Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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Primaticcio hatte diese Vorstellung im Schlosse zu Fontainebleau 
gemalt, und daselbst wurde wahrscheinlich auch der Stich vollendet. 
Frühere Schriftsteller schreiben das Blatt dem G. Ghisi zu, indem 
man Ghisi Fecit lesen wollte. Andere vindiciren das Blatt dem Guido 
Ruggieri, und somit so lte das Zeichen Guidus Fecit bedeuten. Dieselbe 
Vorstellung beschreibt Bartscli XVI. p. 403 auch unter den anonymen 
Erzeugnissen der Schule von- Fontainebleau, und sagt, sie sei in der 
Weise des Louis Ferdinand gestochen. Diess ist nun wahrscheinlich 
die Copie des Blattes unsers Meisters, da L. Ferdinand viel später 
lebte. Schon früher hatte Enea Vico diese Composition nachgestochen, 
aber mit verändertem Hintergrunde. Der Meister FG brachte rechts 
Felsen an, welche bis an den Rand reichen, während E. Vico eine 
weite Landschaft eröifnete. Malaspina di Sannazaro ist daher sicher 
im Irrthiime, wenn er in seinem Catalogo die una Raocolta etc. II. p. 156 
sagt, dass der Monogrammist GF, welchen er _Georg Frenzelvon In- 
golstadt nennt, nur die Platte des E. Vico retoncbirt habe. Die Re- 
touche musste Malaspiiia wohl herausfinden , denn er hatte einen Ab- 
druck mit Lafreri's Adresse. Der genaue Vergleich mit dem Blatte des 
Enea Vico hätte ihn aber überzeugen können, dass der Meister GF 
weder die Platte desselben retouchirt, noch copirt hatte. 
5) [B. 5] Der Narr und die Verliebten, gegenseitige Copie nach 
Hans Sebald Beham, B. No. 212. Zwei deutsche Herren sitzen in einer 
Landschaft, jeder an der Seite einer Dame, und der Narr unter-halt 
sie mit Witzen. Links oben ist das kleine Zeichen. H. 1 Z. 1 L. 
Br. 1 Z. 11 L. 
6) [B. 6] Ein sitzendes nacktes Weib in Profil nach links. Es 
stützt den rechten Arm auf eine Vase, und legt die linke Hand auf 
das Knie. Links unten bemerkt man das Zeichen auf einem Täfelchen 
mit der Jahrzahl 1537. H. 4 Z. 3 L. Br. 2 Z. 11 L. 
7) [B. 7] Der deutsche Fähndrich, stehend mit der Fahne auf der 
Achsel. Rechts am Baume in halber Höhe ist das Täfelchen mit dem 
Zeichen und der Jahrzahl 1537. H. 5 Z. 5 L. Br. 3 Z. 5 L. 
8) [B. 8] Die zwei Genien bei einer Löwin und deren Jungen. 
Jener rechts hält eine Kugel in der linken Hand, und der links hascht 
 nach einer Taube. Am Aste des Baumes hängt links nach oben ein 
Täfelchen mit dem Zeichen und der Jahrzahl 1537. dann mit den 
Sylben: RA. vn. IN. H. 4 Z. 6 L. Br. 8 Z. 1 L:  
Im ersten sehr seltenen Abdrucke fehlt das Täfelcheir. _Die gegen- 
seitige Copie hat die Jahrzahl 1546. Sie ist um _eine Linie breiter. 
9) [B. 11] Die Vignette mit dem stehenden Kinde. Es spreizt in 
der Mitte die Beine auseinander, und halt mit beiden Händen eine 
kleine Vase auf dem Kopfe, aus welcher sich das Laubwerk verbreitet. 
In der Mitte unten ist ein Täfelchen mit dein Zeichen und- der ver- 
kehrten Ziffer 36. H. 1 Z. 11 L. Br..1 Z. 9 L. 
10) [B. 12] Die Vignette mit dem nackten, und mit einem Schilde 
bewaßneten Manne. Er ist gegen links angebracht, und geht im un- 
teren Theile in Laubwerk aus. Den Schild führt er am rechten Arme, 
und mit der linken Hand erhebt er die Keule. In dem halb ausge- 
drückten Cartouche rechts ist das Zeichen mit der Jahrzahl 1536. 
H.1Z.7L. Br.2Z.6L. 
11) [B. 13] Die Vignette mit dem Centauer, welcher in Laubwerk 
ausgeht. Er hält mit der linken Hand eine Keule, und mit der 
rechten phantastische Fische. Links in dem halb ausgedrückten Car- 
touche ist das Zeichen und die J_ahrzahl 1536. _H. 1 Z. 10  Br. 2 Z. 8 L. 
12) [B.16] Die Vignette mit der Vase zwischen zwei Genien. Aus 
der kleinen runden Vase fallt Blatterwerk nach rechts und links ab,
	        
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