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Jakoby gedenkt in der Vorrede S. IV. auch der Abdrücke mit
SChIDldÜS Stempel, und hebt sie __besonders hervor. Diese Abdrücke
sind nach Linck nur dann sehr schön und selten, wenn sie wirklich
ächt, d. h. unter besonderer Aufsicht des Künstlers gemacht, und von
ihm ausgewählt sind. Allein es kommen häuüg höchst mittelmässige,
sogar schlechte Abdrücke mit Schmidts Stempel vor, deren Vertrieb
man dem Künstler selbst wohl nicht zuschreiben kann, sondern die
wahrscheinlich aus den Händen der Erben kommen, welche dadurch
schlechteren Abdrücken mehr Wertli in den Augen der Liebhaber
geben wollten.
Man findet nur wenige Blätter, auf welchen ein Zeichen statt des
Namens vorkommt. Das erste Monogramm, mit dem Beisatze sculp.,
steht nach Linck auf dem Bildnisse des Königs Carl XII. von Schweden
in Profil nach links. Der Monarch hat einen Brustharniscli, und einen
offenen Rock darüber, und von der rechten Schulter fällt über die
Brust ein mit Kronen gestickter Mantel. Das Oval mit dem Bildnisse
ist im Lichten 3 Z. 6L. hoch, und 2 Z: 10 L. breit. Am Fussgestelle
links steht: Boizot deL, und rechts bemerkt man das Monogramm. Im
unteren Rande ist Odieuvreis Adresse mit C. P. R. Crayen, und nach
ihm Jakoby N0. 33 beschreiben ein von C. L. Dnflos nach Krafft ge-
stochencs Bildniss dieses Königs, und unterstellen es dem G. F. Schmidt.
Diese Angabe ist nach Linck ganz unrichtig. Das von letzterem ge-
stochene Bildiiiss Carl XII. ist das oben beschriebene, welches itusserst
selten vorkommt. Noch seltener sind aber die Abdrücke mit einem
viereckigen Passepartout, dessen Platte 8 Z. 10 L. hoch und 6 Z. iL.
breit ist. Dieses gilt als Supplemeut und zur Berichtigung von No. 18
im Künstler-Lexicon.
Das zweite Zeichen der oberen Reihe, ebenfalls mit Sculp . findet
man auf dem Blatte mit dem Bildnisse des Paul Scarron nach Boizot's
Zeichnung ohne Jahrzahl (1736). Die Büste ist im Oval nach rechts
gerichtet. der Kopf aber in "f, Ansicht nach links gewandt. H. 4 Z. 11 L.
Br. 3 Z. 5 L. Im ersten, seltenen Drucke fehlt Scarron's Name und
Odieuvre's Adresse. Mit der Schrift kommt das Bildniss in der Europa
illustre Paris 1755. vor.
Das vierte Zeichen, dessen Fhcsimile wir Brulliot entlehnten, findet
sich auf dem Bildnisse des Dr. J. N. Lieberkühn in allegorischer Um-
gebung, nach le Sueur in CElStigli0llG7S Manier radirt. An das Zeichen
schliesst sich die Schrift: fec. aqua forti 1757. H- 9 Z. 10 L.
Br. 7 Z. 3 L. Die Angabe Möhsen's, dass nur 50 Abdrticke gemacht
werden seien, und dass die Platte dann vernichtet wurde, ist unrichtig.
Jakoby gesteht etwas mehr zu, hatte aber von sehr vielen mittel-
mässigen und schlechten Abdrücken wissen können, von denen selbst
einige mit Schmidtls Stempel versehen sind. Die Platte war im Besitze
der Erben, welche sie so lange benutzten, als nur irgend Abdrücke
davon zu erhalten waren.
Das dritte Monogramm, hier nach Brulliot gegeben, ündet man
auf einem Blatte mit zwei Vorstellungen, Welche nach Tiepolo's
Zeichnung Polichinelle enthalten. Die Gruppennit drei Policliinellen,
welche um einen Topf mit Macaroni gruppirt sind, hat links oben das
Monogramm mit dem Beisatze: fec. aqua forti 1751. Die andere Vor-
stellung enthält" fünf Polichinelle um einen Kessel. Unten nach rechts
ist der Name mit dem Monogramme verbunden an welchen sich die
Worte: fec. aqua forzi 1751. schliessen. Brulliot I._ 1870 gibt dieses
Zeichen für sich, es herrscht aber darüber kein ZWelfGl. Orayen und
Jakoby beschreiben dieses Blatt N0. 157. H. 8 Z. Br. 8 Z. 8 L.