Volltext: CF - GI (Bd. 2)

515. 
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Er wählte Scenen aus Göthels Balladen, welche durch den Stich von 
A. Krüger bekannt sind, qu. fol. Eine untergeordnete Rolle war ihm 
bei der Ausschmückung des Thronsaailes im k. Schlosse zu Dresden 
durch E. Bendemann beschieden. Der Fries ist mit culturgeschicht- 
liehen Bildern geziert, enthaltend Zustände des Lebens von der Geburt 
bis zum Tode. Sie sind in 16 Blättern von Hugo Bürkner radirt, und 
unter folgendem Titel erschienen: Der Fries im Thronsaale des könig- 
lichen Schlosses zu Dresden etc. al fresco gemalt von E. Bendemann (A. Ehr- 
hardt und C. Peschel), gezeichnet und radirt von H. Bürkner. Dresden 
1845. qu. roy. fol. 
Schliesslich erwähnen wir auch noch die Illustrationen folgenden 
Werkes: Der kleine Cathechismus Dr. M. Luther-Kt. Mit  Original- 
zeichnungen von C. Peschel in Holzschnitt von A. Gaber. Dresden (1852), 
gr. 8.  Im Jahre 1847 erschien die erste Abtheilung der neuen 
Zeichnenschule von Peschel. Sie enthält Köpfe, fol. 
Dieser Artikel ergänzt jenen im Künstler-Lexicon XI. S. 145. 
Ueberdiess bemerken wir aber, dass auf den meisten der erwähnten 
Bilder und Stiche das Monogramm des Künstlers vorkomme, auch 
grösser oder kleiner, als oben gegeben. 
515. Peter Ooeck, Maler und Architekt von Alost, der Schüler 
des Barend van Orley, gilt in den bisher bestehenden 
Werken über Monogrammenknnde als der Träger dieser 
Zeichen. Man beruft sich dabei auf Christ, Monogr.-Erkl. 
ä S. 152, dieser Schriftsteller sagt aber nur, dass das Mono- 
l gramm, nämlich das erste, auf "gar alten Blättern vor- 
komme, und bisweilen Peter (locken, dann auch Paul Oreutzbergern, 
und sogar einen anderen bedeuten könne." Christ war also nicht 
vollkommen im Klaren, Malpe I. p. 188 schreibt aber beide Zeichen 
bereits entschieden dem Peter Coeck zu, und nach ihm behauptet 
Heller, Monogr.-Lexicon S. 88, dasselbe. Brulliot I. N0. 1421 spricht 
aber seinen Zweifel an der Richtigkeit der Deutung aus, da er das 
Zeichen auf Blättern des Peter Coeck nicht vorgefunden hatte. Die 
neueren Schriftsteller, wie Immerzeel, Siret u. A. hielten aber dennoch 
den genannten Künstler fest, obgleich sie nur die Zeichen bei Brulliot 
copirten.  Christ spricht nur von alten Blättern eines ihm unbe- 
kannten Meisters, unter welchem er den Peter Cock vermuthen wollte. 
Ob es sich um Knpferstiche, oder Holzschnitte handle, ist nicht gesagt, 
wahrscheinlich ist aber das Blatt mit einem ähnlichen Zeichen ge- 
meint, welches wir No.516 dem Peter Claeissens zuschreiben. Jenes 
Zeichen stimmt mit dem ersten der von uns nach Christ copirten 
Monogrammen, und das Blatt mit demselben ist auch_alt, da es um 
1540 gestochen zu seyn scheint. Was bisher gesagt ist, concentrirt 
sich also in dem folgenden Artikel, damit aber Pieter Coeck nicht 
leer ausgehe, so wollen wir hier über seine Werke genauer handeln, 
als im Künstler-Lexicon geschehen ist. Nach einigen 1490, nach 
anderen 1500 oder 1502 geboren, trat er nach seiner Rückkunft aus 
der Türkei in Dienste des Kaisers Carl V., welcher sowohl an seinen 
Gemälden, als an seinen Zeichnungen Gefallen fand. Dass er deren 
in Kupfer gestochen, und in Holz geschnitten habe, ist nur Vermuthung, 
wir wollen aber Jenen nicht entgegentreten, welche glauben, dass ihm 
die Handhabung des Schneidmessers nicht fremd war. Sein grosser 
Fries, welcher Ansichten von Constantinopel und der Umgebung, den 
Aufzug des Sultans, Sitten und Gebräuche der Türken dzc. vorstellt, 
trägt das Gepräge einer grossen Qriginalitat, so dass man glauben 
kann, P. Goeck habe nicht nur die Zeichnungen geliefert, sondern
	        
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