Volltext: A - CF (Bd. 1)

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CAF. 
2211 
2212. 
Links unten bemerkt man das Monogramm des Meisters. H. GZ. 6L. 
Br. 4 Z. 10 L. Coselano verrath in diesem Blatte geringe Uebung, 
und es wird daher aus der frühen Zeit desselben stammen. Unter 
dem Monogramm ACL findet man Nachricht über die Holzschnitte 
des Meisters. 
2211. Jacopo Garadglio? Nach Heinecke, Nachrichten von Künst- 
e]: lernII. S. 162, fin et man dieses Zeichen auf einem alten Kupfer- 
T stiche, in welchem der genannte Schriftsteller die erste Idee zu 
RafaePs Schule von Athen im Vatikan erkennen will. Bartsch XV. 
p. 91 No. 57 betitelt das Blatt „Schule eines alten Philosophen", und 
Zani erkennt darin eine Andeutung der Sonneniinsterniss beim Tode 
des Heilandes. Mit RafaePs Schule von Athen kommt das Blatt in 
keinem Falle überein, und ob ein Philosoph oder ein Astrolog vor- 
gestellt sei, mag dahin gestellt bleiben. Aufschluss könnte die oben 
auf der Tafel stehende Inschrift geben, allein nach Bartsch ist nur 
das Wort Deus deutlich zu lesen. Zani will aber eine Stelle aus 
Dionysius Areopagita entziifert haben, nämlich die Worte: Aut. Deus. 
patitur. aut. tota. mundi. machina. destruitur. Daraus schöpfte nun 
Zani den Titel der Sonneniinsterniss beim Tode Christi. Dass der alte 
Philosoph oder Astrolog über einen unbekannten Gott nachsinnt, be- 
weiset die Inschrift des Altares im Grunde: 1). IGNOTO Dionysius 
Areopagita begriff durch St. Paulus diesen Deus ignotus. Die Com- 
position schreibt man bald dem Rafael, bald dem Parmiggiano zu, es 
ist aber wohl keiner von beiden der Urheber. Ebenso ist das Blatt 
nicht von Marco Antonio gestochen, wie Bottari behauptet. Aufschluss 
über den Stecher sollte nun das Monogramm geben, welches nach 
Heinecke am Schemmel des links sitzenden Philosophen stehen soll. 
Dieser Schriftsteller gibt, wie bemerkt, in seinen Künstlernachrichten 
das obige Monogramm, welches aber von dem Zeichen in dessen 
Dictionnaire des artistes I. p. 396 so sehr abweicht, dass man die Ge- 
nauigkeit eines Facsimile nicht vermuthen kann. Bartsch weiset das 
von Heinecke gegebene Zeichen auch wirklich zurück, indem er be- 
hauptet, es stehe am Schemmel das Monogramm des Jacobo Caraglio 
von Verona. ltVir müssen daher, falls nicht zwei verschiedene Abdrücke 
vorkommen, in dem von Heinecke gegebenen Monogramme eine will- 
kürliche Composition vermuthen, indem das Zeichen des J. Caraglio 
aus den ineinander gestellten Buchstaben AV und dem darunterstehenden I 
besteht, wie N0. 1539 zu ersehen ist. Das erwähnte Blatt lag uns 
nicht vor, und daher unterstellen wir der Autopsie das Referat. Nach 
Heinecke ist der Kupferstich 5 Z. 7 L. hoch, und 5 Z. 10 L. breit. 
Bartsch, welcher das Blatt entschieden dem J. Caraglio zuschreibt, 
hatte ein verschnittenes Exemplar vor sich, und daher setzt er: 
H. 5 Z. 2 L.? Br. 5 Z. 7 L. Ob aus der Ungleichheit der Dimen- 
sionen auf zwei verschiedene Blätter zu schliessen sei, wagen wir 
nicht zu bestimmen. 
2212. Gaspar ab Avibus, Gabriel Fesis, oderJacques Androuet du 
Gerceau? Dieses Zeichen findet man auf einem grossen Kupfer- 
Ä stiehe nach Rosso Rossi, einem der Hauptmeister der Schule 
von Fontainebleau. Marie kniet vor dem Pulte auf einem Kissen links 
in einer Art Vestibul. Gegenüber kniet der verkündende Engel mit 
der Lilie in den auf der Brust gekreuzten Ilanden. Ihn begleiten viele 
Engel, und von dem oben schwebenden hl. Geiste geht ein Lichtstrahl 
über die Gestalt der Maria. Am Piedestal einer Säule steht: ROUS. 
FL. INVENT., und links unten in der Ecke das obige Monogramm. 
H. 10 Z. Br. 17 Z. 6 L.
	        
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