Volltext: CF - GI (Bd. 2)

1694 
FSw-FK. 
3140 
3142. 
dort und hier wird man FD oder F AD lesen müssen. Das gegebene 
Zeichen steht auf dem Titelblatte von 13 grob radirten, aber sehr 
seltenen Ansichten von Danzig, kl. qu. fol. 
3140- Girolamo Scarsello, Maler und Radirer, zeichnete die von 
A 9 ihm radirten Blätter G. S.. G. S. F. und H. S. F., sel- 
'I_ 38  tener aber kommt ein aus HSC bestehendes Mono- 
gramm vor. Die gegebene Abbreviatur ündet man auf einem Blatte 
nach Gio. Sirani, welches den Saturn mit der Sichel auf Wolken vor- 
stellt. Links unten steht verkehrt: SIR. i., und gegen die Mitte die 
obige Schrift. H. 6 Z. 10 L. Br. 5 Z. 2 L. Bartsch XIX. p. 249 
beschreibt sechs Blätter. von G. Scarsello. 
3141- Der unbeknnte Künstler, welcher ein landschaftliches Blatt 
G mit diesem Zeichen versah, ist unter G F N0. 2933 eingeführt, 
consequenter Weise sollte er aber unter FG vorkommen. Wir 
liefern daher nachträglich einen Rückweis. 
3142- Friedrich Koch, Maler und Radirer, .wurde um 1770 zu 
Buxweiler im Elsass geboren, und ätusserte schon in früher 
K  Jugend Neigung zur Kunst, so dass ihn sein Vater, welcher 
f Zeichenlehrer war, mit den Anfangsgründen derselben ver- 
traut machte. Um den Schrecknissen der französischen 
Revolution zu entgehen, verliess er die Heimath, lag aber dann in 
Düsseldorf längere Zeit den Studien der Kunst ob, und hatte als 
Bildnissmaler in Oel und Miniatur bereits eine achtenswerthe Meister- 
schaft erlangt, als er in Mannheim sich niederliess, wo der Künstler 
in Folge einer unerklärlichen Eigenheit im Dunkel blieb, de. er nie 
etwas von seinen Werken in die Oeffentlichkeit gab. Die wenigen 
Blätter, welche bisher in Sammlungen vorkommen, sind nicht durch 
ihn verbreitet, sondern gingen als Geschenk an Freunde und ein- 
zelne Sammler zuletzt von Mann zu Mann. Ueber den Urheber ver- 
lautete wenig, nur erfuhr man zuletzt, dass er Kaufmann in Mannheim 
sei, und als solcher wurde er bei aller Vortrefflichkeit seiner Leist- 
ungen den Dilettanten beigesellt. Man fasste kurzsichtiger Weise nur 
den Stand ins Auge, aber nicht den schaffenden Künstler. Was früher 
über den Kaufmann F. Koch zu Mannheim bekannt war, haben wir 
im Künstler-Lexicon (1839) VII. S. 110 zusammengefasst. Dass er 
Bildnisse in Oel und Miniatur gemalt hatte, wusste bereits Fiissly jun., 
als Kupferstecher fanden wir ihn aber erst 1825 gerühmt, immer aber 
musste er sich zu den Dilettanten zahlen lassen, was in gewisser 
Hinsicht seine Richtigkeit hat, indem Fr. Koch auch als Kaufmann 
die Kunst leidenschaftlich liebte und pflegte. Diesen Stand wählte er 
zur Zeit der Kriegswirren, da seine Lage druckend geworden war. 
Mannheim war damals nicht der Ort, um einem Portraitmaler reich- 
licheu Erwerb zu bieten, Koch musste daher auch zur Nadel greifen, 
um sein Brod zu verdienen. Er fertigte in jener Zeit verschiedene 
Bildnisse für geschichtliche und literarische Werke, bis auch mit diesen 
Arbeiten Stillstand eintrat. Jetzt ging der noch junge Künstler zur 
Kaufmannschaft über, und machte in seinem neuen Berufe die Bekannt- 
schaft einer Kaufmannstochter, welche er ehelichte, nachdem er selbst 
ein Handelsgeschäft errichtet hatte. Dadurch sah er sich vor den 
quälenden Nahrungssorgen geschützt, verlor aber bei aller Thätigkeit 
im Geschäfte die Kunst nie aus dem Auge. Er stndirte jetzt mit 
Gründlichkeit die Werke von Rembrandt, G. F. Schmidt, J. de Frey 
und anderen vorzüglichen Meistern der Radirkunst. Koch erreichte da- 
durch eine hohe Stufe der Vollkommenheit, auf welcher er in vielen
	        
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