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Giovsnni Battista Guglielmada, Stempelschueider in Rom, war
von 1660 1690 thätig, und hinterliess viele Medaillen, welche G. F.,
I. B. G. und I. B. G. F. gezeichnet sind. Die Buchstaben G F. stehen
auf dem schönen und sehr seltenen Medaillen mit dem Bildnisse des
Königs Johann Sobiesky von Polen im Schuppenpanzer, mit der Um-
schritt: I0. m. DACICVS TVRC. TART. POLON. REX. Auf dem Revers
reichen sich ein Pole und ein Russe die Hände. Dieser Medaillen
wurde wahrscheinlich nach dem Friedeiisschlusse von 1686 geprägt.
Eine andere Medaille mit G. F. enthalt das Bildniss des Papstes
Innocenz XI., und die Fusswaschung auf dem Revers, und eine dritte
mit der Jahrzahl 1686 gibt das Bildniss des Cardinals Herzog Ferdi-
nand von Mantua. mit dem Thierkreise auf der Kehrseite. Guglielmada
fertigte viele Medaillen auf Innocenz XI., auf die Herzoge von Mantua
und Modelna u. s. w. Es mögen auch noch andere Denkmünzen mit
G. F. vor ommen.
Gottfried llrumholt, Wardeiu in Crossen von 1668-1674, dann
Münzmeister in Quedlinburg von 1675-1679, liess Münzstempel
G. F. signiren.
Elias Gervais. Stempelschneider in Neuwied und Cobleiiz von
1750-1775, soll nach Schlickeysen nicht nur E G. und E. G. F.,
sondern auch G. F. gezeichnet haben.
Giacomo und Girolamo Foscarini, Miinzaufseher in Venedig 1787
bis 1789, liessen Münzstenipel G. F. zeichnen.
Giuseppe Ferraris, Stempelschneider in Turin, wurde 1828 an der
kgl. Münze daselbst angestellt, und schnitt Stempel zu Münzen und
Medaillen. Nach Schlickeysen zeichnet er G. F.
2935- Georg Fenliltzer oder Fennitzer, auch Filnitzer, machte
sie um 1670- 1693 in Nürnberg durch Bildnisse
GIE f in schwarzer Manier bekannt. Diese Blätter stammen
aus der früheren Zeit der Erfindung der Schab-
manier, sind aber von geringem Knnstwerthe. Fenitzer scheint auch
nicht Künstler von Profession gewesen zu seyn. Auf dem Blatte mit
der Büste des Wolfgang Friedrich Stromer von Reichenbach steht
nämlich nach den Initialän G. F.: Drotzier so. Das letztere Wort be-
deutet Drathzieher" un somit war Fenitzer ein Gewerbsinanu. Auf
mehrergn Blättern dieses Schabkünstlers steht der Name in wechselnder
Orthographie, wir nennen aber hier nur einige Bildnisse mit G. F.,
da. Graf Leou de Laborde (Hist. dele gravure cn muntere noire p. 21B)
nur ein einziges erwähnt. Auf einigen anderen Blättern kommt die
Abbreviatur G. Fen. etc. vor, wie unten zu sehen ist.
1) Ulrich Hirschvogel Norimb. A0. 1583. G. f. Er ist als St.
Christoph mit dem Jesuskinde durch das Wasser schreiteud vorgestellt.
Im Vorgrunde ist ein Fischer, und im landschaftlichen Grunde bemerkt
man ein Dorf am Wasser. H. 4 Z. 6 L. Br. 3 Z. 1 L.
Brulliot App. II. N0. 111 schreibt dieses Blatt einem unbekannten
G. f. gegen Ende des 17. Jahrhunderts zu. Man vermuthete zu seiner
Zeit ein Glasgemälde alsyorlage. Die zum Bildnisse des U. Hirschvogel
benützte Figur des heil. Christoph ist aus A. Dürerls Kupferstich
B. N0. 52 entlehnt.
2) Jobst Truchses von Wetz. Hanssen Landkemmender der Baley
OSiZEEGIäCh und Spital Meister. Starb 1532. G. F. H. 4 Z. 5 L.
Br. 3 1 L.
3) Johann Ebner. Reipubl. Norimb. Senat. Obyt 1577. G. F.
H.6Z.8L. Br.4Z.8L.