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3029. Heinrich Gödig, kurfürstlich sächsischer Hofmaler und Ra-
ü direr, neben Lucas Cranach jun. einer der bedeutendsten Künstler
aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, erscheint hier nur
mit einem vorläufigen Artikel, indem sein Monogramm gewöhnlich so
gestellt ist, dass wir es unter HG und HG B bringen müssen. In der
obigen verkehrten Stellung findet man es auf etlichen radirten Blättern
folgenden Werkes: Der Eltislen und fürnembsten Historien des uralte-n
und beruffenen Volks der Sachsscn etc. etc. Durch flcissiges nachdenken
und Invention, fleinrieh Gödrigen von Braunschweig etc. etc. I. Theil mit
59 Vorstellungen aus der sächsischen Geschichte und kurzen geschicht-
lichen Angaben, darunter 1597. Zweiter Theil mit 61 Vorstellungen
1598. qu. fol.
Brulliot I. No. 2117 gibt den Titel dieses Werkes nicht genau an.
Vergl. Ch. Schucharfs Notiz über H. Gödig in Dr. Naumanms Archiv
I. S. 94.
3930. Unbekannter Kupferstecher, dessen wir im Artikel des
dlf Albert van Everdingen I. S. 611 bereits erwähnt haben. Von
' J ' ihm ist das radirte und gestochene Titelblatt zur dritten re-
touchirten Ausgabe der Blätter Everdingems. Wir haben das Titel-
blatt an der angezeigten Stelle beschrieben, und verweisen auch im
Uebrigen darauf.
3031- Gerhard van der Horst, Landschaftsmaler, war in der
Chi ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Amsterdam oder Harlem
thätig. Jan van de Velde radirte nach ihm sechs Landschaften
mit Ruinen, anderen Baulichkeiten und Figuren. Auf diesen Blättern
steht: G. van der Horst im), und auch G. V. H. in. Auf einem anderen
Blatte des J. van de Velde findet man aber das obige Zeichen. Es
gibt dieAusicht des Schlosses van Zuylen, fol. Wir deuten das Mono-
gramm auf G. van der Horst, da dieser Künstler sich auch Gerhard
Horstius nennt, und J. ran de Velde auch andere Blätter nach ihm
radirt hat. Nach einer weiteren uns zugekommenen Notiz soll das
Zeichen dem Gerhard Hoet angehören. Dieser Künstler wurde 1648
geboren, und war also beim Tode des J. van de Velde noch nicht
zwei und zwanzig Jahre alt. Die Zeichnung wird daher von ihm nicht
herrühren.
3032- Willem Hondius, Maler und Kupferstecher, geb. im Haag
"y 1600, war der Sohn und Schüler des Heinrich
Hondius, und arbeitete längere Zeit in seiner
w" T Vaterstadt. Um 1636 begab er sich nach Danzig,
undderhielt dort eine Anstellung als Perspektivmaler. König Wladis-
laus IV. von Polen ernannte ihn zum Hofrnaler, und betraute ihn mit
einem grossen geschichtlichen Werke. welches 1640 mit Text des
Dichters Martin Opitz erschien. In Danzig arbeitete er auch ein Zeichen-
buch aus: Arm lconicae Tyronibus utilis et scitu necessaria Publicae Luci
ewposita. Opera et Studio Wilh. Hondii. Hag. Bat. S. R. M. Pol. et Suee.
Sculplor. Folge von 31' Blättern in der Manier des St. della Bella.
Gedani 1648, 8. Hondius stach in Danzig auch viele trefiiiche Por-
traite, darunter das des Königs Johann Casimir zweimal, 1649 und
1650, fol. Ein Hauptblatt aus jener Zeit ist auch das Bildniss des
Basilius Princeps Jlloldaviae nach A. van Westerveldt, fol. Gleich nach
seiner Ankunft in Danzig stach er das Bildniss des Königs Ladislaus 1V.,
welches 1637 in gr. fol. erschien. Zu seinen seltensten Blättern gehört
aber die Abbildung der reichen Ehrenpforte beim Einzuge der Königin
Ludovika Maria in Danzig 1646, gr. fol. Ueber die in Danzig gc-
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