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2278- Charles Augustin Wauters, Historienmaler, wurde den
23. April 1811 zu Boom bei Antwerpen geboren.
C A Er besuchte die Vaterländischen Akademien, hielt
' ' sich auch einige Zeit in Paris auf, und liess sich
1836 in Mecheln nieder, wo ihn das Institut der schönen Künste zu
seinen Mitgliedern zählt. Wauters ist durch eine bedeutende Anzahl
von historischen Bildern bekannt, deren man in Kirchen, Palästen und
Privatsammlungen findet. Wir haben im Künstler-Lexicon XXI. S. 182
mehrere Werke aufgezählt. Auf einigen derselben, besonders solchen
in kleinerem Formate, stehen die Initialen des Namens. Diese Buch-
staben weichen von jenen im Drucke wenig ab.
2279- Egidius oder Christian Gawenbergh? Dieses Monogramm
fanden wir auf einer Zeichnung, welche
4 V1 6 6 3 , Christus_mit der Weltkugel segnend vor-
stellt. Sie ist mit der Feder und in Tusch
ausgeführt, gehört aber zu den manierirten Produkten damaliger Zeit.
Der Verfertiger ist wahrscheinlich der Maler Egidius Cawenbergh,
welcher 1667 in Cöln das Meisterrecht erlangte, und noch 1691 daselbst
arbeitete. Nach Merlo, Kunst und Künstler in Cöln S. 79, malte
dieser Künstler historische Darstellungen, welche fiüchtig behandelt
und von unrichtiger Zeichnung sind. Sein Vater Christian geb. Zli
Dem 1504, wird sich des gegebenen Zeichens wohl niclit bedient
haben. Er malte grosse historische Bilder und Familienportraite
welchen er eine gefällige mythologische Einkleidung gab. Diese Bil:
der sind nach Merlo gut gezeichnet und von vortrefflichem Colorite.
Desswegen sollte man nicht glauben, dass die erwähnte manierirte
Zeichnung von ihm herrühre. Er starb 1667 in Cöln.
2230. Unbekannterbllieisiitleg. grenzgla erwähnt Kim Catalog Stern-
er o. 42 eines u ferstiches von
C' A' 2' muemot Haris Collaert, welcher die Piiedigt des Täu-
fers Johannes vorstellt, eine reiche Composition im Charakter des
Salviati oder D. da Volterra. Dieses grosse Blatt ist bezeichnet:
C. A. Z. inuentor. H. Collärt so. Adr. Hub. cwc. Antwerpiae 1575.
Dasselbe Blatt beschreibt auch Heinecke im Dict. des Art. III.
p. 253, sagt aber, es sei mit G. A. Z. bezeichnet. Dagegen liest Huber
(Handbuch III. S. 98) H. A. Z. Wir haben diesen Kupferstich nicht
gesehen, und können daher die richtige Lesart nicht bestimmen.
1 _ steht auf einem schön radirten Blatte welches
zzal Gutes pi einen Brunnen ausserhalb einer morgenliitndischen
Stadt vorstellt, qu. fol. Statt "Cazos" sollte "Cassas" aufradirt seyn,
da das Blatt in das Reisewerk von L. F. Cassas gehört: Voyage pitto-
resque de la Syrie, de la Phänice etc. Pauquet hat das erwähnte
Blatt radirt.
2282- Oaspar Braun, Zeichner und Maler, wurde 1807 zu
Aschaiienburg geboren, und von dem Landschaftsmaler
W Schneider daselbst unterrichtet. Im Jahre 1827 bezog er
09 die Akademie der Künste in München, wo er sich mit Glück
Cm dem historischen Fache widmete. Seine früheren Bilder
datiren von 1831 an, und sie bestehen meistens in romanti-
schen Darstellungen, und in historischen Schlachten nach mittelalter-
lichen Vorwürfen. Auf Gemälden dieser Art findet man nach Brulliot,
App. I. N0. 108, das erste, aus den gothischen Buchstaben C B be-
stehende Monogramm. In den letzteren Jahren befasste sich Braun
fast nur mit Zeichnungen für das von ihm und Fr. Schneider ge-