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und an den Seiten hält jeder Genius ein Ornament. An der Vase
lehnt ein Täfelchen mit dem Zeichen. H. 8 Z. Br. 4 Z. 6 L.
13) [B. 17] Die Vignette mit drei Vasen in Blätterwerk. Die Vasen
an den Seiten sind nur zur Hälfte angedeutet, nur die mittlere ist
vollständig gezeichnet. Unten in der Mitte ist das Täfelchen mit dem
Zeichen. H. 10 Z. Br. 5 Z. 2 L.
10] Die kleine Vignette mit dem Harnisch, aus welchem
sich Blätterwerk nach allen Seiten verbreitet. In der Mitte unten das
Zeichen. H. 1 Z. 10 L. Br. 1 Z. 9 L.
15) Eine andere kleine Vignette mit einem Harnisch, aus welchem
Blätter kommen, und den Raum füllen-. Oben in Mitte des weissen
Grundes bemerkt man das Zeichen. 1 Z. 10 L. im Quadrat.
16) [B. 20] Eine Trophäe, bestehend aus einem Harnisch mit dem
Helme darüber, aus einer Streitaxt, einem Bogen und einem Köcher
mit Pfeilen. Unter dieser Trophäe liegt ein Schild, ein Horn und ein
zweiter Helm. Links auf einem ovalen Schilde bemerkt man das
Monogramm. H. 6 Z. 2 L. Br. 1 Z. 8 L.
17) [B. 22 Muster zu einer Messerscheide. Der obere Theil
enthält die Figur eines Mannes im Panzerhemd mit fliegendem Mantel,
der untere Blätterwerk mit einem Adler. Links oben ist das Zeichen
mit der Jahrzahl 1535. H. 6 Z. Br. oben 1 Z. 3 L. , unten 9 L.
18) Zwei Capitäle mit Blättern in zwei Reihen über einander,
etwas bizarr in den Formen, aber von gutem Style. In der Mitte oben
steht das Zeichen auf einem Täfelchen. H. 2 Z. 8 L. Br. 1 Z. 9 L.
Der Verfasser des Catalog Cicognara II. N0. 859 glaubt, dieses
Blatt rühre mit anderen ohne Zeichen von einem deutschen Künstler
her, und dass demnach zwei Künstler verschiedener Schulen sich des-
selben Zeichens bedient hätten. Die Blätter italienischen Styls möchte
er dem Guido Ruggieri vindiciren, jene im deutschen Charakter allen-
falls dem Georg Frenzel. Wir theilen diese Ansicht nicht, und haben
die Gründe unter FG N0. 2115 dargelegt.
2915. Florian Grospietsch, Landschaftsmaler und Radirer, geb.
zu Protzan in Schlesien 1789, war bis in sein sechsund-
ä zwanzigstes Jahr sein eigener Lehrer, und genoss nur kurze
' Zeit einen systematischen Unterricht in der Malerei. Aus
E? jener Zeit stammt eine grosse Anzahl von Zeichnungen
T nach der Natur, in welchen sich ein entschiedenes Talent
ausspricht. Sie bestehen meistens in Landschaften mit Figuren und
Thieren. welche theils mit der Feder und in Tnsch, theils in Aquarell
ausgeführt sind. Im Jahre 1820 begab sich Grospietsch nach Italien,
um die mit Glück betretene Bahn weiter zu verfolgen. Während eines
längeren Aufenthaltes in Rom machte er auch ernste Studien in der
historischen Composition, in allen seinen Gemälden ist aber die Land-
schaft das Element, iu welchem er sich in voller Freiheit bewegte.
Die historische Staifage war ihm nur Mittel zur Steigerung des Inter-
esses. Er steht in dieser Hinsicht auf der Basis des damals hochge-
prieseneu Landschafters Joseph Koch, welchem er sich in Rom ange-
schlossen hatte- Zu seinen Hauptwerken gehören aber die Landschaften
mit Staffage aus dem italienischen Volksleben. Grospietsch bereiste
zu diesem Zwecke auch das Königreich Neapel, und somit bieten seine
Gemälde und Zeichnungen grosse Abwechslung. Im Jahre 1826 kehrte
der Künstler wieder nach Deutschland zurück, und begab sich nach
einem kürzeremAufenthalte in München nach Berlin. Die letztere
Zeit seines Lebens verlebte er in Schlesien.