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zichten, da es nicht ausgemacht ist, wo er gelebt hat. In Frankfurt
am Main möchten wir ihn nicht suchen. Die Aehnlichkeit der Schnitt-
weise mit jener des J. Amnian gibt keinen Grund, ihn mit diesem
Meister in Berührung zu bringen. Er ist auch alter als Amman.
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Bezoard, von welchem Pa illon sa t, dass er ein grosses deutsches
Bltitt geschnitten habe, ivldrunter älohl ein Holzschnitt nach einem
deutschen Meister zu verstehen ist. Uebcr diesen Meister haben wir
auch unter den durch Züge verbundenen Buchstaben C.B gehandelt.
2285. Josse van Oraesbeck? Bnilliot I. No. 807 fand dieses
Zeichen auf einem Schwarzkunstblatt, welches einen bärti-
gen Alten vorstellt, wie er nach links gekehrt ini Sessel
sitzt, und die Ilämle auf die Schenkel legt. Den (lrund
bildet eine von links her beleuchtete Mauer, an welcher
man das llflonogramm bemerkt. ll. 4 Z. 8 L. Br. 4 Z.
Der erwähnte Schriftsteller sagt, dass einige dieses Blatt dem
Charles Corbutt zuschreiben wollten, er selbst spricht sich aber für
Josse (nicht Joseph) van Craesbeck aus. Graf Leo de Laborde illist.
de la gravure en maniere noire p. 342) sah kein Blatt dieser Art,
und felglte daher der äggalie Brullioüs für J. van (lraesbeck. Zwischen
diesem 'eister uin Lorbutt liegen aber 100 Jahre. Letzterer
starb um 1760, und Craesbecl: 1664 oder 1608. Er steht daher der
Zeit der Eriiiidiing der schwarzen Manier ganz nahe, und konnte so-
mit den Versuch in den letzten Jahren seines Lebens gemacht haben.
Descamps Il. S. 138 will aber wissen, dass Graesbeck 1641 gestorben
sei. _In diesem Falle könnte das Blatt von ihm nicht herrühren, da
Ludwig von Siegen um 1641 noch im Besitze des Geheimnisses der
Schabkunst war, und erst iiiit diesem Jahre die ersten Versuche datiren.
2286. Johann Garl Bähr,_IIistoi'icnmaler, geb. zu Riga 1801,
stammt aus der Familie des berühmten Erbauers der schö-
nen h'raueiikirche in Dresden, des Georg Bähr, welcher der
Urgrossvater desselben ist. Er kam im Jahre 1823 nach
Dresden, wo ihn der Gallerie-Direktor Friedrich Matthai
unter seine Schüler aufnahm. Nach Vollendung seines Curses
an der k. Akademie besuchte er 1827 Italien, und unternahm dann
1834 eine zweite Reise über die Alpen. Im Jahre 1841 wurde er
Professor der k. Akademie in Dresden, wo der Künstler noch gegen-
warti in voller Thatigkeit ist.
gähr malte viele Portraite, welche sich durch grosse Aehnliehkeit
auszeichnen. F. Ilxanistitngl hat jenes des Dichters Julius Mosen
lithographirt, fol. Es finden sich aber auch historische Darstellungen
von seiner IIand, welche eben so verständigt geordnet, als oorrekt in
der Zeichnung sind. Eines seiner Hauptwerkc stellt die Wiedertäufer
in Minister vor, und wurde 1840 von Hanfstangl für den sächsischen
Kunstverein zu Dresden litliographirt, qu. roy. fol. Von ganz vorzüg-
licliem Wertlie ist auch das grosse Gemälde, welches Iwan den Grau-
sameii vorstellt, wie ihm finnische Zauberer den Tod verkünden, jetzt
im k. Museum zu Dresden. Besondere Blrwiihiiung verdient auch die
Kreuzigung Christi, Christus mit dem unglaubigen Thomas, der Tod
des Franz von Sickingen 8m. -Melirere (lenialde dieses Meisters sind
mit dem Monogramme bezeichnet, welches fast nnnier" zwischen die
Jalirzahl gestellt ist. Zuweilen ist es auch mit dein Namen verbunden.
Die literarischen Arbeiten dieses Künstlers haben ebenfalls Aner-
kennung gefunden. Es sind: Mittheilungen aus dem magnetischen