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1330.
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328. Gqnrad Lauwers, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
Leusa im Hennegau um 1613, soll nach Brulliot I. N0. 1358
im einige Blätter nach P. P. Rubens, Abraham Diepenbeck u. A.
' mit diesem Monegrnmme bezeichnet haben. C. Lauwers stach
eine ziemliche Anzahl von Blättern nach Rubens und anderen Meistern
seiner Schule, wir kennen aber kein einziges mit dem gegebenen Mono-
gramme. Irgend ein Stich nach Rubens scheint nicht damit versehen
zu seyn.
Gaspar Luycken bediente sich fast desselben lilonogramms, doch
ist es mit der Nadel gezogen. Man iindet es auf Blättern, welche ver-
schiedene Ceremonien und Costüme vorstellen, in einem Werke über
die Republik der Hebräer. Er arbeitete gemeinschaftlich mit Jan
Luycken, gewöhnlich mit der Nadel, und daher können seine Blätter
mit jenen des C. Lauwcrs nicht verwechselt werden. Letzterer ging
aus der bekannten Kupferstecherschule des P. P. Rubens hervor, und
arbeitete in Grabstichelmanier. Auf Caspar Luycken kommen wir
unter den Initialen C L. zurück.
Dasselbe Zeichen schreibt Heller, Monogrammen -Lexicon S. 82,
auch einem unbekannten, um 1664 lebenden Kupferstecher zu, aber
ohne ein Blatt desselben zu nennen.
329. Oavaliere Liberi, d. i. Pietro Liberi von Padua, soll nach
a Brulliot _I. N0. 1368 der Träger _dieses Zeichens seyn. Man iixidet
es auf einem Kupferstiche mlt einer Landschaft, in welcher rechts
ein Haus im italienischen Style auf dem Hügel steht. Links vorn be-
merkt man einen Mann neben dem sitzenden Weibe, welches den
Säugling in den Armen "hält. Links unten im Rande steht das Mono-
grtimmä ung äechts die Adresse: Presse L. Guidotti Bologna. H. 6 Z.
4 r.
Für Pietro Liberi stimmt dieses Blatt nicht. Das Zeichen besteht
äralirscthemluih aus den Buchstaben LG, und somit ist „L. Gui-
0 t1 zu esen.
330. Levyn oder Livius Uruyl, Zeichner und Radirer, wurde
1640 zu Gent geboren, und kam als Geistlicher nach
Qqd g Rom, wo er eine bedeutende Anzahl von antiken und
1 T47 modernen Gebäuden zeichnete, und das Terrain der-
selben mit Figuren belebte. Viele solcher Ansichten
hat der Künstler selbst geistreich in Kupfer radirt, und zu einer
Folge vereiniget, deren Titel wir nicht kennen, wenn überhaupt ein
solcher vorhanden ist. Auf einem Blatte mit der Ansicht des Pantheon
und der Umgebung steht die Declication: Illm" Et Rm" Domino D. Vr-
bano Sacrhetto etc. Liv. Crvyl Gaml. D. D. A" MIJCLXVIL, qu. fol.
Später wurden die Platten zur Illustration des Thesaurus Antiquitalum
Romanarum von Graevius 1690 und 1694 benutzt. Auch in folgendem
Werke kommen Abdrücke vor: Het oude en hedendaagsche Rome. door
F. Dcsseine. Amsterdam 1704 u. 1'713, qu. fol. Auf einigen Blät-
tern flndet man das erste Zeichen, auf anderen schliesst sich an
dasselbe der Name. Zu den ersteren gehört eine Ansicht der
St. Peterskirche mit der Engelsbrücke, qu. fol. Brulliot I. N0. 1366
schreibt das Zeichen nur muthmasslich dem L. Cruyl zu, es ist aber
wirklich das seinige. Das T0desjahr_ des Künstlers ist unbekannt.
Auf dem Stadthause in Gent sind Zeichnungen auf Pergament, und
eine derselben trägt die Jahrzahl 1684.