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3114.
1085
wo er bis zur Einrichtung der kgl. Pinakothek in München verblieb.
Seit jener Zeit bekleidet er die Stelle eines Gonservators der königl.
Central-Gemälde-Gallerie. In seiner amtlichen Stellung musste er sich
mit der Restauration von Gemälden in den ihm anvertrauten Samm-
lungen befassen, und daher stammen seine eigenhändigen Bilder aus
einer früheren Zeit. Auf solchen, und dann auch auf Zeichnungen
kommt das Monogranim vor.
3113. Jan Goeimare, Landschaftsmaler, wurde um 1580 in Holland
geboren, und scheint in einer Stadt gelebt zu haben,
in welcher D. Vinckboons bekannt war, indem in seinen
Gemälden der Einiiuss jenes Meisters bemerklich ist.
1 Er staffirte seine Landschaften mit biblischen und mytho-
logischen Scenen, brachte aber auch andere Figuren, und besonders
Thiere an, gewöhnlich in reicher Auswahl. Diese Bilder sind sehr
fleissig behandelt, aber nicht von Trockenheit frei. Nach Brulliot I.
N0. 21498 und App. I. N0. 252 findet man auf solchen Gemälden die
gegebenen Zeichen. B. a Bolswert stach ein sehr grosses Blatt nach
ihm, eine Art Küchenstück mit aufgehäuften Lebensmitteln in Peter
Aertsens Manier. Man sieht Jesus bei Maria und Martha im Hause,
und unten stehen zwölf lateinische Verse, nebst der Adresse von
Abraham Regius. Ein zweites, eben so grasses Blatt ist von Simon
Frisius, eine reiche Landschaft mit einer Menge von Thieren, welche
auf das Saitenspiel des Orpheus horchen. Orpheae ad strcpidum citharae etc.
R. de Baudoos et M. Colyn excud. , s. gr. roy. qu. fol. Aus diesen
Blättern kann man den Charakter der Kunst dieses Meisters ersehen.
3114. Gustav Jäger, Historienmaler und Direktor an der königl.
Akademie in Leipzig, wurde in letzter Stadt 1808
geboren, und von V. H. von Schnorr unterrichtet.
GI; ; g; Ein Künstler von entschiedenem Talente, hatte er
" ' 1 schon als Jüngling von zwanzig Jahren Aufsehen er-
Qgqii, EI) regt, und man zählte ihn mit Julius von Schnorr zu
den ersten Künstlern Leipzigs Jäger begab sich aber später nach
München, wo seine gewöhnlich der heiligen Urkunde entnommenen
Bilder ebenfalls die vollste Anerkennung fanden. Besonders reich an
biblischen Compositionen dieses Meisters ist die von der J. G. Cotta-
schen Buchhandlung 1850 veranstaltete Prachtausgabe der Bibelüber-
setzung von Dr. Martin Luther, und dann jene von Dr. Allioli, welche
gleichzeitig mit denselben Holzschnitten erschien, roy. 4. Auf diesen
schönen Holzschnitten kommen die kleinen Zeichen vor, doch auch
noch in anderen Wendungen und in verschiedener Grösse. Sie be-
laufen sich auf 54, und fast alle tragen das Monogramm, da sich der
Künstler desselben auf Zeichnungen häufig bediente. Jäger zeichnete aber
auch Gemälde damit. Das grössere der oben beigefügten Zeichen steht
mit der Jahrzahl 1855 darunter auf dem schönen Bilde der köiiigl.
Gallerie in Dresden, welches die Vermählung der heil. Catharina mit
dem Jesuskinde vorstellt. Einige Gemälde dieses Künstlers wurden
für die Bilder-Chronik des Dresdner Kunstvereins gestochen: Hiob,
von E. Stölzel; das Gebet des Moses bei der Schlacht der Amalekiter,
von demselben, und die Beschneidung des Johannes, von Thäter,
qu. fol. In der Folge von religiösen Darstellungen nach lebenden
deutschen Meistern, London 1850, sind zwei grosse Lithographien
nach Zeichnungen von _G Jäger: die Taufe Christi, und die Hochzeit
zu Cana vorstellend, beide von M. Eanoli lithographirt. Für das Album
des.Königs Ludwig von_ Bayern lieferte Jäger eine Crayonzeichiiung
mit den allegorischen Figuren der Poesie und Geschichte. Sie wurde
von C. Geyer gestochen, fol.