Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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514. 
7 Z. 9 L., der Platte 8 Z. 7 L. Breite des Stiches 5 Z. 2 L., der 
Platte 5 Z_. 10 L; 
Blätter mit Neujahrswünschen, auf welchen oben Bildnisse oder 
allegorische Vorstellungen eingedruckt sind, kommen noch viel vor, 
sind aber gewöhnlich ohne Bedeutung. 
514. Gar! Peschel, Historienmaler, geboren zu Dresden 1798, ist 
durch eine bedeutende Anzahl schöner Gemälde 
bekannt, welche in jeder Hinsicht einen geist- 
 reichen, mit allen technischen Mitteln vertrauten 
u _ Lnx  Künstler beurkunden. Das erste Zeichen, mit 
ß der Jahrzahl 1848 darunter, findet man nach 
[85 I  P1 "L der gefälligen Mittheilung des Herrn A. Apell 
0 in Dresden auf einem kleinen Gemälde, welches 
die sitzende Maria mit dem Kinde auf dem Schoosse vorstellt. Das 
grössere Monogramm, mit der Jahrzahl 1845, steht auf dem Gemälde 
in der k. Gallerie zu Dresden, welches in Hübner's Catalog mit 
No. 1909 versehen ist, und den Patriarchen Jakob vorstellt, wie ihm 
nach Moses I. Cap. 32 im Schlafe die Engel erscheinen. Es ging 
aus der Lindenau-Stiftung für 700 Thlr. in die k. Gallerie über. 
Peschel bediente sich zur Bezeichnung seiner Werke von jeher häufig 
eines Monogramms, und es kommt auch auf Kupferstichen, Holz- 
schnitten und Lithographien vor. Das vierte Zeichen bemerkt man 
auf dem Stiche von E. Stöltzel für den sächsischen Kunstverein 1830. 
Dieses Blatt stellt die Madonna mit dem Kinde und Johannes in einer 
Landschaft sitzend vor, kl. fol. Für denselben Kunstverein stach 
A. Krüger 1832 die Grablegung Christi, welche ebenfalls mit dem 
Monogramme bezeichnet ist, qu. fol. Diese schönen Kupferstiche ge- 
hören in die Bilderchronik des Dresdner Kunstvereins, in welcher 
aber auch noch einige andere Oelbilder gestochen sind, wie Rebecca 
und Elieser von E. Stöltzel, Joseph von seinen Brüdern verkauft von 
demselben Künstler, St. Stephan vor den Hohenpriestern von Thäter, 
Tobias von A. Krüger, und die süsse Mutter der Liebe von E. Stöltzel. 
Von Peschel componirt, und selbst in Stein gravirt, sind die Bilder 
folgenden Werkes: Das Buch Tobiä in eilf bildlichen Darstellungen von 
C. Peschel. Zur Förderung frommen Sinnes herausgegeben und mit einem 
Vorworte begleitet von Dr. A. Hahn. Leipzig 1830, 4. Auch in diesem 
Werke kommt das Monogramm des Künstlers vor, jenes No. 508, sowie 
auf zwei etwas grösseren Lithographien aus derselben Zeit. Die eine 
rührt von Peschel selbst her, und stellt die sitzende Madonna mit 
dem Kinde bei einer Umzäunung vor. J. Williard lithographirte die 
Ruhe auf der Flucht nach Aegypten. Das dritte Monogramm findet 
man auf der schönen Zeichnung im Album des Königs Ludwig von 
Bayern. Sie stellt den vom Kreuze abgenommenen Heiland dar, wie 
er von den Freunden betrauert wird. C. F. Mayr hat diese Zeich- 
nung in Grayonmanier gestochen, qu. fol. 
In allen diesen Bildern erkennen wir die Richtung der neueren 
religiösen Schule Deutschlands, welcher Peschel die schönste Zeit 
seines Lebens gewidmet hat. Man erkennt aber auch in den wenigen 
Genrebildern, welche sich von ihm finden, die strenge sittliche Tendenz 
des Künstlers. Einen Beleg liefert die erwähnte süsse Mutter der 
Liebe nach I-lerder's Idee. Ein Bild der treuen Mutterliebe, welches 
E. Heydler (1836) lithographirte, gehört derselben Categorie an. Das 
Gebiet der Romantik betrat er mit den Frescogemälden auf Schönhöhe 
zu Dittersbach bei Dresden , dem Landsitze des Hrn. G. von Quandt.
	        
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