Erßurdt 1620, 4. In denarchitektonischen 
Einfassung ist ein Tuch ausgebreitet, auf welchem die Titelschrift ge- 
stochen ist. Zu den Seiten sind die allegorischen Figuren des Friedens
	        
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