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CAP.
2244
2247.
2244- Geronima Parasole, Forrnschneiderin, war um 1600 in
G Rom thätig. Schwester der Isabelln Parasole, deren Familien-
namen Leonardo Norsini annahm, arbeitete sie im Hause ihres
Schwagers, besonders nach Zeichnungen des Antonio Tempesta, dessen
Monogramm man daher auf ihren Blättern findet. Zu den Haupt-
werken gehört eine Schlacht der Gentauren und Lapithen, gr. qu. fol.
Dann schnitt sie auch Blätter einer Folge von Darstellungen aus dem
Leben des hl. Anton. Eine solche der Versuchung des Heiligen trägt
ausser dem Zeichen des A. Tempesta das obige Monogramm der Form-
schneiderin. Die Folge mit Darstellungen aus dem Leben des Ere-
miten St. Anton besteht wahrscheinlich aus 27 Blättern, da Tempesta
eben so viele 1597 in Kupfer gestochen hatte. Auf einigen Blättern
stehen die Initialen PM, welche wohl "Parasole Moglie" bedeuten.
Unter dem Monogramme GAP werden wir auf diese Künstlerin
zurückkommen. Es besteht aber auch das obige Monogramm nicht
aus CA P, sondern aus G AP, man wird aber mit Brulliot I. N0. 232
eher CA P vermuthen.
2245- Gonte Alessandro Pompei von Verona fand unter dem
äjp Monogramm AP.f. N0. 1114 bereits eine Stelle, und daher ist
nur zu bemerken, dass in seinem Werke über die architektoni-
schen Ordnungen des Michele Sanmicheli auch obiges Zeichen auf
Kupferstichen vorkomme.
2246. Antoine 031'011, Maler von Beauvais, scheint durch dieses
E1) Zeichen angedeutet zu seyn. Er begann seine Laufbahn um
1580, war aber noch gegen 1620 thätig. In der Zeitschrift
„L'Artiste" ist eine Abhandlung über diesen Meister, und aus dieser
auch einzeln abgedruckt unter dem Titel: Antoine Caron de Beauvais,
Peintre du XVI. Siäcle par Anat. de Montaiglon. Paris 1850, 8.
Kupferstiche nach seinen Zeichnungen findet man in folgendem Werke:
Les Images ou Tableauw de Platte Peinture des deux Philostrates etc.
par Blaise de Vigenere. A Paris chez la vcuve Abel VAngelier- 1615,
und A Paris chez Claude Cramoisy 1629, gr. fol. Das gegebene
Zeichen kommt indessen auf keinem der Blätter dieses Werkes vor.
Man findet es aber auf einem grossen Kupferstiche, welcher die Messe
des hl. Gregor vorstellt. Der Heilige kniet zwischen zwei Engeln,
und oben schwebt der hl. Geist in der Glorie. Die Handlung geht vor
dem links stehenden Altare vor, und unten ist das Monogramm,
gr. fol. Dieses Blatt ist in der Weise des Alexander Beton gestochen,
eines um 1645 in Paris lebenden Künstlers. Das Blatt mit St. Gregor
wird um dieselbe Zeit entstanden seyn. Es handelt sich aber wahr-
scheinlich nur um die Copie eines älteren anonymen Stiches, welcher
das Bild von der Gegenseite gibt. Von einem französischen Meister
aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts ist die Composition jedenfalls,
wir wollen aber nicht gerade an Antoine Caron festhalten. In den
verschlungenen Buchstaben A C liegt sicher die Andeutung des Namens
des Malers, und P bedeutet daher Pinxit.
2247. Antonio Gapellan, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
C Verona. 1740, war Schüler von Joseph Wagner, und ar-
ap' mm beitete zu Venedig und in Rom. Er hinterliess eine be-
deutende Anzahl von Blättern nach Rafael, Dom. Mariotto, Michßl
Angele, Antonio Allegri, F. Barocci, F. Pannini, Dominichino 8m. Im
Museo Capitolino, Romae 1750 ü, und im Museo Pio-Clementino,