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nach Dresden, um unter Casanova seine weitere Ausbildung zu ver-
folgen. Hardorff folgte der Richtung des Rafael Menge, und blieb den
neueren Bestrebungen vollkommen fremd, obgleich er erst 1834 starb.
In den Kirchen und Hiiusern Hamburgs sind viele Gemälde von seiner
Hand. Hard0rfl' war Professor an der Kunstschule daselbst, und "ihm
verdankten mehrere der später rcnoinmirten Künstler der Stadt ihren
ersten Unterricht.
Auf Gemälden wird obiges Zeichen nicht vorkommen. Man findet
es aber, so wie die Cursiven G II, auf Radiruugeu des Künstlers.
Daruntefsind einige Blätter mit männlichen Köpfen, welche sehr
geistreich behandelt sind. Er copirtc auch die Flaxmaifschen Umrisse
zum Aeschyliis, wozu ihm die Uebersetzung von Stolberg Veranlassung
gab. Sie bilden eine Folge von 16 Bliitteru mit Titel, qu. fol. Auf
letzterem steht der Name. Sein grösstes Blatt stellt nach Füger's
Zeichnung den Brutus vor, wie er seine Sühne verurtheilt, gr. qu. fol.
Dann widmete llardorf auch der Litliograpliie.ein Augenmerk. Aus
der früheren Zeit stammt das mit Kreide gezeichnete Bildniss des
Malers Gerhard von Kügelgen, kl. fol.
3047- Gilles Hardouyn, Buchdrucker in Paris,- ging wahrschein-
lich aus der Zunft der Briefmaler hervor, und übte dem-
. nach auch die Fornischneidekunst. Er gab von 1503 an
- französische Gebetbücher heraus, sogenannte Haares,
uacli den lateinischen Horae beutac Virginis Marius. In
der Titelvignette kommen die gegebenen Buchstaben vor, welche ein-
geschnitten sind. Die Holz- oder hletallschnittc, welche die Bücher
zieren, sind viel geringer, als jene in äthnlichen Gebetbüchern aus der
Druckerei von Simon Vostre und Thielmann Kerver, und er steht daher
mit seinen Illustrationen allein da. Sein Sohn Germain führte den Handel
mit Gebetbüchern fort, und daher können sich die Buchstaben G H.
auch auf ihn beziehen._ Eines der reich illustrirteu Bücher des Gilles
Hardouyn, mit einem Calender bis 1509, hat den Titel: [I Vfjonmur
n: bieu zt tie m glurieuae cierge matt: h: munaeignem- aaiftilugunn teuügz:
liste et n: toute {c cum In qiarunia. tu tniiieucit lra Heure; nnalralmmz
o, luaaigebelicmetcut au lang auna riena requerir mies nnamira untienuea
auffmgea et oraiacna: n: ntuairura auift et iaainrtea aelö lehrte uanige.
Jmiirimcza u perle nur (üilm Harlmunn nemoumnt au tut {im
Schmal 8.
Heller (Gescli. der Holzschueidekunst S. 292) schreibt dieselben
Buchstaben dem Formschneider G. Hoyau zu, welcher 1725 in Paris
geboren wurde. Hierin liegt wahrscheinlich ein Irrthum, indem er den
G. Hardouyu nicht kennt.
3043. Unbekannter Kiipferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts thätig war. Er war mit der italienischen
GH Schule vertraut, könnte aber in Wien gelebt haben. Die gege-
benen Initialen findet man auf einem perspectivischcn Blatte, welches
als Allegorie auf die Kriegskunst gelten kann. Im Vestibul der Mitte
sieht man einen Ritter zu Pferd, wie er mit dem Bogen herwärts
schiesst. Links steht eine weibliche, der Bellona ähnliche Figur mit
einem Ganonenrohr, und rechts die Justitia mit Schwert und Waage.
Oben ist das kaiserliche Wappen, und unter diesem rechts der Spruch:
CORDA. nnowi. SVNT. m. MANV. DOMINI. DOMINVS. PROVIDET. H, 10'Z_
10 L. Br. 7 Z. 10 L.
3Ü49. Unbekaiiiiter_Kupfersteoher, dessen Name aber durch die
G Initialen GH nicht angedeutet ist. Man findet ein grosseg
H Blatt, welches Christus am Kreuze, und die Donatoren am