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tindet man auf einer Folge von 12 kräftig radirten Blättern mit
reichen, grossartigen Gompositionen aus der Apokalypse. H. 10 Z.
Br. 9 Z.
Christ, Monogn-Erklärung S. 151, wusste bereits von Blättern mit
dem Monogramm CP und dem Beisatze Groeningp. und er bemerkt,
dass sich dasselbe vielleicht auf "Orispianum Palidamum" deuten lasse.
Er hatte aber zunächst nur das Monogramm des Georg Pencz im
Sinne, und nebenbei scheint er das zweite Monogramm dem Paludanus
vindiciren zu wollen. Es möchte mit einiger Abweichung auf Ge-
mälden desselben wirklich vorkommen.
519- Gornelis Poeleuburg staffirte bekanntlich mehrere Land-
schaften des Alexander Kierings mit Figuren, und auf solchen
Bildern soll das gegebene Zeichen stehen. Brulliot, App. I.
N0. 145, gibt es nach einer handschriftlichen Mittheilung des
Dr. Lucanus in Halberstadt, eines bekannten und erfahrnen
Kunstfreundes. Ueber A. Kierings haben wir unter AK. N0. 776 ge-
handelt. Es ist auifallend, dass auf den von Poeleuburg staftirten
Bildern des A. Kierings nur das Monogramm des ersteren steht, da
doch Kierings ebenfalls ein tüchtiger Meister ist. Er nannte sich
vielleicht auch Cierings, wie Jan Cierings, und somit ist das Mono-
gramm ein gemeinschaftliches. Ausserdem zeichnete Poeleuburg mei-
stens_ mit den Initialen C. P.
52g. Unbekannter Maler, welcher um 1560 in den Niederlanden
gelebt haben dürfte. Wir sahen in der reichen Sammlung des
Hrn. H. W. Schmidt in München ein schönes, brillant gemaltes
Bild auf Holz mit diesem Zeichen. Es stellt den hl. Hieronymus
vor, wie er nackt die Brust mit einem Steine schlägt. Er ist in einer
von Felsen umschlossenen Klause, und nur in der Mitte öffnet sich
die Aussicht auf eine Stadt. Für den Meister haben wir keinen
Namen, er scheint aber aus der Schule des Lncas van Leyden hervor-
gegangen zu seyn. Inwiefern er allenfalls mit dem Monogrammisten
CP von 1565 zusammenhange, können wir nicht entscheiden. Der
Besitzer erwarb das Gemälde mit andern Bildern am Rhein.
521. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1564 in den Nieder-
landen gelebt hat, und der Schule des alten Meisters S an-
G CP gehört. Blätter des letzteren beschreibt Bartsch VIII. p. 13,
' bestimmt aber seine Lebenszeit nicht. Diese geht aus eini-
75 6.5 gen Kupferstichen hervor, welche mit 1519 und 1520 be-
zeichnet sind. Dadurch ist zugleich auch der Irrthum derjenigen er-
wiesen, welche diesen Meister S für älter als A. Dürer halten. Die
Kupferstiche unseres Monogrammisteil sind sehr selten, und man möchte
glauben, dass sie innerhalb der Mauern eines Klosters blieben, nämlich
in jenem von St. Trudo in Belgien. Nach den gefälligen Mittheilungen
der Herren Passavant und E. Harzen findet man deren in Manuscripten
aus dem Stifte St. Trudo eingeklebt. Diese Handschriften werden jetzt
auf der Bibliothek in Lüttich aufbewahrt. Unter den Initialen C P.
N0. 538 kommen wir auf diesen Meister zurück.
1) Der hl. Trudo als Abt unter einem Bogen stehend mit dem
Kirchenmodelle in der Linken. Die Umgebung bildet eine Landschaft,
und -rechts breitet sich die Stadt aus. Im Rande ist eine fünfzeilige
Inschrift in Cursiven: Trudo trusit hartem Amen. Mit dem ersten
Zeichen und der Jahrzahl 1565. H. 5 Z. 8 L. Br. 4 Z. 2 L.
2) St. Christoph in einem verzierten Panzer nach rechts schreitend,
wie er den Kopf nach dem auf seinen Schultern segnendeu Christkinde