Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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288 
292. 
288. Georg Keller, Maler und Radirer von Frankfurt a. M., be- 
diente sich gewöhnlich eines aus GK bestehenden Monogramms, 
qi welches dem Inhalte nach leicht zu entziffern ist. Er wollte 
 aber auch in dem gegebenen Zeichen das G ausdrücken, der 
Unkundige wird aber eher CK lesen. Man findet es auf etlichen Land- 
schaften mit Architektur, welche zn einer Folge gehören. Unter GK. 
werden wir näher darauf eingehen. 
289. Jiwobus cai-aglio soll nach Heinecke (um. des Art. III. 
ä. 578) 1er Träger diese: Zeiclhens seyn, welches aber in 
er gege enen Form nie t vor ommt. Heinecke bildete es 
glg- ungenau nach, indem er stattG ein C zeichnete. Das Mono- 
gramm G K findet man auf einem Kupferstiche mit vier badenden 
Nymphen nach Luca Peniii, über welchen an der betreffenden Stelle 
gehandelt ist. Malpe II. N0. 47, und Bryan I. p. 233 entnahmen das 
Zeichen dem "Dictionnaire des Artistes von Heinecke, und pflanzten 
somit den Irrthum auf _ihre Nachfolger fort. Heller bringt im Monogr- 
Lexicon S. 81 das zweite Zeichen, und setzt es ebenfalls unter CK. 
Seine Oepie ist eben so wenig genau, alsjene von Brulliot I. N0. 1352, 
da er das erste Zeichen nach Heinecke gibt. 
290. Gabriel Krammer fand unter dem Monogramme CA B. K. 
I. N0. 2195 eine ausführliche Stelle, und es ist auch 
CK das Werk genannt, in welchem Blätter mit dem ge- 
, gebenen Zeichen vorkommen, nämlich G. Krammeüs 
Architectum 8m. Derjenige, welcher das gegebene Mono- 
gramm nicht kennt, wird wohl sicher CK lesen, obgleich der Künstler 
GK zeichnen wollte. 
291- Unbekannter Meister, welcher der Schule des Lukas Cranach 
(R angehört. Das gegebene Zeichen entnahmen wir dem Catalog 
Sternberg II. N0. 512, der Verfasser desselben, Direktor Frenzel, 
nahm es aber mit dem Facsimile oft nicht genau, und somit könnte 
die Form des Zeichens nur oberflächliche Aehnlichkeit haben. Nach 
Frenzel findet man das Monogramm auf einer Holzschnittcopie der 
Dornenkrönung von Lukas Crzmach, 8. 
292. Glaas Koedyck, oder ein unbekannter Maler, welcher um 
die Mitte des 17. Jahrhunderts in Holland gelebt zu haben 
Ck scheint. Der Senator Dr. Gwinner in Frankfurt a. M. besitzt 
 ein sehr schönes, fein ausgcführtes Gemälde auf Kupfer, wel- 
ches eine ländliche Familienscene im Geschmacke des Palamedes vor- 
stellt, und mit dem Monogramme und der Jahrzahl 1650 bezeichnet ist. 
Dieses Gemälde kann den vorzüglichsten Leistungen der niederländi- 
schen Schule gleichgesetzt werden, da der Meister den Palamedes in 
Zeichnung und Anordnung weit übertrifft. Früher besass der Kunst- 
händler Wilmans dieses Bild, und es wurde von Stöber 1827 für das 
Taschenbuch der Liebe und Freundschaft unter dem Namen des Georg 
Keller gestochen. Dieser Meister hatte nach Sandrart so massenhaft 
viel gearbeitet, dass man mit seinen Zeichnungen und Stichen einen 
Heuwagen beladen könnte, Niemand aber spricht von Gemälden des- 
selben. Man kann ihm auch ein so vorzügliches, und fleissig ausge- 
führtes Bild nicht zutrauen, da überdiess die Zeichnung gar nicht für 
ihn spricht. Auch ist das Monogramm nicht jenes des G. Keller, so 
wie überhaupt kein deutscher Meister der Verfertiger des Gemäldes 
seyn kann. Claas Koedyck malte aber kleine Cabinetsstücke mit länd-
	        
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