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J. Amman, Ch. Maurer und T. Stiinmer vorkommen. Dass sich in
die gegebenen Zeichen zwei Künstler theilen müssen, glauben wir
ebenfalls; der zweite kann aber nur muthmasslich bestimmt werden,
Der Herausgeber der neuen Ausgabe _von C. Gesncri Opera bntamvm
Norimbergae 1574, O. C. Schmiedel, gibt Auskunft über die Künstler,
welche die Holzschnitte zu hllatthiolfs Kräuterbiich gefertiget haben,
nämlich Hans Asper aus Zürich, Wolfgang hleierpeck aus Meissen,
Peterlin aus Nürnberg, und die Strassburger Künstler B. Jobin, Seb.
Frank und Chr. Meier 860. Die vollständige Ausgabe des Kräuter-
buches, zu welcher J. Camerarius C. Gessner's Collectaneen benutzte,
und die er mit neuen Holzschnitten bereicherte, erschien unter folgen-
dem Titel: Kreutterbuch dass hochgelehrtewi urmd weitberühmten Herrn
D. P. A. Matthioli, Jetzt widerumb mit viel schönen rieuwrm Figuren etr.
gemehret. durch Joachimum Camerarium. Frankfurt am Mag",
in verlegung Sig. Feycrabends etc. 1586 , fol. Der oben erwähnte
Chr. Meier arbeitete also für S. Feyerabend in Frankfurt, und
wahrscheinlich auch für Basseus daselbst._ Er könnte nun einen Thcil
der mit CM und dem Mosserchen bezeichneten Blätter geschnitten
haben, da theils Zeichnungen von Jost Amman zu Grunde liegen.
O. Becker (Deutsches Kunstblatt 1853 S. 318) vermuthet unter dem
von Bartsch IX. p. 417 eingeführten anonymen Meister den Form-
schneider Con rad Marcs chall, welcher nach Zeichnungen von J. Am-
man, T. Stiinmer und Ch. Maurer geschnitten haben könnte. C. Mare-
schall schnitt die Blätter folgenden Werkes: Ein Kunstreich Fundament-
buch von mancherley zierlichen Rutschen und Lateinischen Schriften.
Durch Jacob Jacobell von Newenmark auss Schlesien. teutscher Schul-
meister zu Heidelberg. Am Schlusse: Gedruckt in der Churfürstlichen
Statt Heidelberg. durch Johann Meier, geschnitten aber und verlegt durch
Conrad Mareschall von Brunnentraut. Formschneidcr. 1575. Mareschall
lebte 1575 wahrscheinlich in Heidelberg, und es ist eine Frage, ob er
später in Frankfurt oder Strassbnrg sich niedergelassen habe. Ein
Jeder möge daher selbst entscheiden, ob Ohr. Meier oder C. Marc-
schall Blätter nach J. Ainuian, T. Stiniiner und Oh. lliaurer geschnitten
habe. Wir glauben, dass Oh. Meier und Ch. Murer sich friedlich in
die Blätter theilen werden.
1) Die Verkündigung Mariä. Links nach unten das Monogramm
des T. Stimmer, rechts das Zeichen CM, worunter Ch. Maurer ange-
deutet ist. H. 9 Z. 2 L. Br. 6 Z.
2) Icones Evangeliorum, Das ist : Künstliche Figuren über alle und-
jedc Evangelien, auch der Passion etc. etc. Durch Conradum Lautenlmch
Predigern zu Frankfurt am Jllayn. durch Nicolaum Basseum 1587, qu. 4.
Dieses Werk enthält 92 Holzschnitte, und im Ganzen 51 unbe-.
zeichnete Blätter. Als Zeichner ist auf dem Titel J. Aninian genannt,
seine Compositioiien sind aber roher und flüchtiger geschnitten, als
gewöhnlich, und dem Basseus scheinen daher die geschickten Form-
schneider des S. Feyerabend nicht zu Gebote gestanden zu seyn.
Einzelne Stöcke sind mit C M und dein Messer darunter, andere mit
einem Monogramme bezeichnet, welches das C im M gibt. An C11. Maurer
ist bei diesen Blättern wohl nicht zu denken, und daher könnte Chr. Meier
eintreten. Folgende Holzschnitte sind mit C M und dem Messer dar-
unter bezeichnet.
1. Christus vor Oaiphas. Oben vier lateinische und unten vier
deutsche Verse. H. 3 Z. 6 L. Br. 4 Z. 11 L.
2. Der Samariter und der Levit. Ebenfalls mit Versen. H. 3 Z.
6 L. Br. 4 Z. 11L.