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am Oanale vor, und an dieser steht der Titel in vier Zeilen. Im
Grunde rechts zeigt sich die Stadtmauer mit Thürmen. H. 2 Z. 6 L.
Br. 3 L. Die Blätter dieser Folge sind von ungleicher-Grösse, und
theils mit dem Monogramme des Künstlers bezeichnet. Die Initialen
kommen nur auf sehr wenigen vor. Eines derselben stellt mehrere
Häuser in einer Landschaft vor. Im Vorgrunde führt eine Brücke
über den Canal, und im Wasser bemerkt man zweiiNachen. Rechts
unten im Rande stehen die Initialen, aber nur im ersten Drucke. Die
retouchirten, schwarzen Exemplare tragen das Monogramm. H. 4Z. 6L.
Br. 3Z. 3 L. Dieselben Initialen findet man auch auf einem radirten
Blatte mit einem runden Thurme und daranstossenden Gebäuden in
leichter landschaftlicher Umgebung. H. 3 Z. 6 L. Br. 5 Z. 4 L.
Die kleinen Buchstaben stehen auch auf einem schön radirten Blätt-
chen nach Breenberg. Es stellt römische Ruinen mit einem Rund-
gebäude in der Mitte vor. Unten rechts: C. P. J. Z., links: Breenberg, qu.8.
Die Blätter dieses Meisters gehören grösstentheils zu den geist-
reichen Erzeugnissen der malerischen Nadel. Seine Ansichten von
Amsterdam mit reicher Figurenstatfage findet man in einem grossen
Werke, für welches Jan de Beyer, Paul van Liender, J. de Vlaaming,
H. P. Schouten u. A. zahlreiche Beiträge geliefert haben, fol.
548- Charles Parrocel, Schlachtenmaler und Radirer, geboren zu
G23 Paris 1688 oder 1689, gest. daselbst 1752. Schüler seines
Xl Vaters Joseph und des Oh. de la Fosse, machte er seine
C Q, 1- weiteren Studien in Italien, und trat dann zu Paris in die
Fussstapfen des Joseph Parrocel, welche er aber nicht ausfüllte. Er
malte die Kriegsthaten des Königs Ludwig XV., diesen selbst zu Pferd,
dann eine bedeutende Anzahl kleinerer Scenen aus dem Soldatenleben,
und besonders auch Jagdstücke. Auf mehreren Gemälden zeichnete
er mit den Initialen des Namens, auf den Kupferstichen nach seinen
Werken ist aber gewöhnlich der Name ausgeschrieben. Die Blätter
nach Parrocel sind zahlreich. Er radirte aber selbst verschiedene
Blätter, deren Robert-Dumesnil im Peintre-graveur francais II. p. 208 ff.
37 beschreibt. Darunter sind die 18 Vignetten in: Ecole de Cavalerie
par M. de la Guäriniöre. 2 Vol. Paris, Guerin 1736, 8. Die Vig-
netten dieses Werkes beschreibt Robert-Dumesnil N0. 1-18, er kennt
aber die zweite vermehrte Ausgabe nicht: Ecole de Cavalerie, contenant
la Connoissance, Flnstruction et la Conservation du Cheval. Par M. de la
Gueriniäre. 2 Tomes. A Paris par la Compagnie 1769, 8. Sie enthält
auch das Bildniss des Francois Aubichon de la Gueriniere nach
L. Toque, und andere Blätter nach Parrocel von B. Audran, Tardieu
u. Andern. Die ersten Abdrücke seiner Studien von Soldaten,
N0. 19-24, sind ohne Titel. Später wurde ein solcher mit falscher
Rechtschreibung des Namens beigegeben: Differenm ämdes de Soldats
dessinö et gravä par Charles Parrossel Peintre du Roy. C. Parrossel Pinwit
Sculp. A. Paris chez la veuve Jean. Dieser Titel dient zu einer Folge
von 18 Blättern, wovon 12 der Kupferstecher J. G. Wille nach Par-
rocePs Zeichnung radirte. Das erste der sechs von Parrocel selbst
radirten Blätter, N0. 19, ist mit den ersten Initialen bezeichnet,
und stellt zwei Krieger vor. Der eine steht mit dem Turban auf dem
Kopfe, und deutet mit der rechten Hand nach dem neben ihm auf
dem Boden liegenden Cuirassier. Rechts unten an der Terrasse stehen
die Initialen. H. 6 Z. 10 L. mit 7 L. Rand. Br. 4 Z. 8 L. Die Ab-
drücke aus dem Verlage der Wittwe Jean haben auf jedem Blatte
links im Rande die Schrift: C. Parrocel Pimc. SculP- Die Zweiten
Initialen stehen links unten auf dem Blatte mit dem Musketirer zu