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510
511.
4) Ein Büehsenschütze und ein Offizier mit einem Sponton, beide
nach rechts gekehrt. Im hügelichen Mittelgrunde sieht man einige
Soldaten, und in der Ferne Zelte. Rechts unten ist das zweite Zeichen,
im Originale aber kleiner. Unten in der Mitte steht No. 7.
Die beschriebenen Blätter sind alle von gleicher Grösse, wie
N0. 1 angegeben.
Einige wollten ein dem ersten ähnliches Zeichen dem Crispin
de Passe zuschreiben, dieser Künstler stach aber in einer andern
Manier.
510. Orispianus Passaeus, d. h. Crispin de Passe, nennt Christ,
Monogix-Erklärung S. 150, den Träger dieses Zeichens, glaubt
sich aber in seiner Angabe insofern nicht recht sicher, als,
P wie er bemerkt, denselben Künstler einige "Coloniensem",
andere "Groeningensem" nannten. C. de Passe lebte aller-
dings längere Zeit in Göln, indem auf mehreren Blättern der Name:
C. Passaeus fecit. suulpsit oder excudit Coloniaesteht. Wenn sich aber
an das Monogramm der Beisatz: Grbening. oder Groeningensis schliessen
sollte, so handelt es sich um Crispin Palndanus , über welchen wir
unten zu wiederholten Malen handeln. Auf Blättern des Crispiaen
de Passe kommt das gegebene Zeichen wohl nicht vor, da er sich ge-
wöhnlich eines aus VCP bestehenden Monogramms bediente.
Sollte ein solches Zeichen, welches aber Christ sicher nicht genau,
und, wie immer, zu gross gegeben hat, auf zart gemalten Landschaften
mit mythologiseher Stafage vorkommen, so werden diese Bilder von
Cornel Poelenburg herrühren.
511. Peregrini da Gesena, jener alte Goldschmied, welcher die
von ihm in Silber gravirten Platten vor der Ausfüllung in
(12 (E Niello zur Probe auf Papier abdruckte, um die Tiefe und
Vollendung seiner Arbeit zu bemessen, gilt als der Träger
E dieser Zeichen. Das erste, und ein fast ganz ähnliches Mono-
gramm gibt Brulliot I. No. 1428, macht aber kein Blatt mit
demselben namhaft. Das zweite Zeichen fügt Bartsch XIII. p. 210
N0. 10 seinem Artikel über Peregrini bei. Nach der Angabe dieses
Schriftstellers findet man es auf einem Niello, welches drei nackte
Krieger mit Helmen vorstellt. H. 2 Z. 3 L. Br. 1 Z. 9 L.
Duchesne, Essai sur les nielles N0. 300, beschreibt dieses Blatt
ebenfalls, nach seiner Versicherung ist es aber nicht mit dem zweiten
Zeichen, sondern mit dem Buchstaben P bezeichnet. Wenn daher
beide Schriftsteller recht haben, so müssen sich zweierlei Abdrücke
finden, was wir dahingestellt seyn lassen. Mr. Duchesne hat das
Exemplar im Cabinet zu Paris gesehen, und dieses ist mit P be-
zeichnet. Von einem zweiten Exemplare ist uns nichts bekannt. Das
dritte Zeichen mit dem P, wie es gewöhnlich auf Niellen PeregrinPs
vorkommt, gibt Heller im Monogrammen-Lexicon S. 87. Er schreibt
es einem um 1511 lebenden, und Peregrini genannten Kupferstecher
zu, wodurch nichts gewonnen ist, da er nicht angibt, auf welchem
Blatte ein Zeichen dieser Form vorkommt. Heller basirt überhaupt
nur auf der ersten Ausgabe des Monogrammenwerkes 'von Brulliot.
Es fragt sich aber überhaupt, ob das Monogramm in der einen, oder
der andern Form dem Peregrini angehöre. Erszeichnete fast immer
mit dem Buchstaben P. dessen Hauptschenkel ein Qnerstrich durch-
schneidet. Auf anderen Niellen stehen die Initialen O. P. D. C. Wir
werden daher unter den bezeichneten Buchstaben auf Peregrini aus-
führlicher zurückkommen.