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und Gesträuch bewachsenen Hügels weidet die Hcerde. Ueber dem
Haupte des Kämpfers steht: DAVID, und in der linken Ecke das
Künstlerzeichen. H. 2 Z. 11 L. Br. 3 Z. 1 L.
Der Name des Radirors ist nicht bekannt, wir halten ihn
aber für Eine Person mit dem Monogrammisten C B N0. 2294,
welchen man zur Familie der Hopfer zählt, wofür kein Grund
zu finden ist.
2295. Unbekannter Kupferstecher oder Goldschmied. Das ge-
gebene Zeichen, welches vielleicht aus GB besteht, gehört
m einem deutschen Meister an, dessen Blüthezeit die beige-
1545 fügte Jahrzahl bestimmt. Man ündet es auf einem seltenen
Blatte, welches das Wappen des Rechtsgelehrten Georg
Roggenbach enthält. Im Schilde sieht man zwei Kronen und einen
Stern. Zwischen den Flügeln des darübergesetzten Helmes ist eine
Frau mit der Krone auf dem Haupte. Rechts oben ist das Zeichen
und unten auf der Schrifttafel steht: Magnum est eadem habere monu-
mmta malorum, iisdenzque uti sacris etc. Tiefer unter der Linie:
Georgii Roggenbachii. V. I. D. H. 5 Z. 5 L. Br. 3 Z. 10 L.
2297. Unbekannter Kupferstecher oder Goldschmied, welcher
um 1544 in Frankreich gelebt haben dürfte. Sein Zeichen
l findet man auf einem seltenen Blatte mit dem Wappen der
Familie Gaillard. Im Schilde sind drei Berge gezeichnet, und
auf dem Helme hält ein Mann ebenfalls einen Berg auf der rechten
I-Iand. Rechts oben auf schwarzem Grunde steht: GAILLARD, und
daneben bemerkt man das Zeichen. Das Wappen erscheint in runder
Einfassung mit der Umschrift: LEVAVI OCVLOS MEOS IN MONTES
1544. Durchmesser 2 Z. 4 L.
2298- Gaspar Binner? Das gegebene Monogramm deutet einen
G Zeichner an, welcher gegen Ende des 16. Jahrhunderts thätig
war. Wir vermuthen darunter den Rechenmeister Caspar Binner
von Augsburg, welcher zu den Schülern des Hans Neudörifer gezählt
wird. Er gab verschiedene Flugblätter auf merkwürdige Zeitereignisse
heraus, welche im Holzschnitt erschienen. Auch Jost Ammaifs "Eigent-
liche Abbildung der ganzen Handelsschafz. Augsburg 1585", bearbeitete
er zur neuen Ausgabe, welche 1622 bei Wilhelm Peter Zimmermann
in Augsburg erschien. Obiges Zeichen, mit jenem des Formschneiders
CL. F. 1593, steht auf einem Holzschnitt, welcher die Eroberung
Ungarns durch die Türken vorstellt. Oben steht in beweglichen
Lettern: Figürlichcr und Augenscheinlieher Scltuuspiegl, Iiirkischcr Tyran-
ney, wider alle die, so Christlichen Namen tragen und haben. H. 6 Z.
1 L. 131213 Z. 8 L.
2299. Pietro P3010 Bonzi, Landschaftsmaler und Radirer von
Cortorla, genannt Il Gobbo de' Carracci, soll nach
der gewöhnlichen Annahme 1570, oder gegen 1575 ge-
ßlasß boren werden seyn. Allein Malvasia nennt ihn Schüler
des Landschaftsmalers G. B. Viola, welcher den 16. Juni
1576 geboren wurde, und somit muss Bonzi jünger gewesen seyn.
Lanzi zählt ihn nur zu den mittelmässigen Künstlern, und hatte
somit nie ein Bild von Bonzils Hand gesehen. Seine Landschaften
sind sehr schön, so (lass Annibale Carraeci und Dominiehino es nicht
verschmähten, dieselben mit IPiguren zu schmücken. Man lässt ihn
1630 oder 1635 zu Rom im 60. Jahre sterben, und zwar unter Be-