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340
343.
340. Ghristoph Lauch, Kammermaler der Kaiserin Eleonore in
C L Wien, hinterliess Bildnisse und sogenannte Stillleben, deren
mit CL. bezeichnet seyn sollen. Math. Küsell stach nach ihm
die Bildnisse der Kaiserin Eleonora und der Kaiserin Maria, beide in
Oval mit Beiwerken, keines die ätter ist aber mit CL._ bezeichnet,
fol. In ähnlicher Einfassung i eh das von M. Küsell gestochene
Portrait des Grafen Carl von aldstein, fol. Lauch könnte auch
Zeichnungen mit C L versehen haben, jene aber, welche er für das
von Jakob Maenl unternommene Brüsseler Galleriewerk gefertiget hat,
sind ohne Initialen. Es erschienen 30 Blätter in schwarzer Manier
mit dem Bildnisse des Kaisers Carl VI. Lauch war Inspektor der er-
wähnten Gallerie, und starb um 1730.
341. Unbekannter Kupferstecher, von welchem Börner fünf radirte
Blätter kennt, welche die fünf Sinne vorstellen, mit der
G L Adresse: Joh. Philipp Gerhard Excudit. H. 7 Z. 1-2 L.
Br. 5 Z. bis 5 Z. 3 L.
Die Sinne sind oben durch Canzleyschrift angegeben: Das Gesicht,
das Gehör, der Geruch, der Geschmack. Das fünfte Blatt, das Gefühl,
hat keine Ueberschrift, der Gegenstand aber bezeichnet es zur Genüge.
Ein Mann greift dem Mädchen in den Busen. Auf diesem Blatte,
welches frei und derb, besser als die anderen radirt ist, steht links
unten das Zeichen.
342. Unbekannter Zeichner oder Kupferstecher, welcher in der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig war. Die Ini-
nci c I] tialen seines Namens findet man auf radirten Ansichten
' von Städten in D. Meissnefs Sciagraphia Cosmica. Nürn-
berg, Paul Fürst, 1638 5., 4. Von ihm sind die Ansichten von Mann-
heim, Mailand, Waldcapel, Aurelia, Cnlexibtlrg, Carlile, Brightstowe,
Corcke 8m. Von allen Zeichnern oder Stechern dieses blätterreichen
Werkes hat sich nur Sebastian Furk namhaft gemacht, alle anderen
Künstler zeichneten mit den Initialen, und sie sind uns grössten-
theils unbekannt.
. 343. Glaude Gallen, genannt Claude le Lorrain, geb. zu
Chamagne bei Charmes 1600, gestorben zu Rom nach
vCL- Einigen 1678, nach Anderen 1682. Weltbekannt durch
EÜ ÜTCL seine grossartigen, aber heiteren und reizvollen Land-
schaften, umgehen wir jede anderweitige Notiz, und wenden uns zu
den Radirungen des Meisters, um welche es sich hier handelt. Sie
bilden Glanzpunkte in den grössten Sammlungen, die schönen und
alten Abdrücke sind aber selten geworden, und können nur zu hohen
Preisen erworben werden. Doch nur aus solchen Exemplaren leuchtet
das wunderbare Talent des Meisters, die späteren, theils retouchirten
Abdrücke geben oft nur einen geringen Abglanz der ursprünglichen
geistreichen, höchst malerischen Arbeit. Diese Blätter beweisen auch,
dass Claude Lorrain nicht so unbehülflich im Figurenzeichnen war,
als seine Biographen glauben machen. Es mag aber immerhin seyn,
dass die schönste Staffage in den Gemälden von Filippo Lauri, Jacques
Conrtois, Andreas Both, Hermann Swanevelt und Jan Miele herrühre.
J. Callot dürfte aber ausgeschlossen bleiben, da. er 1635 starb, und
Claude in den Radirungen von 1630 schon geistreiche Figuren gibt.
Abbe de Marolles beschreibt in seinem Cataloge von 1666 eine
Anzahl von 46 Blättern dieses Meisters. M. diArgensville und F. Basan
wollen aber nur 26 Radirungen anerkennen. M. Dnchesne aine schützt