GIL-
ACIM.
2647
266.
temporum" genannt. Diese hindert aber nicht, ihm eine geringere
Stelle anzuweisen. Carlotto folgte der Richtung des Caravaggio, oder
der Naturalisten, welche der Schule der Carracci gegenüber standen.
Er ging, wie diese, auf eine kraftvolle Darstellung der gemeinen Natur,
welche oft durch eine gewaltsame Schattenwirkung gehoben ist. Da-
gegen ist bei ihm das Licht nicht so concentrirt, wie bei Carnvaggio,
und die Bilder dieser Art gehen in das Finstere. An einer gewissen
Grossheit fehlt es ihm nicht, und als Techniker sucht er wirklich
wenige seines Gleichen. Seine Gemälde sind zahlreich, sowohl in Ita-
lien, als in Deutschland. Auf mehreren findet man das Monogramm.
Auch auf Zeichnungen des Künstlers kommt es vor.
264- Gaspar Philips Jakobsz, Zeichner und Kupferstecher, geb.
zu Amsterdam 1732, gest. 1789. Schüler seines Oheims
aß Jan Caspar Philips, hiuterliess er eine bedeutende Anzahl
aß 3 von Kupferstichen und Radirungen, auf welchen man die
' gegebenen Zeichen, und auch die Initialen C. P. findet. Sie
sind grossentheils in literarischen Werken vertheilt, wie in den Tagen-
woord-igen staal van alle vollcen, wofür auch Jan Caspar Philips ge-
stochen hat, und in Wagenaafs Vaderlandsche hislorie etc. Dann besorgte
er auch eine neue Auflage des Werkes von Simon Bosboom über die
fünf Säulenordnungen, und arbeitete selbst zwei Werke über Perspek-
tive aus. Auch auf Blättern dieser Art findet man das Monogramm
des Meisters. Das erste Zeichen steht auf einem radirten und ge-
stochenen Blatte mit dem Bildnisse des Malers Pieter de Laar Bam-
boots. Er sitzt vor der Staffelei, auf welcher eine Landschaft Steht.
H.5Z.7L. Br.4Z.5L.
Dann bezeichnete der Künstler auch Blätter mit Figuren und land-
schaftlichen Ansichten mit dem Monogramme. Eine Folge von radirten
Landschaften mit Gebäuden, Ruinen und Wasser erschien unter dem
Titel: Landsvhapjes Ruwiemjes enz. C. P. Jz. 1766, 30 Blätter mit
dem Titel, theils mit dem Monogramnle, theils mit den Initialen des
Namens versehen, 8., qu. 8., qu. 12. u. qu. 16. Dazu gehört auch
das eigene Bildniss des Künstlers. Philips radirte und stach aber
noch mehrere andere Bildnisse, wie jene von Willem I. u. II. von
Oranien, Moriz von Nassau, August III. von Polen, William III. von
England, Maria Theresia von Oesterreich, Maria Elisabeth von Oester-
reich, Simon van Leeuwen, Roelof Pietersz., Laurent Bake 8m. Auf
solchen Blättern findet man das Monograrnm.
265. Christoph Jakob Leherr, Medailleur von Augsburg, genoss
C I L in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Künstler Ruf.
Man findet einige schöne Medaillen von seiner Hand, wie jene
auf den Entsatz von Wien 1683, jene mit dem Bildnisse des Stadt-
pflegers Leonhard Weiss jun., u. s. w. Schön und selten ist auch ein
gegossener Medaillen mit dem Bildnisse des Johannes Huss, an dessen
Arm die Buchstaben CIL. stehen. Auf dem Revers ist der Refor-
mator auf dem Scheiterhaufen vorgestellt. Leherr nahm einen soge-
nannten Hussenthaler zum Vorbilde. Er schnitt auch Stempel mit
unzüchtigen Vorstellungen, und 1707 wurde er als Falschmünzer ent-
hauptet. Der Künstler war damals 60 Jahre alt.
255. Jan Oornelisz. Vermeyen oder Majus? Nach Heinecke
QJWA (Nachrichten von Künstlern I. S. 276) findet man dieses
Zeichen auf einem Kupferstiche, welcher die hl. Jungfrau
mit dem Kinde in einer Gapelle sitzend vorstellt. Neben der hl. Mutter
Monogrammistcn Bd. II. 7