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CAV
CAW.
2274!
12277.
schrift etwas bemerkt. Auch die Jahrzahl ist ihm entgangen. Ueber
den Formschneider wagen wir keine Vermuthung. Er lebte wahr-
scheinlich in Nürnberg.
2274. Urispin van den Broeok, Maler, Architekt und Kupfer-
stecher von Antwerpen, war Schüler von Franz Floris,
C M B und malte verschiedene historische Bilder in der Weise
desselben. Auf einigen findet man das gegebene Zei-
chen, wie auf dem Bilde der Anbetung der Könige in der k. k. Gallerie
zu Wien. Auf Kupferstichen kommt dieses Monogramm nicht vor.
Das Zeichen derselben besteht gewöhnlich aus den Buchstaben CVB.,
worüber wir an der betreffenden Stelle handeln. Der Artikel über
diesen Meister soll hier überhaupt nicht als abgeschlossen be-
trachtet werden.
2275.' Dirk van Deelen soll nach Brulliot App. I. N0. 17 der
Träger dieses Zeichens seyn. Der genannte Schriftsteller
liest aber CA VD, so dass man eher auf Carel van Deelen
rathen möchte. Wir werden unter C VD dieses Mono-
gramm wieder bringen, und das Weitere verhandeln.
2276. Olaas van Wieringen? Dieses Monogramm gibt Christ
S. 134 mit der Bemerkung, dass es vielleicht dem Claas
van Wieringen angehöre, was Heller in seinem Monogr.-
Lexicon fast als gewiss annimmt. Allein G. van Wieringen
bediente sich zur Bezeichnung seiner Werke eines aus CCW be-
stehenden Monogramms, da er Cornelis Claasz heisst. Er malte Ma-
rinen und Landschaften mit Staffage, Niemand sagt uns aber mit Ge-
wissheit, dass das gegebene Zeichen auf Bildern oder Kupferstichen
dieses KünstlerS vorkomme. Christ scheint es jedoch vorgefunden zu
haben, da. er von keiner Mittheilung zweiter Hand spricht. Das
Räthsel wird der folgende Artikel lösen, nämlich jener des Gabriel
Weyer, welcher wahrscheinlich für Claas van Wieringen eintreten muss.
2277. Gabriel Weyer, auch Wyer, Maler und Kupferstecher,
geb. zu Nürnberg um 1580, gest. zu Coburg
C , um 1640. Dieser geschickte und fruchtbare
" [W Künstler ist durch historische und allegorische
Darstellungen bekannt, deren viele in Kupfer
gestochen sind. Sein Hauptwerk machen die 77 emblematischen Bil-
der zwischen denFenstern des Rathhauses in Nürnberg aus, doch
haben die Malereien stark gelitten. Peter Isselburg hat sie 1617 ge-
stochen. Die Gemälde in Oel scheinen sehr selten zu seyn, doch
findet man noch eine ziemliche Anzahl von Zeichnungen, und Stiche
nach solchen. Erstere sind mit der Feder umrissen, theils getuscht,
theils in Bister ausgearbeitet, und mit Weiss gehöht. Auf Zeich-
nungen und Stichen nach G. Weyer fand Brulliot I. N0. 238 die ge-
gebenen Monogrammen. Im Künstler-Lcxicon XXI. S. 366 haben wir
Kupferstiche fremder Meister und eigenhändige Radirungen Weyer's
verzeichnet. Zu den Schönsten Blättern gehören jene mit den Dar-
stellungen aus der Parabel vom verlernen Sohne, welche P. Isselburg
gestochen hat, qu. fol. Dass der Künstler auch im Genre tüchtig
war, beweiset ein Blatt von demselben Kupferstecher. Es stellt einen
Saal vor, in welchem verschiedene Paare bei Musik versammelt sind.
DerkStich ist von 1613, qu. fol. Vergl. auch den vorhergehenden
Arti el.