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513.
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512- Jan Pietor Oalemans dürfte der Träger dieses Zeichens
seyn. Brulliot erklärt es in der ersten Ausgabe seines Diction-
naire des monogrammes auf Cornel Poclenburg, und hierin folgt
ihm auch Heller. Der erstere Schriftsteller räumt später I.
No. 1419 Poelenburgs Stelle einem Cornel Pottenburg ein, und
bemerkt, dass das Zeichen mit der Jahrzahl1648 auf Gemälden
mit leblosen Gegenständen vorkomme. Sogenannte Stillleben
llebte Poelenburg nicht, und der ganz unbekannte C. Pottenbiirg
ist wahrscheinlich nur durch fehlerhafte Orthographie aus ihm
entstanden. Es sind daher beide von dei-Theilnahme an diesem Mono-
gramnie auszuschliessen. Brulliot selbst substituirte seinem Potteiiburg
die Clara Peeters, welche zwar Stillleben malte, aber in einer andern
Weise, als (119 Bild? mit dem gegebenen, und in geringer Variation
wiederkehrenden Zeichen behandelt sind. Es mögen aber immerhin
zwei Künstler ein ähnliches Monogramm geführt haben. An die Stelle
der Clara Peeters tritt aber dann Christoph Piiytling, welcher um
1640-1670 thätig war. Mit der _Jahrzahl 1636 steht das Monogramm
auf einer Tafel in der k. Gallerie zu Schleissheirn. Dieses Gemälde
stellt ein grosses, halb mit Wein gefülltes Glas, Oliven, Citronen,
Austern und zwei Teller auf einem Tische vor. Die Gegenstände sind
meisterhaft gemalt, nicht so trocken, als gewöhnlich die Bilder der
C. Peeters sind. In Darstellungen solcher Art zeichnete sich der
bisher fast unbekannte J. P. Calemans aus. Er malte Früchte, be-
sonders Trauben, silberne und gläserne Gefässe, sowie verschiedene
andere Beiwerke, welche auf Tischen und Consolen von Marmor aus-
gebreitet sind. Seine Blüthezeit fällt in die Periode von 1600-1648.
513. Unbekannter Maler, welcher um 1720 -30 in Nürnberg ge-
arbeitet zu haben scheint. Das gegebene Zeichen gleicht jenem,
welches dem Cornelius Pottenburg und der Olara Peeters zuge-
schrieben wird, beide aber sind älter, als unser-Meister, und
arbeiteten in einem anderen Fache, in jenem des Stilllebens,
während es sich hier um ein Bildniss handelt. Wir wissen
durch Hrn. Börncr von einer sorgfältig ausgearbeiteten Kreide-
Zeichnung, welche einen am Tische sitzenden Mann in halbem
Leibe vorstellt, wie er ohne Halsbinde und mit zurückgeschlagenen Hemd-
ärmeln den Kopf auf die linke Hand stützt, die rechte an eine Flasche
legt, und gemüthlich aus dem Stummel einer kölnischen Pfeife raucht.
Das Monogramin ist deutlich in den Grund eingezeichnet, und wird
sich demnach auch auf dem Gemälde finden, nach welchem die Zeich-
nung gefertiget ist Den Namen des Malers fand Börner nicht heraus,
es kam ihm aber ein radirtes Blatt in die Hande, welches denselben
Mann vorstellt. Eine zweite Zeichnung, deren sich der Kupferstecher
zur Uebertragung auf die Platte bediente, nennt im Rande die dar-
gestellte Person und den Stecher. Es 1st nämlich verkehrt einge-
schrieben; Jean Mirhel Seligmann, Imprimeur des Estampes. näe a Nürn-
berg PAnn. 16.90, fait pur le fils 1740" aqua forti. Diese Schrift ist
aber auf der geätzten Platte, wenigstens im Probedrucke, nicht ge-
geben, es müssen sich aber Abdrücke von der vollendeten Platte mit
dem Namen der dargestellten Person finden. Panzer (Verzeichniss von
Nürnberger Bildnissen S. 44) zeigt nämlich ein Portrait mit folgenden
Worten an: Johann Michael Seligmann. Pritschenmeister, der löbl. Kupfer-
drucker-Kunst beflissener 1741. Ein Neujalirswurrsch. fol. Auf S. 226
spricht aber Panzer auch von einem Bildnisse dieses Pritschenmeisters
in Octavo, zu welchem die Zeichnung nicht gedlent haben kann, da
sie in der Grösse der erwähnten Radirung ist. Höhe des Bildes