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dass das Zeichen für einen Meister, der 1490 bereits am Ende seiner
Thatigkeit war, in keinem Falle stimmt. Wir müssen es daher zu den
Apokryphen zählen.
315. Unbekannter Formschneider, welcher zu Anfang des 17. Jahr-
hunderts in Nord-Deutschland lebte. Das gegebene Zeichen
findet man auf einem Holzschnitte mit der Ansicht von Stettin
in ovaler Einfassung. Oben im Cartouche steht: Alten Stettin.
Rechts unten in der Einfassung ist das Zeichen. -H. 2Z. 6L.
Br. 4 Z. 11 L.
316. Christian Leinberger, Maler und Radirer, geboren zu Er-
w langen 1706, gest. 1770. Er malte historische, allegorische
und mythologische Bilder, welche nach Brulliot I. N0. 1356 a-
mit dem gegebenen Zeichen versehen sind. Auf den radirten
Blättern dieses Meisters steht aber gewöhnlich der Name, und
aus den Dedicationen derselben geht hervor, dass Leinberger längere
Zeit in Copenhagen gelebt haben müsse. Das grösste dieser Blätter
stellt die Erhöhung der ehernen Schlange vor, nach dem Altargemälde
in der Capelle degk. Schlosses in Copenhagen: Chr. Leinberger pinw.
et so. 1743, s. gr. fol. Es ist dem Könige Christian VI. dedicirt,
sowie zwei andere Blätter, welche im Künstler-Lexicon VII. S. 408
beschrieben sind. Nur ein einziges Blatt, die Steinigung des hl. Stephan,
ist mit CL.fe. bezeichnet.
317. Louis TOIISSaint Garen, Kupferstecher, wurde 1790 zu Lille
geboren, und in Paris zum Künstler hernngebildet. Er stach
Q Vignetten und Bildnisse für literarische Werke, aber auch
einige grosse Blätter nach Prudhon, Couder u. A. Das ge-
gebene Zeichen steht auf einem Blatte mit der Venus von Milo, Welche
der lllnrquis de Riviere 1820 nach Paris brachte. Die Abbildung ist
folgender Schrift beigegeben: Sur la slalue anliquc de Venus däcouverte
dans Filc de Milo etc. Notice luc d Pavademie royale des beauw arts le
21 Avril 1821 par Mr. Quatremäre de Quinny.-- A Paris 1821, 4.
318. Unbekannter Maler, welcher um 1600 in Sachsen gelebt zu
haben scheint. In der 1829 zu Dresden veräusserten Gemälde-
ä Sammlung des Herrn Johann Rudolph Wilhelm von Minckwitz
waren Bildnisse mit diesem Zeichen und der Jahrzahl 1601.
Wir entnehmen diese Notiz dem Dict. des Monogr. von F. Brulliot I.
N0. 1354, welcher sich auf den Anktions- Catalog der Sammlung S. 7
N0. 34 bezieht. Ueber den Meister haben wir keine Vermuthung, und
es ist auch in solchen Fällen (llO Dentmig zwecklos, da man nicht
weiss, ob der eine oder der andere Buchstabe dem Geschlechtsnamen
nngehöre, und so umgekehrt. Man könnte z. B. auf Caspnr Lebender
rathen. Dieser Maler war um 1590-1610 bald in Nürnberg, bald in
anderen deutschen Städten thätig. Er malte Bildnisse; wer will aber
behaupten, dass jene mit obigem Zeichen von ihm seien?
319. Unbekannter Formsohneider, welchen Einige mit Gottfried
Leigel identiticiren wollten, was der Zeit nach unstatthaft ist.
ßäz G. Leiäel äeblte 1562 äilidehf mellir, lund er bediente sich auch
eines cut ic aus TOSCCICHCGIJ ltionogramms. Er ist
WEIß wahrscheinlich der unten erwähnte Meister CL, welcher ein
Blatt; mit der Erscheinung des hl. Gmstes geschnitten hat. Die Holz-
schnitte mitBdexäJ gegehenen Zeichen sind mittelmäissig, und bestehen
meistens in üc erverzlerungen.