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auch Blätter in Holz geschnitten. Erstere liess Kaiser Carl V. für
Tapeten machen, und erst gegen Ende seines Lebens kamen die Form-
schnitte zu Stande. Zu den Seiten jedes der reichen Hauptbilder ist
eine Caryatide, um denselben einen Abschluss zu geben. Das Werk
besteht mit dem Titel und der Schlussvignette in 10 Blättern, qu. f0l.,
und gr; qu. roy. foL, es kommen aber gewöhnlich nur 7 Blätter vor.
Der Titel lautet: Les moeurs et fachom de faire des Turcz, avecq les
Religionx y aparcenentes etc. 1583. Auf der Schlussplatte steht: Maria
Ver-Hulst veufve du dict Pierre d'Alost trepasse en l'un MDL a faict
irnprimer les dtet figures soubz grace et privileye dümperiale Majeste m
l'un MCCCCCLIII.
Ein zweites Werk mit Holzschnitten nach P. Coeck hat folgenden
Titel:_ De Triumphe van Antwerpen. De seer wondertycke, schoone,
triumphelycke lncompst van den hooghmogenden Prince Philips, Prince
van Spaignm, Carola" des Vyfden. Keysers sone, in de stadt van Ant-
werpen, .Anno MCCCCCXLIX. Duer Cornetium Grlapheum. Antwerpen
1550, fol. Im Vorworte heisst es, dass die Figuren (Zeichnungen)
durch den kaiserlichen Hofmaler Peter van Alost gefertigt worden
seien, und am Schlusse des Werkes steht: Geprtnt Tantwerpen voer
Peeter Coccke van Aetst l- 1550. Die Ausgabe mit holländischem Text
ist noch viel seltener, als jene mit lateinischem. Sie erschien gleich-
zeitig unter folgendem Titel: Spectavulorum in suseeptione Phitippi Hisp.
Prin. Divi Caroti V. Caes. F. An. M.D XLIX. Anteerpiae aeditorum miri-
fieus Apparatus. Per Cornelium Scrib. Grapheum, eius Vrlvis Seeretarium,
e vere et ad vivum aceurate deseriptus. Am Ende: Excus. Antverpiae,
pro Petra Alostei. impressore iurato, typis aegidii Disthemii An. 1550
Mm. Jun, fol. Die lateinische Ausgabe enthält um zwei Holzschnitte
weniger," als die holländische; Es fehlen die reichen Titel- und Schluss-
verzierungen. Keiner der Holzschnitte in den erwähnten Werken trägt
aber das gegebene Zeichen.
P. Coeck übersetzteauch das fünfte Buch der Architektur des
Serlio, welches mit Holzschnitten geziert unter folgendem Titel _er-
schien: Den vijljten boeck van Architecturen Sebastiani Serl-ij m den
welken van diuerschen formen der Templen getracteert etc. Duergesedt wten
Italiaensche in nederlandts, duer Peeter Coecke van Aelst doen tertijt
Sehtldere der K. Maiesteyt. Antwerpen 1553. fol. Keiner der Holz-
schnitte ist mit dem Zeichen versehen, und somit kann man es für
Peter Coeck wohl nicht mehr beanspruchen.
516. Pietor Glaelssens oder Ulaessens, Maler und Goldschmied
von Amsterdam, welcher 1500 geboren wurde, scheint der
Träger dieses Zeichens zu seyn. Brulliot I. No. 1421 bringt
ß es mit jenen Monogrammen, welche dem Peter Coeck von
1 Alost zugeschrieben werden, ohne einen evidenten Beweis
dafür liefern zu können. P. Claeissens malte Bildnisse und historische
Darstellungen. Im Museum zu Brügge ist ein Gemälde, welches den
Triumph des Friedens vorstellt, eine reiche Allegorie auf Kaiser Carl V.
Der Prinz von Oranien besitzt ein Votivbild, welches einen knieenden
Ritter mit vier Söhnen zeigt. Diese Gemälde beurkunden einen Meister,
welcher bereits der manieristischen Richtung verfallen war, aber in
dieser noch immer ein lobenswerthes Streben zeigt. Vorzüglicher ist
er in Portraiten, in welchen Charakter und Leben sich paaren. Wir
haben Kunde von einem ausgezeichnet schönen männlichen Bildnisse,
welches in den sprechenden Zügen die grösste Aehnlichkeit vermuthen
lässt. Auf diesem Bilde steht das zweite Zeichen, und wir glauben,
es dem P. Claeissens zuschreiben zu dürfen. Das erste Monogramm