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GAR.
2251.
2251- (i. A. Benesse, Zeichner und Radirer, hatte einen Zeit-
(Rx genossen, Namens J. Rencsse, und man kann beide, wenn nicht
unmittelbar zu den Schülern Rembrandtls, doch zu den geist-
reiehsten Nachahmern desselben zahlen. Ihre Blüthezeit fallt um
1651-1669. Ausserdem kennt man den O. A. Reuesse nur durch
einige seltene-Radirungen in der Weise Rembrandts und den J. Re-
nesse durch landschaftliche Zeichnungen und Radirungen. Die hol-
ländischen Schriftsteller sind über diese Künstler noch sehr im
Unklaren.
Wir haben im Künstler-Lexicon XII. S. 555 von der Hand des
C. A. Renesse sechs radirte Blätter beschrieben, worunter aber nur
ein einziges das gegebene Monogramm tragt. Auf den anderen Blat-
tcrn ist es mit dem Namen verbunden. Ein mit CRfec. bezeichnetes
Blatt folgt unten. Zur Ergänzung des Artikels im Künstler-Lexicon
beschreiben wir folgende Blätter, welche mit Ausnahme von N0. 1
daselbst nicht vorkommen.
1) Die halbe Figur eines Mannes mit Barrct von vorn gesehen.
Er legt die linke Hand mit dem Griffel auf den Tisch, und daher
kann man annehmen, dass der Künstler sich selbst vorgestellt habe.
Links unten ist das Zeichen, und die Jahrzahl 1651 gibt die Zeit
der Entstehung an. H. 2 Z. 11 L. Br. 2 Z. 7 L.
Dieses Blatt ist sehr selten, besonders im Aetzdrucke. Später
wurde mit der Schneidnadel nachgeholfen.
2) Ein Gelehrter am Schreibtische sitzend, auf welchem vier
Folianten und ein Vergrösserungsglas liegen. Die rechte Hand ruht
auf einem oifenen Buche, und in der anderen halt er eine Feder.
Brustbild in a], Ansicht nach links. Der mit dem Monogramme ver-
bundene Name steht unter einem der Bücher. Hauptblatt des Meisters.
H.9Z.3L. Br.7Z.6L.
Die zweiten Abdrücke unterscheiden sich von den ersten dadurch,
dass die Hand, welche die Feder hält, vorn im Kleide ruht. Ferner
ist die Platte mit der kalten Nadel überarbeitet, und unten eine
2 Z. 3 L. hohe Platte angefügt, in welcher folgende Verse einge-
stochen sind:
Magni pauca ein" luslms, in imagine vult-um
Qui pictis Oculis, ore RENESSE refe-rt.
Lingua diserta latct, lalet orbi cognita virtus
Iuvidiam super-ans zelus, amore Deus
Si grutus cupis esse Deo, si nomiine clarus
Et eita et scriptis hunc imitare eirum. A s
3) Ein Knabe mit aufgestülptem Federhute, wie er mittelst eines
Strohhalmcs aus einer kleinen Muschel Seifenblasen macht. Er ist
im Brustbild vor einer Balustrade sichtbar, und darüber hinaus blickt
man in eine schöne, mit Bergen begrenzte Ebene. Am Pfeiler rechts
hinter dem Knaben steht der mit dem Monogramme verbundene Name
und die Jahrzahl 1661. H. 4 Z. 11 L. Br. 4 Z. V, L.
4') Die Beschneidung des Jesuskindes, fast nur im Umriss radirt.
Der Priester im Talar und mit der Mitra steht links des Blattes, und
auf der Treppe rechts bemerkt man Zuschauer. Unten rechts: J. P.
Berendrech eaz, links: Rembrandt fecit. H. 7 Z. 10 L. Br. 6 Z. l L.
Bartseh, Oeuvre de Rembrandt II. p. 97 N0. 7, tadelt den Mr.
Gersaint, dass er dieses Blatt dem Rembrandt zugeschrieben habe.
Es ist wahrscheinlich von der Hand des C. A. Renesse. Im ersten
Drucke fehlt die Adresse des Berendrecht.