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mit jenem Meister Eine Person zu seyn, welcher auf Kupferstichen
GOR. MET. zeichnete. Letzterer mag Metsys heissen, da eine Familie
dieses Namens nachweisbar ist, ein Maler oder Kupferstecher Cornelius
Metsys ist aber noch nicht urkundlich erwiesen. Wir haben darüber
unter der Abhreviatur COR. MET. gehandelt, und enthalten uns daher
der weitern Bemerkung.
Das erste Zeichen, mit der Jahrzahl 1543, gibt Dr. Waagen im
Cataloge der Gemäldesammlung des k. Museums zu Berlin S. 238.
Man findet es auf einem Gemälde, welches eine Herbstlandschaft mit
Staffage vorstellt. Dieses Bild ist bereits unter dem Monogramm CM A.
1. c. beschrieben, und desswegen gehen wir hier nicht weiter ein.
Die beiden andern Zeichen findet man auf Kupfcrstichen, welche
Brulliot I. N0. 1'202 dem Gornelius Matsys zuschreiben will. Bartsch
fügt im P. gr. lX. p. 97 u. Table des monogr. IX. pl. V. ein Mono-
gramm dieser Form nicht bei, scheint aber die von ihm verzeichneten
Blätter nicht alle selbst gesehen zu haben. Von N0. 38-46 be-
schreibt er eine Folge von weiblichen Figuren, "welche die Tugenden
vorstellen, und darunter ist N0. 40 mit dem Monogramm C M E be-
zeichnet. Dieses Blntt stellt die mütterliche Liebe mit drei Kindern
vor. Link: unten steht: CHABITAS, und rechts bemerkt man das
Monogramm. Ob das fragliche Monogramm noch auf einem andern
Blatte der Folge vorkomme, wissen wir nicht, da. uns diese Vorstell-
ungen nicht zu Gesicht gekommen sind. Bartsch gibt das Zeichen
nicht, sondern bemerkt nur im Allgemeinen, dass ein solches, nämlich
jenes des Cornelius Matsys, auf den Blättern der Folge mit den
Tugenden vorkomme. Jedes Blatt hat eine lateinische Unterschrift.
H. 2 Z. 3 L. Br. 3 Z. 4-5 L.
440- Giuseppe Maria Mittelli, Maler und Radirer, bediente sich
dieses Zeichens selten, sondern gewöhnlich eines Monogramms,
gar welches nnscheinlich aus den Buchstaben CMM besteht, so
dass wir es unter diesen Buchstaben geben. Der erste Buch-
stabe ist aber nicht C, sondern G in Cursivform. Das obige Zeichen
Endet man auf einem radirten Blatte nach Guido Reni. Es stellt
_zwei weibliche Köpfe in leichten Skizzen vor. Jener links ist in Profil,
der rechts in 314 Ansicht genommen. Links unten steht: Gido 1.,
rechts das Monogramm. H. 5 Z. Br. 7 Z.
441- Oatharina Maria Fanshawe, Kunstliebhaberin, wurde um
1775 in England geboren. Sie radirte nach Brulliot
I. N0. 1237m ungefähr 20 Blätter mit historischen
Compositionen, deren mehrere mit dem Monograrnme
bezeichnet seyn sollen. Wir fanden das erste Monogramm auf einem
radirtexi Blatte mit einem stehenden Bauernknaben auf dem Felde, welcher
eine Gabel in den Boden stösst, gr 8. Das Blatt mit dem dritten
Zeichen stellt einen Mann vor, wie er den auf seinen Knieen sitzen-
den Knaben lesen lehrt. Links neben ihm steht ein Hund, fol. Diese
beiden Blätter sind schön radirt. Auch Brulliot sagt, dass die Blätter
dieser Künstlerin mit Geist und Geschmack behandelt seien.
442. Carlo Maratti gelangte durch den bekannten Maler Bartho-
C M F lomäns Weiss von München (1- 1815) zu der Ehre, ein von
l diesem" radirtes Blatt hinnehmen zu müssen. Es stelihdie
Madonna mit dem Kinde vor, wie dieses die hl. Catharina küsst. Halbe
Figuren in 8. Im Catalog Blücher wird dieses Blatt dem C. Maratti
zugeschrieben, Weiss hatte aber nur dessen Manier nachgeahmt, und
zur Täuschung die Initialen C. M. F. beigefügt.