Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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und verschmähte jede kleinliche, trockne und ängstliche Ausführung. 
Seine Behandlung ist frei, zuweilen flüchtig, breit und geistreich, seine 
Färbung warm, und kräftig, aber dabei durchsichtig, wahr und har- 
monisch. Auf Gemälden kommt wohl nur selten ein Monogramm vor, 
öfter findet man aber die Buchstaben G. V. D, darauf. 
 G. von Dillis hat auch eine ziemliche Anzahl von Blättern radirt, 
welche in Portraiten, Vignetten, Studien von Köpfen, Landschaften, 
Thieren Äcc. bestehen. Auf solchen geistreich behandelten, und theils 
seltenen Blättern iindet man das Monogramm, noch öfter aber kommen 
die Cursiven GD vor, besonders auf den kleinen Blättern, welche 
grösstentheils zu den Seltenheiten gehören. Auch punktirte, und in 
Aquatinta behandelte Blätter hinterliess dieser Künstler. Graf Rigal 
besass 43 Blätter von ihm, und darunter gehören viele zu den geist- 
reichsten Erzeugnissen dieser Art. Zur Ergänzung des Artikels im 
Künstler-Lexicon geben wir hier ein Verzeichniss. 
1) Oarl Ludwig August, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bayern dcc. 
den 25. Juni 1788 gezeichnet und gestochen von G. Dillis. In Punktir- 
manier, und auch farbig gedruckt. Oval, 4.  
Dieses seltene Blatt gibt das Brnstbild des Königs Ludwig I. von 
Bayern als Kind.  
2) Pius August, Pfalzgraf bei Rhein 8m. den 4. Juni 1789 ge- 
zeichnet und gestochen. Brustbild eines Kindes in Oval, ebenfalls 
punktirt, und auch in Farben, 4. 
3) Brustbild eines Mannes im Mantel mit Federn auf dem grossen 
hohen Hute, im Geschmacke Rembrandtls schön radirt. Der untere 
leere Rand ist 1 Z. i L. hoch, und scheint für eine Inschrift bestimmt 
gewesen zu seyn. Ohne Zeichen und Namen. H. ohne Rand 4 Z. 11 L. 
Br. 3 Z. 11 L.  
4) Drei Jäger mit zwei Hunden am Eingangeeines Waldes. Links 
im Rande: Dillis inv. et fec.. rechts: Wintter ewcud. M0. Rechts oben 
bemerkt man die N0. I. Dieses im Geschmacke Waterloo's radirte 
Blatt ist der erste Versuch des Künstlers. H. 5 Z. tl L. Br. 4Z. _6 L. 
5) Waldgegend mit einem grossen liegenden Baumstamme. Links 
im Rande: G. Dillis f. 1793. In RuysdaePs Manier. H." 6 Z. 2L._Br. 9 Z. 
6) Waldgegend mit einem alten Weidenstamme, welcher sich über 
den Bach neigt. In gleicher Manier, und ebenso bezeichnet. H. 6 Z. 6 L. 
Br. 8 Z. 10 L. 
Die Platten zu diesen zwei schönen Blättern hatte Dillis im eng- 
lischen Garten zu München an Ort und Stelle radirt.  Die Aetzdrücke 
gehören zu den Seltenheiten.    
7) Ein unter Baumen sich ansbreitendes Dorf, nämlich Giebing, 
der Geburtsort desiKünstlers. Oben links in der Luft: G. Ditlisfl 1793. 
    
8) Das Jägerhaus zu Giebing, in welchem Dillis geboren wurde. 
Oben rechts in der Luft: Dillis f. 1793. H. 2 Z. 8 L. Br. 3 Z. 10 L. 
9) Wilde Gebirgsgegend mit einer Mühle am WasserfalF zwischen 
Felsen(Schleifsteinmühle bei Oehlstadt). Rechts unten in der Ecke: 
et. 1mm f. m01. H. s z. s L. Br. s z. s L. 
10) Ein hölzerner Steg über einen Canal der Isar bei München. 
Mit Gebäuden und drei Wäscherinnen am Wasser. Rechts im Rande 
das Zeichen mit ä Paris 1806. H. 5 Z. 3 L. Br. 7 Z. 4 L. 
11) Dieselbe Ansicht von der entgegengesetzten Seite. Rechts unten 
auf der Erde das Zeichen mit 1,806 ä Paris. H. 7 Z. 3 L. Br. 10 Z. 9 L. 
Von diesem trefdichen Blatte kommen Abdrücke auf chinesisches 
Papier vor.
	        
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