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326
327.
Im Catalog Steruherg II. N0. 2042 ß- beschreibt Frenzel ein schön
radirtes Blatt mit drei badendcn Männern in felsiger Gegend. Links
unten steht: Caspar Leuka inv. et fec. 8. Es wäre wohl möglich, dass
sich dieser unbekannte Meister des gegebenen Monogramms bedient
habe. Caspar Luyken kann unter diesem Leuka wohl nicht gemeint seyn.
326- G. Liefrinck gehört zu denjenigen holländischen Malern
qqa oder Zeichnern, welche in jedem, uns bekannten Wörterbuche
.1 . fehlen. Mit dem Formschneider Cornelis Liefrinck kann er
nicht verwechselt werden, da dieser um 100 Jahre iilter seyn dürfte.
Unser C. Liefrinck war um 1620-1640 thatig, vermuthlich in Amster-
dam, da auf zwei radirten Blättern des Künstlers das Verlagsmonogramm
des Kupferstechers und Kuiistliaiullers Claas Jansz. de Visscher vor-
kommt. Seinen Namen, in Verbindung mit dem zweiten Monogramme
und dem Worte fecit, findet man auf einer grossen in zwei Blättern
bestehenden Radirung. Sie stellt einen Zug von Büchsenschützen,
Lanzenträgern" und anderem Militär mit Bagagewägen vor. Die Gegend
durehschneidet ein Fluss, welchen die beigefügte Inschrift WAELFLU
nennt. Der Strom ist mit Schiffen besetzt, welche ebenfalls näher be-
zeichnet werden: De acht Ifarviel-Scheppen gelyek [e op stroom alle
avonls Laghen. Eine rechts sich ausbreitende Stadt hat den Namen
Thiel. Auch verschiedene andere Ortschaften und Gebäude sind in
der Gegend zerstreut. Weiterhin bemerkt man wieder Abtheilungen
von Soldaten, so dass diese Radirung ein reiches Bild in Friesform
entwickelt. Links unten ist die Adresse des (l. J. Visscher, gr. qu. fol.
Von derselben Hand ist auch ein gut radirtes Blatt, welches links
unten das Monogramm ohne Beifügung des Namens, und in der Mitte
das Zeichen des Verlegers C. J. Visseher tragt. Dieses Blatt enthält
eine Schlaehtscexie in der Nahe eines Herrenhauses mit ausgedehnten
Gartenanlagen, qu. fol.
327- Gilles oder Gabriel Ladame, Maler und Kupferstecher von
q! Tournay, war um 1645-1660 in Paris thatig. Er malte Bild-
nisse und historische Darstellungen, und bezeichnete einige der-
selben mit dem Monogramme. Sehr schön ist das Familienstück des
Hamburger Senators und Syndicus Syllem, welches mit dem Mono-
gramllle und der Jahrzahl 1647 bezeichnet ist. G. Edelink stach das
Portrait des J. B. de Blye, Supr. Senatus Tornacensis Prine. inful.
Robert-Dumesnil No. 179, kl. fol. Auf diesem Blatte nennt sich
der Maler kurzhin Ladam. Dieser Meister hat aber selbst Portraite
gestochen, in welchen er dem Claude Mellan nachahmte, aber nicht
erreichte. Ein von ihm in der Weise des Sebastian Bourdon compo-
nirtes und gestochenes Blatt stellt die hl. Familie in einer Landschaft
vor, eine Gruppe von fünf Figuren: G. Ladame inv. et feo.. kl. qu.fol.
Die meisten eigenhandigen Blätter findet man in folgendem Werke:
Les Triomphes de Louis le Juste XIII du Nom. Roy de Franoe et de Na-
varre. Contenant les plus yrandes Actions ou sa Maicste s'est trouvee en
personne, representee en Figures aenigmatiques exposees par an Poäme
Heroique de Charles Beys etc. Avcc (es Portraits des Reis, Princes et
Genereaux d'Arm6es par Henry Estienne etc. etc. Le tout traduit
en Latin par le R. P. Alicolai. Ouvrage entrepris et [iny pa-r Jean Valdor.
Liegeois, Caleographe du Roy. Le tout pur Commandemmt de leurs Maiestez.
3 Parzies. Paris, A. Estienne 1649, gr. fol. Die meisten der vielen
Kupfer sind von J. Valdor, andere von E: della Bella, G. Ladame u. A.
Auf einigen Blättern dieses Künstlers steht obiges Zeichen, welches
man für CL statt GL nehmen wird. Auf anderen ist das Zeichenl
deutlich aus GL gebildet.