2- Garl Franz, Genremaler, geboren zu Dresden 1829, begann
seine Studien auf der Akademie in München, und machte sich
daselbst durch verschiedene Bilder bekannt, welche zuweilen
mit dem Monogramme bezeichnet sind. Wir fanden es auf
einem Bilde von 1854, welches einen alten Dorfschulmeister
vorstellt, wie er einen Knaben zurecht weiset, da. dieser auf der
Schreibtafel das Bildniss des Magister gezeichnet hatte. Dann lieferte
Franz auch Zeichnungen zum Holzschnitte für die fliegenden Blätter
im Verlage von Braun und Schneider in München.
3. Georg Flegels, Maler von Olmütz, liess sich zu Frank-
furt a. M. nieder, und starb daselbst 1638 im 75. Jahre.
Er malte Blumen, Früchte, Fische, Zuckerwerk u. s. w.
Seine Blumen stellte er in Vasen und Gläser, doch
brachte er auch verschiedene Gefässe ohne diesen
" Schmuck an. Die einzelnen Gegenstände sind sehr gut
gemalt, in der Zusammenstellung äussert aber der Künstler wenig
Geschmack. Auf einigen Gemälden brachte er das Monogramm an.
4. Unbekannter Zeichner oder Formschneider. Dieses Zeichen,
mit den Buchstaben CH auf schwarzem Grunde, findet man
auf einer Holzschnittvignette, womit der Titel folgenden Werkes
geziert ist: CONTINITATIO IV. Der Zehen-Jährigen Ilistorischen
RELATION, das ist: Kurtzer und unpartheyischer Inhalt aller
dmckwürdigen Handlungen seit Neu-Jahrs Messe 1680. biss gegen
der jetzigen Oster-Messe 1680. Leipzig, Christian Scholvien, 4. In
dieser handwerksmässigen Vignette sieht man zwei Offiziere im Ge-
spräche, eine belagerte Stadt, und Schiffe auf der See. H. 2 Z. 7 L.
Br. 3 Z. 11 L. Der Verleger des genannten Buches ist Johann Gross,
und vielleicht bezieht sich das Monogramm auf ihn, wenn nicht eher
CJ F zu lesen ist.
5- Francis Oleyn, Zeichner, Maler und Radirer, geboren zu
Rostock gegen 1590, gest. zu London 1658. In Italien zum
g Q Künstler herangebildet, trat er in Dienste des Königs Christian IV.
' von Dänemark, und fertigte eine grosse Anzahl von Zeich-
nungen zum Gebrauche der Decorationsmaler. Ehedem auf Christians-
burg, jetzt wohl in der Gallerie zu Copexihagcn, befindet sich das von
Cleyn 1611 gemalte Bildniss des Königs Christian in halber Figur.
Später berief ihn der König Jakob I. nach England, wo sich ihm ein
reiches Feld der Thätigkeit öffnete, da im Fache der Ornamentik
seine Phantasie unerschöpflich war. Er leistete aber auch in der
historischen Composition, und in Darstellung von Thieren Vorzügliches.
Die Blätter von W. Hollar in der Ausgabe des Virgil von J. Ogilby,
London 1658, 101., und jene der Fabeln des Aesop von demselben
liefern Beweise der Tüchtigkeit des F. Cleyn. In folgenden Werken
sind ebenfalls 17 reiche, von S. Savry oder Saveri gestochene Compo-
sitionen von ihm: Ooidfs Mctamorphosis, cnglished, myzhologiid und
represented in ßgures by G. S. (George Sandys). Oxford 16.32.
P. Ovidii Nasonis Metamorphoseon libri X V. Ad Fidem Edit. opt.
opem et sludio Th. Farnabii. Editio nunc primum in Gallia et multis
figuris aeneis adom. Paris 1637, fol. Auf verschiedenen Blättern in
diesen Werken findet man das Monogramm des Meisters, und auch
die Initialen F. C., theils mit der Signatur W. H., d. h. Wenzel Hollar.
Als höchst geistreichen Künstler im Ornamenten- und Groteskenfache
beurkunden ihn folgende seltene Werke, in welchen selbst die Figuren
mit reichen Arabesken vorkommen: