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Doch ist eine Einfassung gegeben, wogegen aus der Dürewsehen Com-
position weggelassen wurde. Die grössere Vignetteliat aber einen
Zusatz. Links unten- kniet ein Mann in altdeiitscher Traclitmit ge-
falteten Händen, und zu seinen Füssen bemerkt man das Zeichen in
einem Schildchen. Dieselbe Vorstellung in kleinem Formate hat das
erste Monograrum im Wappen. H. 2 Z. 11 L. Br. 2 Z. 1 L. Die
Gruppe des ewigen Vaters mit dem Leichname des Sohnes auf dem
Schoosse ist von der Seite des Originals genommen, doch sind die
Engel weggelassen. Bartsch P. gr. VII. p." 474 beschreibt die mittlere
Vignette, welche unten in der Mitte der aus Festons von Blättern und
Früchten gebildeten ovalen Einfassung das zweite Zeichen hat. H. 4Z.
2 L. Br. 3 Z. Die Gruppe.mit Gott Vater und dem Sohne ist die-
selbe, wie in der kleinen Vignette, welche keinen knieenden Mann
zeigt. Die Einfassung des Ovals enthält aber rechts und links Schweif-
werk mit Fruchtbüscheln, und unten reicht aus der Schweifung je ein
Thierkopf heraus. In der Mitte unten ist das zweite Zeichen. H. 2 Z.
7 L. Br. 1 Z. 11 L. Die von Bartsch beschriebene Vignette findet
man gewöhnlich am Ende einer zu Wittenberg von Crato gedruckten
Bibel von 1561. Die kleinste Vignette ist am Ende der Enarrationes
leczionum evangelicarum a Petra Palladio. Vitebergae excudebat Johannes
Crato
.Bartsch lässt das Monogramm angedeutet, Brulliot I. No. 1452
schreibt es aber dem Conrad Rühel zu. Letzterer erhielt 1560 auf
die Herausgabe der Bibel des Dr. M. Luther ein churfürstliches Pri-
vilegium, er war aber nicht Drucker. Er bekleidete eine magistra-
tische Stelle, und starb als Bürgermeister von Wittenberg.
571. Unbekanntes Zeichen, welches Christ, Monogn-Erklärung
S. 154, mit der Bemerkung beibringt, dass "es gefunden
werde. Er sagt indessen nicht, ob auf einem Gemälde, oder
auf einem andern Kunstprodukte. Wir sahen nie ein sol-
ches Zeichen, glaubten aber, das Monogramm nicht weg-
lassen zu dürfen, da es auch in die Werke von Brulliot und__Heller
überging.
572- 68688.! neverdiiius, über welchen wir unter dem Mono-
gramme Ce-Re I. N0. 2508 ausführlich gehandelt haben, gilt
als der muthmassliche Träger dieses Zeichens. Bartsch P. gr.
XV. p. 487, ist nämlich mit dem Blatte, auf welchem, das
Monogramm sich findet, nicht einig, und zählt es daher unter die
zweifelhaften Stiche des Caesar Reverdinus mit um so grösserem Rechte,
als ihn die technische Behandlung vollkommen unterstützt. Dieses
fragliche Blatt ist frei radirt, während die Stiche dess G. Reverdinus
in der Weise des Giulio Bonasone, oder Agostino Veneziano ausgeführt
sind. 'Er zählt zur Schule des Marc Anton, während unser Mono-
grammist jener von Fontainebleau anzugehören scheint. Das Blatt
mit dem gegebenen Monogramme stelltCimon und Pero vor. Ersterer
lehnt sich an die Fensterstangen seines Gefängnisses, und Pero sitzt
rechts mit dem Kinne im linken Arme auf einem Steine, im Begriffe,
dem Vater die Brust zu reichen. Links unten bemerkt man das
Zeichen; H, 5 Z, 10 L. ÄBr. 3 Z. 4 L. Die Zeichnung. zu diesem
Bilde scheint dem A."Zaiietti' (Cabinet Cicognara p. 520 N0. 1413)
von Rosso Rossi (Maitre Roux) zu seyn_, sie wurde aber von unserem
Künstler nicht vollständig gegeben- "Dleselbe GrllPpitkommt nämlich
von der Gegenseite in einem sehr gut und coi-rekt gestochenen Blatte
eines anonymen Meisters vor. Die Coniposition desselben ist reicher.
Rechts in der Thüre des Gefängnisses zeigen sich zwei nackte Männer,