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2295.
ist aber nicht immer dieselbe, wie sie oben gegeben, und den Ini-
tialen C. B. beigefügt ist. Wir kommen daher unter den figürlichen
Künstlerzeichen darauf zurück, um zu zeigen, dass von einem Bäum-
chen oder einer Hopfenblüthe keine Rede seyn könne. Christ hielt
aber ersteres fest, und kam zu der Vermuthtuig, dass die in der
Weise der Hopfefschen Schule geätzten und gestochenen Blätter von
einem Nürnberger, Namens Busch oder Birnbaum, herrühren
könnten. Er zieht auch noch die weitere Gonsequenz, dass der
Kupfersteeher Oornelis Bes oder Busch, sowie Wilhelm Busch (Bose,
Silvius), nicht holländischer Abkunft seyen, sondern aus Ober-Deutsch-
land stammen möchten, und Cornelis Bes die KllpföfSfeüllerkllllSt in
Nürnberg erlernt haben dürfte. Die Blätter des C. Bes stimmen aber
nicht mit jenen des hieisters C. B., und ein Nürnberger Busch oder
Birnbaum ist nicht nachzuweisen. YVir können aber auch mit Bartsch
VIII. p. 533 nicht übereinstimmen, wenn er aus dem sogenannten
Hepfensträusschen (houblon) auf ein Mitglied der Familie Hopfer
schliessen will. Dagegen streiten die Buchstaben C. B., welche nach
Bartseh die Taufnamen andeuten sollen. Daniel und Lambert Hopfer
zeichneten immer l) H und L H mit Beifügung des Augsburger Pirs,
und es ist nicht denkbar, dass der Meister C. B. allein das H weg-
gelassen habe, da doch keine Verwechslung eintreten konnte. Aus
seinen Blättern geht aber deutlich hervor, dass er ein Schüler des
Daniel Hopfer war, und wegen der Aehnlichkeit seiner Arbeiten mit
jenen der Hopfer wurden später die Blätter dem Ilopfefschen Werke
beigefügt. Darauf deuten die Nummern in den späteren Abdrüeken.
Wir beschreiben hier nur das Blatt mit dem gegebenen Mono-
gramme, welches Bartsch nicht kannte. Die übrigen Kupferstiche
sind unter C. B. 1531 verzeichnet.
Eine allegorische Darstellung nach den Sprüchen Salomoiüs XVI. 18.
Oben auf einer langen l'afel steht: HOFFART GET VOR. DEM
VERDERBEN HER. VND STOLZER MVOT VOR DEM FALL. i
SPRVCH SALOMO. XVI. C. M. D. XXXI. Den Hintergrund bildet
eine Landschaft, und rechts auf dem hervorragenden Berge steht eine
Burg. Am Fusse des Berges führt der Weg über einen Damm nach
links in den Mittelgrund, wo man am Hügel unter Baumen ein Dorf
und einen Kirchthurm sieht. Links im Vorgrunde reitet ein statt-
licher Mann im Costüme der Zeit des Künstlers, und hinter ihm be-
merkt man eine vornehme Dame mit einem flachen Federhute. Er
sprengt nach links hin, indem er nach dem Bettler Init der Krücke
zurückbliekt, welcher am Wege steht, und sich mit der Rechten auf
den Baumstamm stützt. Rechts von diesem Armen geht ein Zwei-
kampf vor sich. Einer der Kitmpfer ist zu Boden gefallen, vertheidiget
sich aber noch mit dem abgeschlagenen Schwerte gegen den auf ihn
eindringenden Gegner. Barret und Feuergewehr liegt vor ihm auf
dem Boden. Unten rechts bemerkt man das Monogramm. H. 7 Z.
3 L. Br. 10 Z. 7 L.
Dieses Blatt ist im ersten, vollkommenen Abdrucke sehr selten.
Es gibt aber auch gute neuere Abdrücke. J. Heller in Bamberg be-
sass die Platte.
2295. Unbekannter Kupferstecher. Nach BrulliotApp. I. No. 110
Endet man dieses Zeichen auf einem radirten
1512. I Q i Blatte, welches David vorstellt, wie er den Löwen
tödtet, indem er ihm den Stock in den Rachen
stösst, und mit der Rechten den Eselskinnbacken über ihn schwingt.
Rechts liegt ein erschlagener Bär, und am Fusse des mit Bäumen