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an tiefpoetischen Gedanken fehlt, wie ein Berichtgeber im deutschen
Kunstblatt 1850 S. 29 bemerkt, so ist nur zu bedenken, dass unter
Kaiser Ferdinand die Phantasie etwas abgekühlt war, und ein speciell
kaiserhob-österreichisches Bild, wie er es haben wollte, keine zu grosse
Wärme ertragen konnte. Nach der Vollendung dieses Werkes wählte
Dittenberger zwei Vorwürfe aus der modernen Geschichte, geistreiche
Allegorien im romantischen Gewande. Das eine dieser Bilder stellt
die Germania. im Jahre 1850, das andere Schleswig-Holstein vor,
ersteres für Frankfurt, letzteres für Hamburg bestimmt. Wir wollen
auf diese meisterhaften politischen Allegorien nicht weiter eingehen;
sie sprechen für sich zum Beschauer.
Dittenberger bezeichnete mehrere Gemälde und Zeichnungen mit
dem einen oder dem anderen der obigen Monogramme, besonders in
seiner früheren Zeit. Mit Doppellinien gezogen steht das erste Zeichen
auch auf den radirten Blättern mit Compositionen aus Schilleüs Ritter
von Toggenburg.
2334. Guillaume de Gheyu Jacobszoon, Zeichner und Kupfer-
CE stecher, wurde 1610 zu Antwerpen geboren, und von" dem jüngeren
Jakob de Gheyn unterrichtet, da er seinen Vater im zarten Alter
durch den Tod verloren hatte. Er lebte lange in Paris, wo seine
Blätter im Verlage des _Jean le Blond erschienen. Nach Brulliot I.
N0. 1559 sind mehrere mit dem gegebenen Zeichen versehen, auf an-
deren stehen aber die Buchstaben G D G oder G de G. Aus dem obigen
Monogramme wird man die Buchstaben G- D herauslesen, da der Buch-
stabe I nicht deutlich hervortritt, oder der senkrechte Strich wenigstens
nicht von jedem dafür erkannt wird. Bryan schreibt indessen das
Zeichen irrig dem Guillaume Jacques de Delfft zu, worauf ihn der
Buchstabe I gebracht zu haben scheint, oder vielmehr Christ, welcher
in seinem Monogranimenbuche S. 195 ein ähnliches Zeichen mit dem
Namen ellf fculp. verbindet. Ein Verzeichniss der Blätter mit dem
Monogramme können wir nicht geben. Auch ist das Todesjahr des
Künstlers unbekannt. Er lebte aber noch 1650 in Paris. Von diesem
Jahre muss das Blatt datireu, welches Ludwig XIV. alS Prinzen voll
zwölf Jahren auf die Jagd reitend vorstellt, und mit dem Namen des
Künstlers bezeichnet ist, gr. fol.
2835. Gerhard Duv oder Don, der berühmte Maler von Leyden,
ist im ersten Bande N0. 2424 unter CD eingeführt, da.
G ä derjenige, welcher das Zeichen dieses Künstlers nicht
' aus Erfahrung kennt, eher CD statt GD lesen dürfte,
G) O V indem die Form des G für jene Zeit nicht deutlich hervor-
tritt. Houbracken lässt den Künstler den 7. April 1613
_ V0 G3 geboren werden, und sagt noch weiter dass er den
l 14, Februar 1628 bei Rembrandt auf drei Jahre in die
Lehre gegangen sei. Die angegebene Geburtszeit des
Künstlers haben wir ebenfalls festgehalten, da sie Houbrackeu aus
einer sehr glaubwürdigen Quelle, aus Orlefs Beschryving der Stad
Leyden 1641 geschöpft hat. Dagegen tritt aber im deutschen Kunst-
blatte 1850 S. 138 E. Koloff auf, indem auf dem berühmten Bilde
der wassersüchtigen Frau im Museum des Louvre steht: 1663. GDOV.
OVT. 65. JAER. Demnach wäre G. Don nicht 1613, sondern 1598 ge-
boren, wenn nämlich der Künstler 1663 wirklich 65 Lebensjahre ge-
zählt hätte. Auf die Notiz in dem bezeichneten Jahrgange des Kunst-
blattes sind wir bei der Bearbeitung des Artikels in dem vorliegenden
Werke über die Monogrammisten nicht eingegangen, weil sie im deutschen
Kunstblatte 1852 S. 274 Widerspruch fand, indem sich die Schrift: