CAS-
2273.
953
in halber Höhe steht: Carra: in. , und in der Mitte unten die Jahr-
zahl 1591. H. 8 Z. Br. 6 Z.
Die späteren Abdrücke haben die Buchstaben P. S. F.. d. h. Pem
Stefanoni Formis.
2270- Gornelius Schut findet unter dem Monogramme CS eine
ausführliche Stelle, und es sind dort auch die radirten Blat-
S ter beschrieben, auf welchen die gegebenen Zeichen vor-
' kommen. Es ist C. Schut Antverpiensis zu lesen.
Heller (Monogn-Lex. S. 6G) sagt, dass sich diese
2271 CAT' Buchstaben auf den niederländischen Formschnei-
der Antonius Cornelius, oder Gornel Teunissen beziehen. Der ge-
nannte Schriftsteller lässt diesen Meister um 1440 arbeiten. Hierin
herrscht ein doppelter Irrthum. G. Teunissen zeichnete nicht
C A T, sondern C T zu den Seiten eines Cylinders mit darauf-
gesetztein Kreuze, welcher daher mit Unrecht für A genommen wurde.
Auch lebte Cornelis Antonisze, oder nach dem Volksdialekt Teunissen,
viel später, als Heller angibt.
Diese Inschrift
2272- CATARIN VS PlNXlT. finde, man auf
einem alten Gemälde in der Sammlung des Sig. Agostino Tini zu Citta
di Castello. Es stellt die hl. Jungfrau mit dem Kinde in einem azur-
blauen und mit goldenen Arabesken verzierten Mantel vor. Sie sitzt
auf einer mit Blumen besäieten Erderhöhung, und zu ihren Füssen
liegt der Mond, wie durch Zufall dahin geworfen. Unten auf einem
Zettel steht der Name des Künstlers.
Cav. G. Mancini (Jllcmorie di alcuni arlejici del disegno ehe fiorirono
in eine di Castello II. p. 42) glaubt, dass dieses Gemälde zu Ende
des 12. oder in der ersten Zeit des 13. Jahrhunderts entstanden sei,
und daher der Periode vor Cimabue angehöre. Ticozzi behauptet,
dass sich im Convente Oorpus Domini zu Venedig eine Tafel mit der
Aufschrift Katarinus pinzcit befunden habe. Allein weder Ridolii noch
Lanzi wissen von einem Venezianer "Katarinus" etwas Gewisses, und
wenn zu Anfang unseres Jahrhunderts, wie die Sage geht, in Venedig
wirklich ein Bild mit dieser Inschrift vorhanden gewesen wäre, so
dürfte es den genannten Forschern nicht entgangen seyn. Die obige
Inschrift ist aber verbürgt. Sig. Tini besitzt einen merkwürdigen
Schatz aus der Zeit der Kindheit der Kunst. Nach Oav. Mancini
spricht aus dem Bilde der Madonna des Meisters Oatarinus ein ge-
wisser „gusto gotico-tedesco", die Deutschen werden ihm aber seinen
Landsmann Gatarinus nicht entführen, da er ihn entschieden für Citta
di Castello in Anspruch nimmt.
2273- Unbekannter Formschneider. Dieses Zeichen findet man
auf einem schönen, in der Weise des Hans Burgkmair be-
handelten Holzschnitte, welcher den hl. Rochus vorstellt.
Der Heilige steht auf einem Piedestal, stützt die rechte
Hand auf den Stock, und halt in der anderen einen Rosen-
kranz. Am Piedestal sieht man zwei kleine Figuren in Verehrung,
und ausser dem obigen Zeichen ist noch ein zweites, aus TNF be-
stehendes Monogramm beigefügt. Unten in der Mitte steht die Jahr-
zahl MD V. Oben liest man: Ad spectatum doetrina et pietate patrie-ium
virum Dominum Siwtum Tucher. De diui Rochi Confessoris vita etc.
Rechts und links am Rande sind lateinische Verse, kl. fol.
Brulliot I. N0. 205 scheint ein beschnittenes Exemplar vor sich
gehabt zu haben, da er weder von den Versen, noch von der Auf-