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412. Unbekannter Modellirer, oder Fabrikant von bemalten Ge-
schirren in Steingut. Man findet Krüge, Teller
C- 1706- n. dergL, welche in Blau bemalt sind. Den Fabrik-
ort konnten- wir nicht erfahren. Er scheint im Norden zu suchen
zu seyn, vielleicht in Polen, da. in diesem Lande solche Gefässe
vorkommen.
413. Stempelschneideviu und Münznäzisterl, welche Medaillen und
ünzen mit en nitialen des Namens be-
IC M zeichneten.
C M. C_ P_ Christian Maler, der Sohn des Valentin,
C" M C PKW CAE war Goldschmied, Wachsbossirer und Stempel-
sehneider in Nürnberg, trat gegen 1503 2,13
Künstler auf, und war noch gegen 1652 am Leben. Er lieferte viele
schöne Medaillen, und erfreute sich eines kaiserlichen Privilegiums.
Die Buchstaben C. M. C. P._auf etlichen Geprägen bedeuten daher
C. Maler Cum Privilegio. Sein erstes Werk ist die Medaille mit dem
Bildnisse des Valentin Maler, welcher 160_3 starb. An diese schöne
Denkmünze reihen sich mehrere andere Medaillen mit den Initialen C. M.,
deren wir folgende als besonders gelungen erwähnen.
Das Brustbild des Kaisers Ferdinand II., umgeben von jenen der
sechs Churfürsten. Im Revers der Relchsadler, ohne Jahrzahl (um 1622).
Gussmedaille mit dem Brustbilde des Kaisers Rudolph 11., und
mit den Brnstbildern der sechsOhurfürstexi 1607.
Medaille mit demselben Kaiser zu Pferd. Ohne Jahrzahl.
Medaille mit dem Kaiser Mathias zu Pferd, und der Legende:
Matthias Mvndi Moderator
Brustbild der Anna (Jatharina Munch, natürlichen Tochter des
Königs Christian IV. von Dänemark, mit der Krone auf dem Haupte.
Im Revers eine Gruppe von Knaben: Sie. Nunc. Pulcherrima. Quondam.
Medaille auf den Tod derselben 1634. Im Revers ein auf den
Todtenschädcl sich lehnender Knabe: Omnes Bullae. Sum? Instar.
Medaille mit dem Bildnisse des Churfürsten Friedrich Wilhelm
von Brandenburg und seiner Gemahlin Louise Henriette 1611-8.
Ovale Medaille mit dem Bildnisse des Abtes Johann Dressel von
Hollfeld 1618.
Unbekannter Farmer oder Bossirer, welcher mit dem obigen
Künstler nicht Eine Person seyn kann. Die Initialen C. M. iindet
man auf einem grossen und künstlich gearbeiteten Medaillen mit dem
Bildnisse des Churfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Revers:
Stet. Pom. Cas. Vand. In. Sil. Cres. Et. (Zar. Dux. Burg. Nor. etc.
Mit diesem Medaillen beschenkte 111. Gold ausgeprägt der Churfürst
die fremden Gesandten. Oelrichs gibt ihn in seinem Churbranden-
burgischen Medaillen-Cabinet N0. LXXX. in Abbildung, und glaubt,
dass er gleich nach dem westphälischen Frieden, und vor völlig er-
langter preussisehei- Souveränität, also vor 1663 gefertiget wurde. Eine
andere Notiz bestimmt uns die Zeit von 1688. In keinem Falle kann
aber Christian Maler an der Arbeit Theil haben, da er um 1652 starb.
Die aufgravirten Buchstaben I. H. deuten auf Johann Höhn, welcher
in Danzig als Stempelschneider Ruf hatte. Die Buchstaben C. M.
deuten daher den Bossirer oder Former an.
Zwei Medaillen mit C. M. aus dem Jahre_167l führen uns wieder
nach Nürnberg, wir können sie aber der Zeit nach ebenfalls nicht
dem oben erwähnten Christian Maler zuschreiben. Auf der Vorseite
der einen ist die Stadt Nürnberg mit vielen Kanonen, und der Adler